Donnerstag, Juni 29, 2006

Polyphone Klingeltöne

Ein Tempolauf ist- richtig gemacht- ja nichts was Endorphine ausschütten könnte und somit auch nicht wirklich etwas auf das man sich freuen könnte oder sollte.
Ich dachte nun, dass der erste Tempolauf mit dem Garmin Forerunner 305 vielleicht zumindest ein bisschen Spaß machen könnte. Über die mitgelieferte Software kann man alle möglichen Intervallvarianten einstellen. Schade, dass ein Tempolauf nur aus Einlaufen, Tempolauf und Auslaufen besteht, oder vielleicht doch ein Glück, dass es so ist.
Dass der Garmin eine Schwäche beim Anzeigen der Momentangeschwindigkeit hat wusste ich schon vor dem Kauf. Was eigentlich klar ist, worüber ich aber nicht nachgedacht habe ist, dass das kein reines Darstellungsproblem , sondern systemimmanent ist.
Ich hatte das Einlaufen mit einer Geschwindigkeitstoleranz von 10 Sekunden/km festgelegt. Das ist eine große Spanne wenn man sich z.B. um diese 10 Sekunden verbessern will. Aber nur eine sehr kleine Spanne für ein intolerantes Gerät. Wenn man nun diesen Gschwindigkeitsbereich verlässt ertönt ein Ton, der stark an die vor 2 Jahren üblichen polyphonen Klingeltöne erinnert. Auf dem Display erscheint dann "schneller" oder "langsamer" je nachdem.
Ich bin also losgelaufen und sofort *ring* schneller. Schneller gelaufen *ring* langsamer, langsamer gelaufen *ring* schneller. so ing es eine ganze Weile bis es mir egal war, ich mein Tempo gelaufen bin und ich die ständigen Wechselwarnungen ignoriert habe. Ich schwöre, dass ich konstantes Tempo gelaufen bin, was auch durch die spätere Auswertung der Daten bestätigt wurde. Nur der Garmin wollte es frauengleich ständig schneller oder langsamer, nur genau richtig war's nie.
Mit sehr viel innerer Stärke und Selbsthypnose ist es mir dann gelungen das ständige Klingeln kaum noch wahrzunehmen. Ich redete mir auch ein, dass es ja gar nicht so laut sei und die leute die an die Fenster eilten nur meinen durchtrainierten Körper sehen und mich lobpreisen wollten. Auch, dass die 200 m vor mir joggenden Jogger sich immer genau dann umdrehten wenn der Garmin mich mahnte war reiner Zufall. Ganz bestimmt.
Natürlich hatte ich nicht die Bedienungsanleitung dabei , in der bestimmt steht wie man den Klingelton ausstellt oder zumindest wechselt. Also tapfer weiter gelaufen und so getan als wäre es das normalste der Welt.
Jetzt, 2 Stunden später, höre ich immer noch ein Klingeln im Ohr. Der Garmin ist aus, habe gerade nochmal nachgeguckt.
Jetzt hoffe ich mal, dass das ein ganz normaler Tinitus ist.

gelaufen: 21 km

Mittwoch, Juni 28, 2006

Crosstraining

Als ich begann mich zu einem der führenden Langstreckenlauftrainingstheoretiker zu entwickeln, las ich in englischsprachigen Artikeln immer wieder etwas darüber wie wichtig Crosstraining wäre. Und ich dachte dann immer: Warum soll ich für einen Crosslauf trainieren, wenn ich keinen Crosslauf laufen will? Und wenn ich kreuz und quer durch den Wald laufe ist das Crosstraining oder Cross- and Squaretraining und möglicherweise dann kontraproduktiv?!
Bis ich dann begriffen hatte, dass die mit Crosstraining einfach anderes Training, also nicht Lauftraining, meinen.
Heute habe ich mein Auto in die Werkstatt gebracht. Nichts ernsthaftes, nur ein paar Probleme im Übergangswärmebereich- ein schönes neues Wort, das ich gestern gelernt habe.
Gute Gelegenheit mal ein bisschen Crosstraining zu machen. Also das Fahrrad aus dem Keller geholt, Luft aufgepumpt und los gefahren. Natürlich den Garmin am Arm, sind ja Crosstrainingseinheiten, die erfasst werden wollen.
Beim Radfahren werden tatsächlich ganz andere Muskeln beansprucht als beim Laufen. Wenn man so mit 20-25 km/h fährt hat man nicht wirklich das Gefühl langsam zu sein. Fährt aber doch nur so schnell wie die schnellsten Langstreckenläufer laufen. Mein lieber Schwan!
Ach so ja, Reifen flicken durfte ich auch gleich mal. Das Bücken, Strecken und Verrenken habe ich als Gymnastik erfasst.

gelaufen: 10 km

Montag, Juni 26, 2006

PreMarathonVorbereitung

Nach der Siegerehrung beim Sonnenwendlauf gab es zwichen mir und dem kurz vor mir ins Ziel eingelaufene Zweitplatzierte Heiko Rudolf folgenden Dialog:
er: Bist du von hier? Ich kenne Dich gar nicht!
ich: Laufe erst seit 1,5 Jahren Wettkämpfe.
er: Du läufst sonst längere Strecken?!
ich: Ja.
er: Sieht man, dass sieht bei Dir so straight aus.
Guter Mann!
In 10 Wochen ist der Mitteldeutsche Marathon und ich starte mal wieder mit einer Marathonvorbereitung. Wiedermal habe ich die Hoffnung endlich mal eine Vorbereitung unverletzt zu überstehen und einmal einen Trainingsplan durchziehen zu können.
Begonnen habe ich mit einem extensiven 16 km Lauf im 4:28er Schnitt. Das war nicht besonders schwer, aber auch nicht so einfach wie es sein sollte. Warum ist es eigentlich beim Wettkampf so viel einfacher ein solches Tempo zu laufen. und was soll das werden, wenn ich das Tempo über 35 km laufen muss.
Wir werden es vielleicht sehen.

gelaufen: 16 km

Sonntag, Juni 25, 2006

Die Vermessung der Welt


Wer hätte vor 20 Jahren ernsthaft an einer Streckenlänge gezweifelt, wenn diese offiziell vermessen worden war?! Man konnte es ja eh' nicht wirklich überprüfen, denn die Strecke mit dem Zollstock oder Bandmaß abzugehen dazu hatte niemand Lust.
Heute ist es ja nun so, dass jeder an allem zweifelt und sowieso alles besser weiß.
Dementsprechend bin ich heute die Strecke des Sonnewendlauf mit dem Garmin Forerunner 305 abgelaufen.
Gemessen habe ich 4,8 km pro Runde. Das wären dann insgesamt nur 9,6 km. Doch wie genau ist der Garmin? Die Position wird mit einer Genauigkeit von 10 m angegeben. Nun hat man ja auf einer 5 km Runde eine ganze Reihe von Prositionen mit einer Genauigkeit von 10 m.
Die Zeiten, die so gelaufen wurden, sprechen für den Garmin.
Also trage ich mir mal die 36:18 als 10 km Bestzeit ein und denke mir, dass ich zur zeit 37:45 über 10 km laufen kann. Andererseits war ja auch noch 2x der Rosental-Hügel dabei, was dann nochmal 40 Höhenmeter macht.
Was solls? Man sollte einfach weniger zweifeln und mehr glauben. Zumindst wenn's zum Vorteil ist.

gelaufen: 22 km

Samstag, Juni 24, 2006

cerebral jogging

Ich habe etwas neues entdeckt: Hörbücher.
Laufen mit Musik war so sehr mein ding nicht. Aber Hörbücher lassen die langweiligen Läufe kurzweilig erscheinen. Vorigen Sonnabend habe ich "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers als Hörspiel gehört. Das war ein erster, sehr gelungener Versuch.
Diese Woche habe ich nun angefangen "Ahasver" von Stefan Heym, gelesen vom Meister selbst, zu hören. Beises ja Bücher, die ich vor über 20 Jahren gelesen habe und es ist erstaunlich wieviel man heute anders versteht. Die Tragödie von Anna Seghers ist ja, dass sie selbst nie begriffen hat was sie da für ein geniales Buch geschrieben hat. Die Tragödie von Stefan Heym ist, dass kaum einer heute schon begreift was er da für ein geniales Werk geschaffen hat. Unvergessen belibt mir der Versuch der Demütigung Heyms als Alterspräsident des ersten gesamtdeutschen Bundestages durch eine Reihe von Politikern. Nun gut Intellektuelle können nicht Politiker werden. Aber auch Politiker sollten ja eigentlich so etwas wie Grundanstand besitzen. Aber die sind genauso eingleisig Ich-fixiert wie die meisten Läufer.
Vielleicht hilft mir ja das eine oder andere Hörbuch nicht nur der Langenweile zu entfliehen, sondern auch mich darauf zu konzentrieren was im Leben wichtig ist. Nur wenn das Laufen nebenläufig betrieben wird ist es das was es sein darf: ein Hobby.

gelaufen: 18 km

Freitag, Juni 23, 2006

16. Sonnenwendlauf

Soweit ist es schon gekommen. Habe ich mich doch anfänglich wirklich über den 3. Platz in der Altersklasse geärgert. Die Hauptkonkurrenten waren nicht da und so hätte ich voll punkten können. Doch 2 Läufer, die sonst nicht an den Stadtranglistenläufen teilnehmen, waren einfach vor mir. Den einen habe ich die ganze Zeit vor mir gesehen und der andere hat mich 2 km vor dem Ziel überholt.
Doch es gibt wirklich nichts zu meckern!
Mit 36:14 bin ich nicht nur PB gelaufen, sondern habe auch den VDOT für die 2:48er Marathonzeit erreicht.
Die 2. Runde bin ich (auch ein Novum) nur unwesentlich langsamer gelaufen als die erste.
Also insgesamt ein sehr gelungener Abend, der mit den 3 läppischen Stadtranglistenpunkten mehr perfekt geworden wäre.
Auch Silke ist es gelungen ihre persönliche Schmach von den Stadtmeisterschaften zu minimieren (richtig wieder gut machen lässt sich die nie). Aber die Gegnerin wurde sehr, sehr deutlich deplatziert. Hat zwar nur für den undankbaren 4. Platz gereicht. Aber mit einer 45er Zeit kommt sie auch immer näher an die weibliche Spitze ran.

gelaufen: 10 km

Donnerstag, Juni 22, 2006

Gegneranalyse

Wenn man nicht einen ausdrücklichen Gegner hat (wie z.B. eine extrem dicke Frau die schneller läuft) gegen den man antritt muss man eine umfängliche Gegneranalyse machen. Ich habe ein Team aus Stasi-, KGB- und Mossadveteranen aufgebaut, die professionell in Zusammenarbeit mit Mathematikern, die auf KI-Systeme spezialisiert sind, die potenziellen Gegner analysieren. Durch langfristige vertragliche Bindung konnte ich erreichen, dass mich das pro Veranstaltung weniger als 2 Millionen Euro kostet. Für viele ist das viel Geld. Aber man muss das als Investition sehen! Ich gehe mit meinen grandiosen Erfolgen in die Geschichte ein. Meine Nachfahren werden an den Rechten Unmengen von Geld verdienen. Und was der Preis des Selbstwerts?
Laut Meldeliste für den Sonnenwendlauf gibt es 2 Starter in meiner AK die mir gefährlich werden könnten. Die wirklichen Favoriten melden ja immer nach um sich nicht in die Karten gucken zu lassen, so dass ich wohl insgesamt 4 Läufer im Auge behalten muss.
Platz 3 sollte es auf all Fälle werden. Falls es läuferisch nicht geht sitzt dann Igor immer noch gut getarnt im Wald das Scharfschützengewehr im Anschlag.
Insofern bin ich sehr gut vorbereitet, obwohl ich nicht weiß in welcher Form ich bin.

gelaufen: 6 km

Dienstag, Juni 20, 2006

Wettkampfläufer

Wir Wettkampläufer habens gut. Vor einem Wettkampf muss man tapern, also das Training reduzieren, und nach einem Wettkampf muss man regenerieren, also das Training reduzieren.
Am Freitag ist der Sonnenwendlauf. Also muss ich diese Woche aufpassen, dass ich nicht allzu viel mache und gut getapert in den Wettkampf komme.
Da morgen in Leipzig Iran - Angola spielt (Willi und ich haben Karten!) ist die Sonnenwende für dieses Jahr auf den 23.06. verschoben.
Wobei, es heißt ja nicht Sonnenwendelauf, sondern Sonnenwendlauf. Also wird nicht die Sonnenwende zelebriert, sondern aktiv betrieben. Oder wird einfach das Wort "Wende" vermieden, weil Egon Krenz da das Copyright hat? Ich weiß es nicht.
Ich habe auch keine Zeit mir da allzu viele Gedanken zu machen, denn ich muss tapern, dann wetkämpfen und dann regenerieren. Danach beginnt dann das Tapern für den nächsten Wettkampf.

gelaufen: 13 km

Montag, Juni 19, 2006

Wetterkapriolen

Am Freitag, ich hatte mich gerade zum Laufen umgezogen, zog sich der Himmel zu, weil ein Unwetter heraufzog. Um mir keine Erkältung zuzuziehen zog ich nicht zum Laufen aus, sondern zog es vor den Lauf ausfallen zu lassen.
Das erwies sich als schlau. Denn in Leipzig kamen tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel, Vögel wurden vom Hagel er- und Autoscheiben eingeschlagen.
Heute abend sah der Himmel gut aus, bedeckt zwar, aber weitgehend hell. So lief ich gemütlich meine Runde, wohl bemerkend, dass die drückende Schwüle die Anwesenheit von Vögeln missen ließ. Aber warum soll der ambitionierte Läufer nicht laufen, bloß weil es den Vöglen zu schwül ist zu flliegen? Im Gegenteil: am Freitag ist Sonnenwendlauf und da muss man auf alle Witterungsbedingungen vorbereitet sein. Nun gut, Hagel muss ja vielleicht nicht sein.
Ich trabte so gemütlich (für die Statistiker und Scheinkonkurrenten: 4:40 - 5:00 min/km) vor mich hin, hing meinen Gedanken nach und versuchte die (zur Zeit reichlichen) Probleme zu ordnen und wichten als mich plötzlich ein Blitz gefolgt von einem Donner aus der Lethargie riss.
Als ich mich umdrehte sah ich, dass hinter mir alles schwarz war. Nein, ich will nicht als Randnotiz in der Geschichte enden. Als einer der Vögel die vom Blitz oder Hagelkorn erschlagen wurden. Als Vogel könnte man ja da noch gezielt Einfluus nehmen. Wenn man fliegt kann man nicht vom Blitz erschlagen werden, wenn man sich unter einem Baum versteckt nicht vom Hagelkorn. Doch was sollte ich tun?
Das erste Mal hat sich das viele Training wirklich nicht nur zur Selbsttherapie gelohnt. Beherzt lief ich dem Unwetter davon und war zu Hause bevor der erste Tropfen vom Himmel fiel. Jetzt weiß ich nicht nur was schneller als der Wind heißt, ich bin es auch.
Ein bisschen schade war bloß, dass es dann nur ein ganz normaler Regen war.

gelaufen: 13 km

Sonntag, Juni 18, 2006

Immer wieder Sonntags

Die Sonntagmorgenläufe sind die schönsten. Meistens laufe ich ja mit Willi und kann ihm erklären wie ich die Welt sehe, damit er sie dann auch so sieht.
Willi hat eine Zerrung im Rücken und ich musste heute alleine laufen.
Sonntagmorgens hat man beim Laufen die größte Frauendichte. Ungefähr 70% der sich im Wald mit mehr als 5 km/h bewegenden Menschen sind Fruaen. Und darunter sind ein paar Exemplare die durchaus Wohlgefallen für die Augen erzeugen.
Eigentlich war ja regeneratives Tempo angesagt. Aber da der Puls, aufgrund der Mädeldichte, ohnehin Purzelbäume schlug war eine Einschätzung der Laufbelastung ja ohnehin nicht möglich. So achtete ich mehr auf den Stil und schwankte zwischen gazellenhaften, leichtfüßigen laufen und schweben.
Ich meine, dass die Mehrzahl der Blicke bewundernd bis begehrlich waren. Auch die eine oder andere Erregung habe ich registriert.
Der Nachteil des Alleinelaufens ist, dass man solche Erlebnisse nicht zeitnah ausdiskutieren kann. Früher habe ich mit Jens ganze Läufe nur über das Wippen über den Rippen geredet. Aber man wird ja älter, gesetzter und hat andere Ziele. Nur wenn man nicht mehr guckt sollte man sich selbst einliefern oder in die Schweiz zur Sterbehilfe reisen.

gelaufen: 19 km

Samstag, Juni 17, 2006

Normerhöhung

Heute ist der 17. Juni. Vor 53 Jahren war 1953. Und genau am 17. Juni 1953 gingen die Leute in der DDR auf die Straße. Soweit ich mich nicht irre protestierten sie gegen eine Normerhöhung. Es gab auch eine Argumentation, dass Leute aus dem Westen Zigaretten verteilt und die Leute aufgwiegelt hätten. Natürlich sagt die heutige Geschichtsschreibung, dass es um die Wiedervereinigung ging.
Topmeldung in den Nachrichten heute war, dass im Ärztestreik eine Einigung erzielt worden ist.
So ändern sich eben die Zeiten. Heute streiken Ärzte (das Einstiegsgehalt für einen Arzt liegt jetzt bei 3.500 Euro monatlich!) und alle ohne Lobby müssen für das gleiche Geld mehr arbeiten (früher hieß sowas Normerhöhung). Vielleicht kommen ja irgendwann mal Polen die Zigaretten verteilen und die Leute aufwiegeln.
Doch nicht mit mir! Aus Protest gegen die Gesamtsitution bin ich heute schneller gelaufen!!! Euch werd ich's zeigen! Ich bringe Euch den Protestläufer, den Adolf Hennecke der Läufer. Als nächstes entwickle ich einen Frieda Hockauf Trainingsplan. Ihr werdet Euch noch wundern, ihr Besitzstandwahrer.

gelaufen 32 km

Mittwoch, Juni 14, 2006

Zeckenentertainment

Heut juckte es mir nach dem Lauf am hinteren Oberschenkel. Irgendwie war da sowas wie ein Pickel, der aber nicht abzukratzen ging. Da die hintere Beinmuskulatur ja der Kronjuwel jedes Läufers ist gab ich nicht der ursprünglichen Idee nach und verzichtete darauf das unbekannte Objekt großflächig auszubrennen, sondern ließ Ines (vorher) mal gucken.
Eine Zecke stellte sie sofort mit Knnerblick fest. Da ich ja mit einer begnadeten Zeckenentfernerin mit eigener, eingearbeiteter Zeckenzange verheiratet bin hatte ich hier wirklich verdammt viel Glück. Ein kurzes ziehen und auf die ängstliche Frage "hast du auch den Kopf?" die völlig inadequate Antwort "nein, ich habe bloß ein Bein rausgeruppt!".
Ich vertraue ihr. Ich bin mir ganz sicher, dass sie die zecke fachmännisch und vor allem vollständig entfernt hat. Komisch, dass sie mir nicht geglaubt hat, dass ich mir die Stelle aus rein wissenschaftlichen Interesse anschauen wollte, als sie mich mit einer Lupe über einen Spiegel hocken sah.
Wie kommt eigentlich so eine Zecke an meinen Oberschenkel? Ich rase mit Geschwindigkeiten zwischen 12 und 15 km/h durch die Gegend, das sollte schneller sein als jede Zecke laufen kann. Ist das Anheften an Läuferbeine für Zecken so eine Art U-Bahn surfen, oder Achterbahn fahren? The fast and the furios runners legs gewissermaßen.
Auf alle Fälle war ihr bestimmt schlecht. Ihr eigentliches Blutsaugerwerk hatte sie nämlich noch nicht so richtig beginnen können. Könnte aber auch sein, dass sie das durch das Intervalltraining sauerstoffarme Blut nicht mochte.
Bei der Gelegenheit fällt mir auf, dass die ekligen Schädlinge und Schauer erzeugenden Tiere vornehmlich weiblich sind:
die Zecke, die Schabe, die Kakerlake (ja da gibt es einen Unterschied), die Wanze, die Motte, die Spinne, die Schlange, die Frau, die Nordic Walker...
Aber das nur am Rande.
Intervalltrainig bei über 25 Gead ist geil. Man merkt erst wie sehr man schwitzt wenn man anhält. Auch das Luftholen wird nicht durch Speichel im Mund behindert. Der ist derartig trocken, dass der erste Liter Wasser nachdem Laufen gar nicht erst bis zur Speiseröhre kommt.
Es ist ganz einfach mein Wetter und vielleicht ist gerade deshalb die Zecke eine Symbiose mit mir eingegangen.

gelaufen: 15 km

Dienstag, Juni 13, 2006

Meine weibliche Seite

Ich kaufe gerne Laufschuhe. Alle anderen Schuhe reizen mich nicht, aber Laufschuhe könnte ich ständig kaufen. Als stolzer Besitzer einer Sport Scheck VIP Karte bekomme ich im Juni auf alle gesenkten Schuhe 30% Rabatt. Nachdem ich zu Hause die Bedarfasanforderung abgegeben und schlüssig begründet hatte, suchte ich heute die örtliche Filiale an, fest entschlossen diese mit 3-4 Paar Schuhen zu verlassen.
Wahrscheinlich ist es aber so, dass viele derartiger Karten unters Volk geschmissen wurden und die Verteilung wahrscheinlich promär nach Schuhgröße ging. Air Zoom Elite und DS Trainer nicht mehr in meiner Größe, zumindest nicht gesenkt. Verzweifelt fragte ich nach Supernova Competition oder DS Racer- nichts. Irgendwelche anderen lightweight oder Wettkapmfschuhe?
Ja, es gab die Diadora Mythos Racer. Eigentlich ein Triathlon Schuh, aber man kann ihn auch ausschließlich zum Laufen nehmen. Designt für Wettkämpfe um die 10 km, aber auch für Halbmarathon und Marathon geeignet. Natürlich wusste die Verkäuferin das alles nicht, dafür sah sie ganz gut aus, was ja auch was ist.
Also habe ich die mal mitgenommen. Wenn man schon mal ein Paar Laufschue für 55 EURO bekommt dann muss man einfach zuschlagen. Es waren andere Zeiten wo Turnschuhe für 110 DM noch gehobene Preisklasse waren.
Und natürlich habe ich die gleich ausprobiert. Laufen sich gut, sind schön leicht, gutes Abrollverhalten, Vorfußlauf geeignet und das mit dem albernen Schnürsenkelersatz (Gummiband und Klettverschluss) kann man ignorieren.
Vor allem werde ich beim nächsten Wettkampf für einen Triathleten gehalten und hoffnungslos unterschätzt. Und wenn ich nicht mehr schneller werde kann ich ohnehin nicht sicher ausschließen, dass ich die schlechten Zeiten nicht damit erklären will, dass ich mehr schwimme und radle als zu laufen.

gelaufen: 15 km

Montag, Juni 12, 2006

Aufwärmen

Heute stand wieder einer meiner streng geheimen, nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten entwickelte, Trainingseinheiten an. Meine Pulsuhr war entsprechend programmiert und beim Einlaufen wurde entsprechend "warm up" angezeigt. Als ich noch so überlege, ob man sich bei 26 Grad im Schatten wirklich warm laufen muss, zumal wenn man in der Sonne läuft, fällt mir auf, dass das auch wieder so eine Redensart ist: "warm laufen". Wird man kleiner, wenn man sich einläuft und schwuler, wenn man sich warmläuft? Ich werde wohl doch noch einen Extrablog aufmachen müssen, der sich mit der Läufersprache befasst und damit dieses ganze Trainer und Traingstheoretiker Klugscheißerpack als Dummschwätzer und Flachwichser demaskiert.
Auf alle Fälle war das Training aber heute so richtig nach meinem Geschmack. Ein Wetter das beim Laufen den Speichel im Mund verdunsten lässt und bei dem man schon ins Schwitzen gerät wenn man bloß mal kurz mit der kleinen Zehe zuckt. Ich liebe Hitze! Wenn da nicht soviel Sand wäre würde der Sahara Marathon mein Lauf sein. Wahrscheinlich bin ich ja doch ein weißer Afrikaner? Oder ich habe früher schon mal als Wüstenläufer gelebt und habe bei meiner gegenwärtigen Wiedergeburt in erster Linie das Problem, dass Lauftalent und Intellekt im Widerstreit liegen. Das ist auch der einzige Grund warum ich noch nicht der schnellste Läufer von allen bin: Ich muss einfach zuviel denken.
Also, Start des Programs "Hirn ausschalten" jetzt!

gelaufen: 15 km

Sonntag, Juni 11, 2006

Vor dem Schaden klug sein

Auch wieder so ein Spruch: "Vor dem Schaden klug sein". Doch wie soll das denn gehen, wenn man "aus Schaden lernen" muss. Heißt lernen nicht, dass man (normalerweise) klüger wird?!
Die deutsche Sprache hat einfach viel zu viele semantische Fallstricke, so dass man diese ganzen Sprichwörter, Ratschläge und was weiß ich eigentlich in die Tonne treten kann. Auch wieder so ein Spruch "in die Tonne treten". Vielleicht eröffne ich mal noch einen Blog wo ich mich über deutschprachige Redegwohnheiten aufrege.
Aber ich denke, dass ich aus Schaden gelernt und vor Schaden klug geworden bin.
Gestern tat mir nach ca. 10 km mein rechtes (arthrotisches) Knie wieder deutlich mehr weh als das normalerweise der Fall ist.
Also habe ich mich entschieden abzubrechen und aus den geplanten 30 km wurden nur 10. Im Moment kann ich vor mir selbst nicht rechtfertigen warum ich mir mal wieder eine Schleimbeutelentzündung holen sollte. Gut, ich hatte lange keine mehr. Und auch die Therapei muss ja immer wieder trainiert werden. Dafür aber den Sonnenwendlauf zu riskieren schien mir nicht angemessen. Außerdem, ehrlich gesagt, so voller Lust und Tatendrang war ich nun auch nicht.
Heute nun mit Willi auf die Runde gegangen und das Knie hat keinerlei Probleme gemacht. späte, aber sehr deutliche Bestätigung der Richtigkeit der Entscheidung.
Wir sind mal zum Stadion gelaufen, heute wo Holland gegen Serbien Montenegro spielt. Wird ja mit Sicherheit die letzte WM für Serbien Montenegro sein. Im ersten Moment dachte ich erschrocken, dass die orange Revolution von der Ukraine direkt übergegriffen hat. Ich habe mir schon überlegt welcher Klitschko Bundeskanzler und welcher Bundespräsident wird. Dann ist mir aber wieder eingefallen, dass die Holländer ja die Oranjes sind. Warum eigentlich? Die Farben der Fahne sind ja die von Frankreich und von Serbien Montenegro, eben die die sie alle genommen haben , denen nichts vernünftiges eingefallen ist.
Wer nicht weiß wo die Farben in unserer Nationalflagge herkommen sollte das mal recherchieren, lohnt sich!
Die ganze Stadt roch nach Käse und Fritten. In dieser fett- und proteingesättigen Luft, die schneeflockegleich mit Pappelpollen durchsetzt war viel Willi das Atmen schwer. Am Stadion hatte er so überhaupt keine Lust mehr, zumal da die Sonne ziemlich auf uns runter knallte. Also beschlossen wir auf der anderen Seite des knals zurück zu laufen. Der Weg wurde immer schmaler, bis er nur noch ein Trampelpfad durch ein Brennnesselmeer war. So wurde die Beine wenigstens mal richtig durchblutet. Willi trabte die ganze Zeit lust- und kraftlos hinter mir her. Irgendwie teilt er dei Meinung nicht, dass Training, das richtig was bringen soll, nicht zwingend Spaß machen kann. Also liefen wir dann den kürzesten Weg zum Auto.
Das Knie machte mir keine Probleme. Weniger ist eben manchmal mehr.

gelaufen: 18 km

Freitag, Juni 09, 2006

Training zu Zeiten der Fußball WM

Es ist die patriotische Pflicht eines jeden Deutschen während der WM alles was nicht dazu dient, dass Deutschland Fußballweltmeister wird zurück zu stellen.
Frage nicht was das Land für Dich tun kann, frage was du für das Land tun kannst. Es sind ja auch die, die sich am meisten darüber aufregen, dass der Staat nichts für sie tut, die den, ihrer Meinung nach, total überbezahlten Spielern dann ein Versagen wünschen. Würde ich verstehen, wenn sie genauso spielen könnten, können sie aber nicht.
Sich über die Mehrwertsteuererhöhung aufregen und dann aber nicht für einen deutschen Sieg bei der WM zu sein geht so überhaupt nicht. Würde Deutschland Weltmeister ginge so ein Ruck durch das Land und die Wirtschaft, dass am Ende jeder mindestens 180% mehr verdient und förmlich darum bettelt, dass die Mehrwertsteuer auf 40% angehoben wird, damit wir das beste Sozialsystem der Menschheitsgeschichte aufbauen können.
Also hatte ich heute pünktlich 18.00 Uhr vor dem Fernseher zu sitzen, das Ballack Shirt an (habe keines eines anderen Spielers, wer konnte auch wissen, dass der nicht aufgestellet wird) und "unseren Jungs" zuzujubeln.
Unmittelbar anch dem Spiel bin ich dann gelaufen, um pünktlich zur Gegnerbeobachtng zurück zu sein. Polen ist ja ein klassischer Gegner, wobei Equador ja eigentlich ein Freund Deutschlands ist (zumindest haben sie das unmittelbar nach 1945 deutlich gezeigt und lassen heute auch noch Traditionen aus der Zeit davor fortleben). So ändert sich das eben. Polen ist heute ein eng befreundeter Nachbarstaat (zumindest wird das von unseren Oberen so gesehen, auch wenn deren Obere da nicht ganz so euphorisch erscheinen) und Equador wird angeprangert, weil sie genau das machen, was die Deutschen gemacht haben.
Beim Laufen habe ich förmlich gemerkt, dass der zu erwartenden durchs Land gehende Ruck sich schon so langsam einruckelt. Beflaggte Autos in denen schwarz-rot-gold bemalte Menschen saßen, Fußballparties in den Gartenanlagen, Jugendliche auf Fahrrädern im Nationaltrikot und überall zufriedene fröhliche Gesichter. Und das auch noch im Osten.
Auch das Laufen ging gleich viel einfacher. Wäre heute ein 10 km Wettkampf gewesen hätte ich den Weltrekord angegangen. Allerdings nur den im Straßenlauf (27:02), soviel Bescheidenheit muss nun doch sein. Da kann ich nur hoffen, dass Deutschland bis zun Sonnenwendlauf weiter gewinnt. Auf dieser Strecke wird zwar der Weltrekord nicht möglich sein, aber auf alle Fälle wird's ein persönlicher Streckenrekord. So weit lehne ich mich mal raus.

gelaufen: 13 km

Donnerstag, Juni 08, 2006

Rund laufen

Dir Sprache der Lauftrainingstheorie ist eine Sprache voller Missverständnisse. Das ist mir heue so richtig klar geworden.
Klar war mir, dass ich runder laufen muss. Ich dachte immer, dass damit eine Harmonisierung des Bewegeungsablaufs gemeint ist. Etymologisch ist das ja nicht ganz klar, zumindest mir nicht. Rund kann ja sowohl als vervollkommnend als auch als gewölbt verstanden werden. Ich bin dann mal so in Gedanken die beim Silberseelauf vor mir Platzierten durchgegangen. sind die vollkommener als ich? Keinesfalls nicht einer! Sind die gewölbter als ich? Ja, alle haben wahrscheinlich einen höheren BMI.
Runder laufen heißt also nicht, dass mein Stil Scheiße ist, nein ich bin einfach zu dünn. Ist ja auch logisch, hätte man ja gleich drauf kommen können. Während die fetten Läufer vor mir erst einmal einen größeren Aufbau haben ihre Masse auf die Geschwindigkeit zu bringen, habe ich dann mehr Aufwand meine sher geringe Masse in Bewegung zu halten. Physikalisch kann ich das jetzt nicht so auf Anhieb vollständig beweisen das Trägheitsgesetz spielt da eine nicht unwesentliche Rolle, wenn ich mich recht erinnere), aber die Logik springt einen ja förmlich an.
Folgende Maßnahmen gilt es jetzt zu ergreifen:
1. Einen Physik Dotoranten eine Arbeit schreiben lassen in der er unter o.g. Gesichtspunkten das ideale Laufgewicht für die unterschiedlichen Laufstrecken für mich errechnet.
2. Erstmal empirisch (die Naturwissenschaftler sind ja nicht die schnellsten und hellsten) Näherungswerte ermitteln, was zunehmen heißt, deshalb
3. ungesunde Dickmacher essen.
Den 3. Punkt habe ich schon mal erledigt. Jetzt kommt Schritt 2 und dann Schritt 1. Wie man das eben so macht. Und wer in dr Lage ist den 3. Schritt vor dem 1. zu machen ist sicherlich verdammt schnell.

gelaufen: 12 km

Mittwoch, Juni 07, 2006

Die Gier

Ich gehe ja relativ selten auf die Blog-Seite. Wenn ich das schon alles schreibe, muss ich es nicht auch noch lesen.
Gestern, ich wollte einfach nur die Tachometerdaten prüfen, stelle ich doch fest, dass auf der Seite Nordic Walking Werbung geschaltet wurde. Ich habe ja nun keinen direkten Einfluss auf die Werbung, doch zeigt schon alleine dieser Fakt wie sehr mich das System schon korrumpiert hat. Geld und Eigentum stehen im Mittelpunkt und so wirbt man eben auch für etwas von dem man nicht überzeugt ist, bloß um eine Dollar im Monat zu bekommen.
Ausreden dafür gibt es nicht. Wer seinen eigenen Lebensstandard in den Mittelpunkt stellt, wer Konsum über soziales Engagement stellt kann sicherlich im common sense als erfolgreich gelten, ist aber das genaue Gegenteil.
Und so schafft man sich immer die Pseudoerfolgserlebnisse um sich selbst zu bestätigen und irgendwann glaubt man dran.
Ob man nun die 10 km in 50, 40 oder 30 Minuten läuft unterscheidet nur innerhalb der Mittelmäßigkeit. Aber mittelmäßig sind alle drei Zeiten. Was soll es nutzen ein besserer mittelmäßiger Läufer zu sein? Wem hilft das?
Wir leisungsorientierten Läufer sind Neurotiker die ihren Minderwertigkeitskompex dadurch zu kompensieren versuchen in dem sie sich daran aufbauen, dass sie schneller werden bzw. schneller laufen als andere. Sich gut fühlen in dem man das Gegenteil von Altruismus und Bescheidenheit lebt ist schon irgendwo asozial.
Vielleicht kann man auch als ambitionierter Läufer ein wertvoller Mensch sein? Im Moment weiß ich aber nicht wie das gehen soll.

gelaufen: 13 km

Timemanagement

Im Moment ist es wieder mal sehr schwierig Arbeit, Familie und Laufen unter einen Hut zu bringen.
Also habe ich, Optimierer der ich bin, mir Gedanken gemacht.
Der Faktor, der sofort ins Auge fällt, ist die Laufvor- und -nachbereitung. Ich bin ja immer von der Firma aus ans Forsthaus Raschwitz gefahren (15 - 20 Minuten), dort gelaufen und dann von dort nach Hause gefahren (20 - 25 Minuten). Wenn ich nun gleich nach Hause fahre (15 Minuten) und von dort laufe spare ich ca. 25 Minuten pro Tag, was sich bei den 4 Wochenläufen zu 100 Minuten summiert. Hinzu kommt noch, dass ich in meiner hood laufe, dort wo ich der Star bin, wo man mich kennt und bewundert, wo ich der einzige Läufer bin.
Die zweite Zeitreserve ist die Laufgeschwindigkeit. Ich muss ja ohnehin schneller werden. Wenn ich es schaffe meine ca. 100 Wochenkilometer 30 Sekunden pro Kilometer schneller zu laufen, bleiben nochmal 50 Minuten übrig.
Offen ist jetzt noch die Frage wie ich 30 Sekunden schneller werde. Ich weiß wie ich es versuchen werde und wenn es klappt werde ich die Erkenntnisse so teuer verkaufen, dass das Arbeiten wegfallen kann und ich mir um Zeitoptimierung keine Gedanken mehr machen muss.

gelaufen: 14 km

Sonntag, Juni 04, 2006

Ostseewellen

Die Ausschüttung des heiligen Geistes begehen wir traditionell mit einem mehrtägigen Ausflug. Früher noch in Großfamilie, dieses Jahr nun nur noch zu dritt.
Wir hatten uns ein Reisemobil ausgeliehen und sind gestern früh nach Rerik, an der Ostsee, auf einen Campingplatz gefahren.
Ich hatte beschlosssen, dass nach dem Silberseelauf die Regeneration im Vordergrund stehen sollte. Vielleicht gelingt es mir ja die Schmerzen ein bisschen einzudämmen und wenn ich nächste Woche weiter versuche schneller zu werden reicht das allemal.
So habe ich am Freitag und am Sonnabend das Trainign ausfallen lassen. Wobei wir gestern ca. 12 km und heute ca. 18 km gewandert sind, was so manchen (Nordic) Walker vor Neid erblasse ließe.
Heute bin ich dann eine Runde mit Willi gelaufen. Dabei konnten wir feststellen, dass die Eiszeit doch ganz schön welliges Gelände hinterlassen hat. Unser Plan war 8 km in eine Richtung zu laufen und dann umzukehren. Nach ca. 7 km war der Weg eigentlich zu Ende und ging in eine Traktorspur in ein Rapsfeld über. Aber Platz zum Laufen war genug, also rein ins Rapsfeld. Nur wurde das immer dichter und zwang uns schließlich zur Umkehr.
Wieder aus dem Rapsfeld raus waren unsere Sachen, die vorher schwarz, weiß und rot waren, gelb gesprenkelt. Aber als Läufer muss man sich auf das wesentliche konzentrieren. Und outfit ist dabei für mich schon lange nicht mehr wichtig. Ich laufe ja schließlich um schneller und besser zu werden und nicht um anzugeben.
Insofern waren und die verwunderten bis verständnislosen Blicke der 'Entgegenkommenden auch völlig egal.
Zurückgekommen haben wir dann festgestellt, dass wir knap unter 5er Schnitt gelaufen sind, was bei der Geländebeschaffenheit wirklich nicht schlecht war.

gelaufen: 16 km

Donnerstag, Juni 01, 2006

Wettkampfnachbereitung

Nach einem Wettkampf muss man ja, wie schon verschiedentlich geschrieben, die Energiespeicher wieder auffüllen und die Stoffwechselprodukte abtransportieren.
Für die Energiespeicher haben Jens und ich die schöne Tradition des Postcompetitionextremeburgerkinging entwickelt. Jedesmal, wenn wir das gemacht haben, tanzt das Personal bei Burgerking Polonaise und nach uns wird abgeschlossen. Am Aktienverlauf kann man sehr schön sehen wann wir bei Burgerking waren.
Die Energiespeicher sind danach nicht nur wieder aufgefüllt, sondern wir bieten dem Körper noch zusätzliche ca. 80.000 kcal zur Umwandlung in Fett an. Man muss ja eine Basis für die nächste Trainingsperiode schaffen.
Der Stoffwechselprodukteabtransport erfolgt dann in der Regel durch einen regenerativen Lauf. So richtig Lust hatte ich zwar nicht, da ich aber diese ganzen festgesetzen Stoffwechsleprodukte im Körper gespürt habe redete ich mir ein, dass es mir nach dem Lauf besser gehen würde. Also ab in den Wald und eine Runde um den Cosi. Der Fußpod vom Polar hat kurz nach dem Start ausgesetzt. Die Duracel, wo man die Spannung anzeigen lassen kann, sind also auch nicht das Wahre, war heute aber ja auch nicht so wichtig.
Am Cosi ist mir dann heute die Spezies des Skiläufers ohne Schnee begegnet. Das war mal wieder richtig lustig. Der Erste mir Entgegenkommende hatte so verkürzte Ski auf Rollen und war gekleidet als wäre Winter. Der Zweite dann hatte normale Inlineskates und viel zu lange Stöcke. Beim Dritten konnte ich nicht so richtig gucken, weil ich in den Graben springen musste. Ca. 3 Meter Wegbreite sind einfach viel zu schmal für professionelle Trockenskiskater.
Ich bin ja ein ganz passabler Skiskater, allerdings nur auf Schnee (gemeint ist hier das Zeug, das vom Himmel kommt und eigentlich Regen ist). Die ersten Trockenskiskater (außer im Fernsehen) habe ich in Norwegen gesehen. Die sind da Berge hoch geskatet. Respekt!
Doch was soll das, was die da am Cosi machen? Es geht nur gerade aus. Keine Berge. Man schubst sich einfach ein bisschen mit den Stöcken an und dann rollt man ja fast von alleine eine Runde um den See.
Und ich habe erkannt, worum es geht:
Trockenskiskater sind Nordic Walker denen das Nordic Walking zu unsportlich aussieht und außerdem viel zu anstrengend ist. Ich prognostiziere mal, dass das ein neuer Trendsport wird.

gelaufen: 16 km