Sonntag, Juli 30, 2006

Bismarckturmlauf

Ich kann ja nicht sagen, dass ich nicht gewarnt gewesen wäre. Immer dieses Kopfschütteln wenn ein Läufer vom Bismarckturmlauf erzählt hat war eigentlich an sich schon Warnung genug. Dieses Kopfschütteln wurde dann aber immer noch mit so pikanten Steckendetails unterlegt, dass mir klar war die übertreiben.
Tja, die habe aber einfach nicht übertrieben.
Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl nur bergauf zu laufen. Mir ist schon klar, dass es bei einer Runde genausoviel bergab wie bergauf gehen muss. Wenn aber die Anstiege lang gestreckt sind und nur von gelegentlichen steilen Abschüssen unterbrochen werden auf denen man aufpassen muss, dass man sich nicht die Knochen bricht ist die Wahrnehmung eine völlig andere. Die Hitze hats dabei auch nicht einfacher gemacht.
Ich habe, wie ich es mir seit ein paar Läufen angewöhnt habe, erstmal die Spitzenläufer weg gelassen und dann Gregor gesucht um mich an ihn ran zu hängen. Jörg Giebel war am Start und damit unsere Altersklasse schon entschieden. Detlef Beier war vorne noch mit dabei. Der Rest vor mir war älter. So war's ok. Es bildete sich eine Gruppe in der neben Gregor noch Hanno-Erdman Tietz und zwei mit unbekannte Läufer dabei waren. Einer von beiden ist ein Franzose, der jetzt für die TSG Markleeberg startet, wie ich hinterher erfahren habe. Da werden also schon Läufer aus dem Ausland eingekauft. Ich muss mal sehen wie ich an 3-4 Kenianer ran komme.
Die beiden erhöhten dann kurz vor Ende der 1. Runde das Tempo und ich bin einfach mal hinterher gelaufen. Gregoe und Hanno-Erdmann mussten abreißen lassen und so brachten wir nach ungefähr 21 Minuten die erste Runde hinter uns.
Bloß als die beiden dann 1 km später noch mal Druck machten habe ich sie ziehen lassen. Ich merkte jetzt doch schon deutlich meine anaeroben Defizite und musste käpmfen. Gregor und Hanno waren ungefähr 30-40 Meter hinter mir, also konnte ich mich auch nicht gehen lassen und lief alleine weiter. An einer Kurve gings erstmal in die falsche Richtung bis mir der Ordner hinterher rief, dass es anders lang ginge und sich dann entschuldigte, half dann aber auch nichts mehr.
Ab da fehlen mir dann auch weitgehend die Erinnerungen. Ich weiß nur, dass ich vor Gregor und Hanno ins Ziel gekommen war. Die nackten Zahlen sind:
Strecke 16,5 km (mein Garmin hat 16,43 gemessen)
Jens: 1:02 Platz 2 AK
ich: 1:06 Platz 2 AK (es waren genau 1:06:04, ohne verlaufen wären's die angestrebten 1:05 geworden)
Silke: 0:54 Platz 3 AK (Mädchen mussten nur 11 km laufen)
Also wieder mal sehr erfolgreich.
Vor allem aber eine Zeit gelaufen, die ich in der jetzigen Trainigsphase nicht mal auf einer flachen Strecke bei 20 Grad Celsius laufen müsste.

gelaufen: 16,5 km

Samstag, Juli 29, 2006

Zuckerbrot und Peitsche

Morgen ist ja nun der Bsimarckturmlauf. Bismarck ist bei mir ausschließlich negativ besetzt. Ich weiß nicht so richtig, ob mir eine Huldigung unterstellt werden kann wenn ich mehrfach zu seinem Turm hinauf strebe, ist mir aber eigentlich auch egal. Ich bin ambitionierter Sportler und kann auf politische Resentiments in diesem Zusammenhang keine Rücksicht nehmen.
Ich will ihn als Tempolauf mitnehmen und mal testen was zur Zeit so im Hochgeschwindigkeitsbereich geht. Allzuviel sollte es nicht sein. die Beine sind schon ziemlich schwer durch das Training der letzten Wochen. Außerdem nervt der Ischiasnerv immer mehr. Ich werde mir wohl nächste Woche mal von einem Chirupraktiker professionell an den Arsch fassen lassen.
Heute war das traditionelle Vorabendlockerlaufen agesagt, leif locker, wie auch sonst. Mal sehen was morgen so geht...

gelaufen: 6 km

Mittwoch, Juli 26, 2006

Glück Auf, der Steigerer kommt

Die DDR war ja, so sagt man gemeinhin, keine Leistungsgesellschaft. Trotz solcher Sprüche wie: "Ich leiste was, ich leiste mir was" war das Leninsche Leistungsprinzip eher weniger durchgesetzt. Klar, schließlich konnte man sich kaum was leisten. Wir hatten ja nichts. Nicht mal so einen Sommer wie den diesjährigen. Was heißt hier Sommer?! Wir hatten ja nicht mal Jahreszeiten.
Im nachhinein frage ich mich allerdings warum gerade von mir immer das Beste verlangt wurde. Solche Sätze wie: "Carsten ist ein sehr guter Schüler mit mehr Fleiß und Disziplin könnte er aber..." finden sich in allen meiner Schulbeurteilungen. Wenn man 1,0 stehen könnte, dann wurde verlangt dass man das auch versucht. Warum? Weil man eben das Beste geben muss für die Erhaltung des Friedens. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auch wenn ich immer und überall nur Einsen geschrieben hätte weder der Vietnamkrieg, die Kosovo Krise, die beiden Irak Kriege und auch nicht das was jetzt im Libanon pasiert verhindert hätte werden können.
Heute, in der Leistungsgesellschaft, ist man schon mit mittelmäßigen Leistungen ein Held. Es kommt nicht darauf an ob man sein Bestes gibt, sondern vielmehr ob es mindestens einen gibt der schlechter ist.
Trotzdem, oder gerade deshalb habe ich heute meinen Lauf mit einigen Steigerungen unterlegt.
Dabei habe ich immer auf den letzten 100m eines Kilometers langsam bis auf Mach 4 gesteigert und bin die dann ca. 10 m gelaufen. Da vergeht die Zeit wie im Flug. Wenn man sich gerade so von einer Steigerung erholt hat bleiben dann noch 300 m Zeit bis zur nächsten. Und dazwischen immer schön unter 5er Schnitt laufen. Wenn das nicht effektiv ist, dann weiß ich auch nicht.

gelaufen: 13 km

Dienstag, Juli 25, 2006

Hundehalter

Hundehalter heißen Hundehalter, weil sie ihre Hunde halten sollen. Leider machen sich die meisten Leute wenige oder keine etymologischen Gedanken.
Dabei wäre es doch so einfach bei neuen Sachverhalten erst einmal zu überlegen was das eigentlich heißt.
Ein Geschäftsführer hat die Geschäfte zu führen und ein Hundehalter hat den Hund zu halten.
Ist das denn so schwer?
Der geneigte Leser wird ahnen warum ich das schreibe.
Ja, es gab wieder ein Erlbnis mit einem Hund.
Ich war schon so ungefähr 9 km gelaufen als plötzlich ein Schäferhund Mischling (geschätzte 6-8 Monate alt) auf den Weg sprang. Ich habe sofort gesehen, der macht Ärger.
Nun habe ich zum Glück in meiner Kindheit gelernt, wie man sich gegenüber Hunden verhalten muss und Gott sei Dank lässt mit fortschreitender Demenz zuerst das Kurzzeitgedächtnis nach. Also bin ich stehen geblieben, Auge in Auge mit dem doch ziemlich aggresiven Hund. Dann kam auch "schon" die Besitzerin. Eine alte Frau (ca. 75 Jahre) mit Dedoron Kittelschürze, dick (auch nach allgemeinen und nicht nur nach meinen Maßstäben) und mehr Lücken als Zähne im Mund. Es war also sofort zu erkennen, dass es sich hier nicht um eine typische Vertreterin des Bildungsbürgertum handelte.
Trotzdem ließ ich mich auf eine Diskussion ein:
ich: Können Sie den Hund nicht an die Leine nehmen, wenn sSe ihn nicht im Griff haben?
Der Hund startete zwischenzeitlich immer wieder angriffsversuche auf mich und es interessierte ihn überhaupt nicht was sie sagte.
sie: Mein Mann ist schon vorne weg gegangen und der hat die Leine.
ich: Das ist mir ziemlich egal, sie müssen den doch an die Leine nehmen!
sie: Mein Mann hat die Leine. Der ist normalerweise nicht so, dass ist nur weil Sie gerannt sind.
ich: Ich dachte, dass laufen erlaubt sei und für Hunde Anleinpflicht besteht.
sie: Mein Man hat die Leine und der ist schon weg. Der Hund tut auch nichts.
ich: nichts sagend, den Kopf schütteln hinter ihr und ihrem Hund her laufend.
Letztlich war ich nur so friedlich, weil das heute ein regenerativer Lauf war und es auf die Zeit nicht ankam. Wenn das bei einem Tempolauf passiert gibt's Tote!!!

gelaufen: 19 km
ich:

Montag, Juli 24, 2006

Gedanken zum Triathlon

S.J. aus L. hat gestern den Leipzig Triathlon erfolgreich absolviert.
Da kommt man sich schon irgendwie als Versager vor wenn man reiner Läufer ist. Marathoni zwar, leistungsmäßig auch nicht schlecht, aber eben kein kompletter Ausdauersportler. Andererseits hat sich ja die Menscheit in der Vergangenheit immer mehr zur Arbeitsteiligkeit entwickelt. Seit Gottfried Wilhelm Leibnitz gab es kein Universalgenie mehr. Freilich haben sich einige- mich eingeschlossen- durchaus bemüht, aber keiner hat's wirklich geschafft.
Warum nun der Triathlonboom?
Wahrscheinlich, weil Mittelmäßigkeit kompensiert werden kann, wenn man in verschiedenen Disziplinen mittelmäßig ist und die Mittelmäßigkeit dadurch zur Überdurchschnittlichkeit macht. Neue Qualität durch anhäufung von Quantität. Wen das genauer interessiert sie Hegels Wissenschaft der Logik empfohlen. Da legt er das schon dar. Leider gabs damals noch keinen Triathlon, deshalb konnte er es nicht so schön exemplarisch verdeutlichen.
So, jetzt habe ich also irgendwie eine Begründung konstruiert, warum man keinen Triathlon absolvieren sollte, sondern sich eher auf die Einzeldisziplinen konzentrieren sollte. Effektivität heißt die Sachen richtig machen, Effizienz die richtigen Sachen richtig zu machen. Deshalb konzentriere ich mich weiter auf's Laufen.
Aber wenn ich ganz ehrlich bin hasse ich einfach bloß Schwimmen wie die Pest. In offenen Gewässern ist es zu kalt, in Schwimmbädern zu verkeimt (gut das ist es in offenen Gewässern auch, aber mehr natürlich). Dann dieses nasse Wasser, das schwere Luft holen und überhaupt.
Also krepele ich lieber weiter als mittelmäßiger Läufer dahin und belächele offiziell die Traithleten und bewundere sie in der Stille.

gelaufen: 19 km

Samstag, Juli 22, 2006

Selbstzwang zur Langsamkeit

Bisher habe ich in meinem Leben noch nie eingesehen, dass man irgend etwas langsamer machen sollte als man kann.
Warum soll man auf solche Forderungen eingehen? Erst heißt es langsamer, langsamer und am Ende dann schneller, schneller.
Da kann man doch gleich schneller machen. Wird dann ja auch eher fertig.
Heute habe ich mich mal versuchsweise gezwungen nicht schneller als 5:10er Schnitt zu laufen. Man will ja nun doch nicht die Lunge riskieren bei den gegenwärtigen Ozonwerten.
Ist schon komisch. Wenn man lange genug so langsam läuft, dann denkt man (zumindest geht's mir so) irgendwann, dass man schnell läuft. Je mehr die die Energiereserven zur Neige gehen um so mehr denkt man, dass man so dahin rast, obwohl man ja eigentlich schleicht. Hinzu kommt, dass sich die Bakterien konzentrieren. Nicht nur auf der Haut und in den Sachen wo sie dann Salmiak produzieren was dazu führt, dass man stinkt als wie ein Iltis auch im Mund hatte ich einen Bakterienherd und merkte richtig gehend wie der Mundgeruch immer stärker und unerträglich wurde, so dass ich nicht nur vor mir selbst ekelte sondern auch Vögel tot von den Bäumen fielen, entgegenkommende Radfahrer in die Böschung stürzten und es in der Kleingartenanlage am Kanal zu einer spontanen Mitgliedervollversammlung kam in der einstimmig beschlossen wurde, dass die Kanalisation überprüft werden muss.
Aber was sein muss muss eben sein.
Es sit dann doch noch eine recht passable Endbeschleunigung rausgekommen und die Fettverbrennung wurde ausgiebigst trainiert. Was will man mehr?!

gelaufen: 38 km

Donnerstag, Juli 20, 2006

Floyd Landis

Es gibt so prinzipiell 3 Arten von Menschen:
Die die immer gewinnen, die die kämpfen und die die aufgeben.
Über die letzten brauchen wir nicht reden. Das sind die die versuchen so einfach wie möglich durchs Leben zu kommen, sicherlich mal versuchen Sport zu machen, dann aber aufgeben weil's irgendwo zwickt, oder es sich angeblich beruflich nicht einrichten lässt oder was weiß ich...
Bei den ersten steckt neben dem Talent viel Arbeit dahinter. Das sehen aber die wenigsten, deshalb sind diese normalerweise nicht sehr beliebt. Das ist ihnen entweder egal, oder sie registrierens nicht.
Der Kämpfer ist die Identifikationsfigur.
Eigentlich ist es ja bei der diesjährigen Tour wahrscheinlich so wie in den letzten Jahren. Ein Ami gewinnt und T-Mobile fährt hinterher.
Aber dieser Ami ist eben ein ganz anderer als es Lance Armstrong ist. Er musste als Kind immer heimlich trainieren, braucht eigentlich eine künstliche Hüfte und vor allem ist er gestern zusammengebrochen und hat das heute wieder grandios gut gemacht. Richtige Helden müssen eben verletzbar sein.
Wie im großen Sport ist das auch im kleinen so. Über wenige Läufer wird lokal so viel gelästert wie über die scheinbar nicht zu schlagenden local heros. Während es für einen mittelmäßigen bis schlechten Läufer Anerkennung hervorruft wenn er die Schmerzgrenze überschreiten kann, klingt das "der kennt keinen Schmerz" in Bezug auf einen Vornewegläufer abwertend (zu meinen intellektuellen Zeiten hätte ich hier pejorativ geschrieben).
Wenn einer in einem Forum bekannt gibt, dass er nach dem Laufen immer Schmerzen hat, daraufhin bei 26 Ärzten war, von denen 25 nur was von Überlastung erzählt haben und erst der letzte richtig festgestellt hat, dass man eigentlich Invalide ist und bloß keinen Sport mehr machen sollte, wird dieser allerseits bedauert. Und das nur, weil sie oder er endlich einen Arzt gefunden hat, der noch jemanden für seine Altersvorsorge, die Finazierung des nächsten Urlaubs o.ä. brauchte.
Ist schon ein eigenartiges Wertesystem dem wir uns hier gegenüber sehen. Und schon alleine deshalb ist es richtig, dass wir nicht nur im Sport, sondern auch in allen anderen Bereichen immer weiter nach hinten durchgereicht werden.

gelaufen: 14 km

Mittwoch, Juli 19, 2006

Fenster vor den Augen

Heute, in der Früh, war ich bei meiner Augenärztin. Die will mich mehrmals jährlich sehen, weil sie sehr besorgt ist, dass ich irgendwann mal grünen Star bekomme und sie nicht die erste ist, die's erfährt. Mein Privatpatientenstatus spielt da sicherlich überhaupt keine Rolle.
Nach Augendruck- und Gesichtsfeldmessung kam dann der Sehstärketest dran. Das Ergebnis war, dass ich endlich einsehen muss, dass ich alt bin und ab jetzt zur Kennzeichnung verpflichtet bin eine Brille zu tragen. Die habe ich dann auch gleich bei Fielmann bestellt und wenn Fielmann wirklich so günstig ist wie sie immer sagen, dann werden die anderen Optiker schon durch den Verkauf von einigen Brillen jährlich zu Multimillonären, denke ich mir so.
Die Augenärztin habe ich bei der Gelegenheit gleich mal zum Sinn des Tragens einer Sonnebrille befragt. Sie hält Laufen für total unsinnig, aber das Tragen einer Sonnenbrille für durchaus sinnvoll.
Also habe ich heute dann gleich meine Alpina Skibrille gesucht (eine Skilanglaufbrille) aufprobiert und los gelaufen. Ging gut, störte kaum, wahr angenehm.
Bloß den Vorteil des ungenierten heimlichen aber dennoch durch die Brille getarnten Guckens konnte ich nicht testen. Heute stand nämöich ein Tempolauf auf dem Programm und da musste ich mich voll auf den Weg konzentrieren. Bei dieser rasenden Geschwindigkeit wird jeder noch so kleine Fehler gleich knochenhart bestraft.
Aber morgen. Da wird gemütlich gelaufen und gespannt. Bin mal schon gespannt.

gelaufen: 17 km

Dienstag, Juli 18, 2006

Ozontraining

Was jetzt kommt habe ich noch nicht wissenschaftlich überpüft, ist also nur eine Hypothese:
Im Moment ist ja die Luft relativ ozonreich (siehe hier).
Der in der Luft vorhandene Sauerstoff wird ja in Ozon umgewandelt. Dadurch müsste die Luft ja sauerstoffärmer werden. Der Effekt des Höhentrainings entsteht durch die sauerstoffarme Luft in der Höhe. Also mache ich und mit mir alle die bei dem Wetter so richtig trainieren Höhentraining. Reine formale Logik!
Ich muss mir mal unbedingt eine Machine zum Messen des Hämotokrit Wertes besorgen. Die können wir dann gleich neben die Blutzentrifuge stellen. Den Dopinginquisitoren kann man dann auch gleich begründen warum man einen Hämoglobinwert von 24,8 hat: Die Hitze!
Gut, Training bei zu hohen Ozonwerten kann die Lunge schädigen. Aber das verkaufe ich dann als ein Belastungsasthma und bekomme damit die Erlaubnis zur Benutzung dieser geilen Asthmasprays die eigentlich auf der Negativliste stehen. Dann stehe ich endlich medizinisch auf Augenhöhe mit den Besten. Eigentlich sollte ich jetzt gleich nochmal ne Runde drehen. Nein, lieber morgen mittag. Jetzt ist zu wenig Ozon in der Luft.

gelaufen: 12 km

Montag, Juli 17, 2006

Ineffizienz?

Regeneration ist ja schön und gut. Aber wenn man mehr regeneriert als trainiert, was passiert dann?
Keine Ahnung!
Es heißt zwar immer, dass 5 km langsam laufen besser wäre als überhaupt nicht zu laufen, aber so richtig begründet ist das nicht. Und es hängt ja auch ganz wesentlich davon ab wer die 5 km läuft und was für ihn langsam ist.
Egal, ich bin heute so knapp unter 5er Schnitt vor mich hingedümpelt und der Puls schwankte (der Hitze sei Dank) so zwischen 130 und 140 Schlägen pro Minute.
Das Knie tat bloß weh, wenn ich mich im Kniegelenk verdreht habe oder den Aufprall übers Knie abgefangen habe. War nicht oft, so 5-6 Schmezstöße während des Laufs, diese gingen dann aber dafür heftigst bis unter die Kopfhaut. Morgen dann nochmal so langsam und Mittwoch wird ein Tempolauf gemacht. Wenn ich dann wieder Probleme habe wird eben getapt. Und wenn das alleine nicht hilft gibts ja noch eine Reihe anderer Optionen.
Irgendwie ist dann doch wieder gut, dass ich wahrscheinlich mehr Erfahrungen mit der Behandlung von Knieschmerzen habe als die besten Orthopäden. War es Lenin, der gesagt hatte, dass die Massen ihre Erfahrungen selbst machen müssen? Wie auch immer wer's gesagt hat hatte Recht, auch wenn's Lenin war.

gelaufen: 13 km

Reminizensen

Egal wie man sich bemüht. Gleichgültig wie man sich anstrengt es zu verdrängen. Wenn man nicht jung stirbt wird man irgendwann gezwungen zu akzeptieren, dass man alt wird oder ist.
Wenn man diesen Akzeptanzpunkt zu weit nach hinten schiebt verliert man die Würde. Es sieht schon ziemlich albern aus, wenn man mit einem Alter jenseits der 35 ein Arschgeweih trägt oder Sachen trägt denen man ansieht, dass sie bei "forever 18" gekauft wurden.
Im Laufsport ist ganz klar definiert:
Ab 35 ist man alt! Man ist dann keine Frau oder kein Mann mehr, sondern Senior. Entsprechend startet man auch nicht mehr bei den Frauen oder Männern , sondern in der M oder F-35. Da man den Alterungsprozess doch ein wenig künstlich kaschieren kann laufen einige Senioren bis in die M-40 hinein noch so schnell, dass sie auch bei den Männern mithalten könnten, aber ab der M-45 sind das nur noch einige wenige Ausnahmen.
Ich stehe nun an der Schwelle zur M-45 und ich freue mich auf den Wechsel in die Altersklasse wo man dann definitiv zu den "Alten" zählt. Mein Körper zeigt mir nämlich nahezu täglich, dass ich eigentlich jetzt schon dahin gehöre.
Dementsprechend muss ich Reminzensen machen. Mein Knie erlaubt einfach keine Trainingsumfänge jenseits der 120 Wochenkilometer gespickt mit harten Tempoeinheiten. Schon das Training in dieser Woche war an der Belastungsgrenze. Es schmerzt rechts vom Knie hoch bis zur Hüfte. Der Ischiasnerv meldet sich wieder und insgesamt ist der körperliche Grundschmerz stärker geworden. Das ist in Ordnung wenn man 8 Wochen vor dem Marathon ist, was ich ja auch bin. Das Problem ist nur, dass ich nicht schnell genug regenerieren kann um zu verhindern, dass es schlimmer wird.
Dementsprechend habe ich heute auf 2 runden, statt 3, verkürzt und werde den Ruhetag ab sofort vor den langen Lauf legen. Mal sehen, was dann noch aus meinem alten, verschlissenen Körper zu holen ist.

gelaufen: 23 km

Freitag, Juli 14, 2006

Nackte Tatsachen

Ich bin gegen 19.00 Uhr zum lockeren Lauf aufgebrochen. Immer schön unter 4:48 min/km geblieben. Es war zwar nicht mehr so heiß wie an den letzten Tagen, dafür aber ziemlich windig. Mit dem Wicnd im Rücken konnte ich mich treiben lassen, bei Gegenwind musste ich die Kniee heben.
Apropos Knie. Ich denke mal, dass mein rechtes Knie nicht mehr allzu viele Jahre marathontraining mitmacht. Das Training der letzten Wochen hat dazu geführt, dass ich wieder eine kleine Entzündung im Knie habe. Im Moment ist alles noch einigermaßen beherrschbar, aber besser wird's nicht. Und das Knirscheln im Knieinnerin zeigt, dass es ganz schön abgenutzt hat. ich habe mal gelesen, dass es keine unmittelbaren Zusammenhang zwischen laufen und Arthrose gibt, bestätigen kann ich das nicht so richtig. Na ja, wenns mit dem Laufen nicht mehr geht bleibt ja imme rnoch Radfahrer zu werden.
Aber zurück zum Lauf. Mein Puls war selten über 150. Jens hatte heute Neuburger (die Wurst der Würste) mitgebracht und durch die 3 Semmeln zusätzlich heute war genung Energie im Körper, ich war auch sehr gut hydratisiert.
Warum schreibe ich das?
Weil ich auf km 14 ein barbußiges Mädchen (ca. 20 Jahre nahezu perfekt gebaut, durchgängig gebräunt- kurz eine klassische Tussi) im Fenster stehend sich mit einer Freundin auf der Straße unterhaltend gesehen habe. Dieser Anblick kann also nicht eine dem Sauerstoffmangel geschuldete Hlluzination gewesen sein. Als sie mich sah und sah, dass ich sie sah, sah ich wie ein Lächeln über ihr wohlgestaltes Gesicht huschte. Und dann war ich auch schon vorbei.
Laufen kann manchmal ganz unerwartet schöne Seiten haben.

gelaufen: 19 km

Mittwoch, Juli 12, 2006

Auf und Ab

Eigentlich hatte ich ja heute keine Lust auf Intervalltraining.
Auf dem Nachhauseweg ist meinem Vorderrad die Luft ausgegangen. Die Luft aus der Luftpumpe wurde von Schlauch und Mantel direkt wieder an die Umgebung abgegeben, so dass nur schieben übrig blieb. Waren ja nur noch 4 km bis nach Hause. Kurz vorm Haus dann noch einen Nachbarn getroffen (jenseits der 70) dem prompt einfiel, dass er sich ja schon lange mit mir über meine Laufambitionen unterhalten wollte. Na ja, eigentlich wollte er mir bloß zum xten Mal erzählen, dass er Inlineskater ist, damit schon in "Außenseiter Spitzenreiter" war und im Moment auf der Suche nach jemanden ist der mit ihm skatet, weil alleine machts ja nun doch nicht so nen Spaß. Außerdem war er früher ein guter Werfer, was ihm schon bei den nazis höchste Punktzahlen einbrachte.
So war es dann nach 20.00 Uhr als ich ich entscheiden musste ob ich nun noch laufe oder nicht.
Natürlich bin ich dann doch los, wie sich das ja auch gehört.
Dank Garmin kann ich wieder an den Bahnschienen langlaufen (der Polar hat da vollständig ausgesetzt). dort habe ich nämlich herrliche leicht aufsteigende 1000m und immer Gegenwind. Soll ja schließlich auch was bringen.
Ich gebe ja zu, dass ich nach dem 4. Intervall al kurz mit dem gedanken gespielt habe es dabei sein zu lassen, aber der Trainer in mir hat mich gepeitscht.
Und am Ende war's dann doch wieder schön, so irgendwie. Und ich will ja wenn ich mal richtig alt bin nicht bloß sagen, dass ich ein ganz guter Läufer war, sondern das dann auch noch mit einer 2:xx Zeit belegen.

gelaufen: 18 km

Dienstag, Juli 11, 2006

Steppenwolf

Ich lief allein so vor mich hin
Nichts zu denken hat' ich im Sinn
Doch als ich so lief und lief
Da liefen die Synapsen schief
Und ehe ich mich versah
War da ein Gedanke da

Und weil ich den Gedanken beim Laufen nicht los geworden bin muss er nun hier heraus:
Freizeitlaufen ist ein Zeichen der totalen Entfremdung. Das mit der Entfremdung von der Arbeit ist klar und damit haben wir uns abgefunden oder daran gewöhnt. Für manchen ist es wahrscheinlich sogar die einzige Möglichkeit zu arbeiten.
Doch Laufen, nicht um von A nach B zu kommen, sondern um von A nach A zu kommen ist schon ziemlich absurd. Nahezu perfide wird es, wenn man versucht eine möglichst lange Strecke zurück zulegen um da anzukommen wo man schon ist.
Nicht sicher bin ich mir welcher Laufansatz sinnfreier ist. Der des Läufers, der läuft um zu laufen. Oder der des Läufers der läuft um eine Leistung vorzuteuschen und damit das eigene Unvermögen wirkliche Leistungen vollbringen zu können, verdeckend. Letzterer ist sicherlich systemkonformer, er versucht sich zu "verkaufen", trägt seine entfremdete Haut zu Markte. Nur dass es dafür keinen Markt gibt. Der Läufer, der einfachnur läuft, versucht nicht erst einen Sinn zu konstruieren, sondern setzt den Sinn in der Tätigkeit selbst. Das Laufen ist alles, das Ziel gibt es nicht.
Ich werde weiter darüber nachdenken.

gelaufen: 12 km

Montag, Juli 10, 2006

Hitzefaktor

Heiko Klimmer ist der Meinung, dass die gegenwärtige Hitze ungefähr 10 Sekunden auf den km ausmacht (gelaufen: 17 km

Sonntag, Juli 09, 2006

Tour de Marathon

Nach dem gestrigen 35er stand heute wieder ein normaler Lauf an. Beim Loslaufen wollten die Beine nicht so richtig, dann ging's aber. Was muss das für ein herrliches Leben sein, wenn man ganz und gar für's Laufen leben kann. Am Tag bis zur Erschöpfungsgrenze laufen und die restliche Zeit alles dafür zu tun um am nächsten Tag wieder bis zur Erschöpfungsgrenze laufen zu können. Mag sein, dass das masochistisch ist, aber die maoistische Variante wo das Laufen durch das 14 stündige Arbeiten am dörflichen Hochofen ersetzt wird ist ja in der heutigen Welt nicht mehr möglich.
Warum gibt es eigentlich keine Tour de Marathon? Jeden Tag einen Marathon auf unterschiedlichstem Geläuf. Begonnen wird mit einem 10 km Prolog. Dazwischen gibts noch einen Einzelhalbmarathon und ein Mannschaftslaufen (30 km). Taktisch würde das dann sicherlich ähnlich wie bei den Radsportlern ablaufen. Wäre doch mal eine Idee. Wenn, dann wäre ich gern Udo Bölts irgendeiner Mannschaft. Er hat demonstriert, was die meisten nicht begriffen haben: Der Einzlene ist nichts ohne das Kollektiv. Auch das würde so eine Tour de Marathon beweisen. Wenn man sich nur auf 2-3 Marathons im Jahr vorbereitet, dann kan man das durchaus ohne Mannschaft schaffen. Wenn man aber konstant sehr gut Leistungen bringen will braucht man ein Kollektiv, das einen auffängt und stützt. Im Sport wie im richtigen Leben.

gelaufen: 19 km

Samstag, Juli 08, 2006

Männermarathontraining

Heut habe ich mir mal selbst eine Einheit ausgedacht. Und das sah dann so aus:
10 km in 47:40 (4:46/km)
10 km in 45:07 (4:30/km)
2 km in 8:25 (4:12/km)
10 km in 51:30 (5:09/km)
3 km ausgetrudelt
Langweilig war's nicht, die ersten 10 km waren leicht, die letzen 10 km waren die Hölle. So muss es sein. Endlich mal wieder richtig in die Sauerstoffschuld gekommen und endlich mal wieder Fettverbrennung bis an die Verkohlung der Brennstoffzellen geübt und endlich mal wieder so richtig schwere Beine.
So muss es sein und so wird's jetzt weiter gehen. MDM ich komme!!!

gelaufen: 35 km

Gebt das Epo frei!

Mir ist es jetzt erst so richtig bewusst geworden was für Gefahren ich mich aussetze, weil ich nicht dope. Dr. Fuentes (wem soll Jan Ullrich sonst trauen, wenn nicht seinem Gynäkologen) hat sich ja diesbezüglich schon geäußert. Nun hat auch noch Kurt Moosburger (ein Ösi, was sonst) begründet warum Doping unerlässlich ist (siehe hier).
Ich kann als Stadtranglistenführender mich nicht länger vor meiner Verantwortung drücken. Ich bin es mir und der gesamten Sportwelt schuldig zu zeigen wie man seine Gesundheit schützt. Gleich nach dem Lesen des Artikels habe ich mir ein Testosteronpflaster auf den Sack geklebt. Um ein Beispiel zu geben laufe ich ab sofort ohne Hose, das Pflaster prominent präsentierend. Nachts schlafe ich am EPO-Tropf und wir sind gerade dabei eine Zentrifuge für's Eigenblutdoping in der Firma aufszubauen.
Das ganze werden wir dann noch durch gelegentliche Zugabe von Kokain unterstützen, Wachstumhormone nehmen wir schon ausreichend über die Mittagsmahlzeiten im "Drekschen Löffel" zu uns.
Es ist schon wichtig auf seine Gesundheit zu achten, gerade als Sportler!

gelaufen: 13 km

Mittwoch, Juli 05, 2006

Hitzewallungen

Es ist heiß, sehr heiß. Ist ein heißer Sommer in diesem Jahr. Im Büro schwitze ich schon vom bloßen Sitzen. An denken ist nicht zu denken, viel zu heiß.
Ich trainiere zur Zeit mit 2 Belastungstagen pro Woche. Sonnabends ein Lauf mit einem Umfang von mehr als 30 km und Mitte der Woche Training der anaeroben Leistungsfähigkeit. Dazwischen dann immer extensive Läufe von 12 bis 20 km.
Für das was ich mir für heute vorgenommen hatte war es aber viel zu heiß. Schon nach dem Aussteigen aus dem Auto war die Kehle ausgetrocknet und der komplette Körper mit Schweißperlen bedeckt. Zugegeben: das sieht bei mir verdammt geil aus, doch darum geht's nicht. Man muss Prioritäten setzen! Deshalb habe ich auch das (finanziell sehr lukrative) Angebot Model für den neuen Coca Cola Light Werbespot zu werden abgelehnt. Das wäre zu viel Geld für zu wenig Leistung gewesen.
Doch zurück zum Lauf. Ich habe mich erstmal 3 km extensiv eingelaufen. Das ging und lief besser als erwartet. Dann das Tempo angezogen und spontan beschlossen einfach mal 5000er Intervalle zu versuchen. Diese Trainingsform findet man in sehr wenigen Trainingsplänen. Greif, der als hart gilt, geht maximal bis zu 3000ern Intervallen. Klar, die müssen ja alle ihre Trainigspläne verkaufen. Und wer tut sich schon freiwillig 5000er Intervalle an und gibt womöglich noch Geld dafür aus, dass ihm jemand sagt, dass er mehrmals 5000 Meter laufen soll?!
Aus nicht nur gut unterrichteten, sondern damals beteiligten Kreisen weiß ich, dass das für die DDR Marathontrainigsgruppe eine Standardtrainingseinheit war. Schon das alleine ist Grund genug das zu versuchen. Aber auch trainigstheoretisch ist diese Form wesentlich fundierter als 2000er oder 3000er Intervalle.
Heut habe ich es erstmal bei 2 Intervalleinheiten belassen und bin dann noch 11 km extensiv gelaufen. Ich werde das auf 4 x 5000 steigern, aber erst wenn es nicht mehr so heiß ist.

gelaufen: 26 km

Dienstag, Juli 04, 2006

Glücksspiel

Heute wurde er nun jäh beendet, der Traum vom Weltmeistertitel. War Italien besser und hat verdient gewonnen? War Schweinsteiger schuld, der den entscheidenden Pass hätte verhindern msüen. Oder hat der Schiedsrichter den klaren Handelfmeter nicht gegeben weil er ja weiß, dass sich sowas lohnt wenn Italiener beteiligt sind?
Egal! Danach fragt nun keiner mehr.
Fussball ist eben ein Sport wo viel zu viele Faktoren eine Rolle spielen.
Wenn beim New York Marathon erst im Zielspurt gewonnen wird, redet keiner von Glück oder Pech. Der Sieger ist einfach besser oder cleverer gewesen.
Laufen ist und bleibt eben ein Sport im eigentlichen Sinn. Hier zählt nur die Leistung. Hier kommt es ausschließlich darauf an im richtigen Moment körperlich und mental richtig fit zu sein.
Vielleicht ist deshalb ja ein Marathonrennen nicht so unterhaltsam wie ein Fussballspiel. Aber kommt es darauf an?
Ich bin zumindest froh, dass ich Viertel- und Halbfinalspiel ohne Infarkt überstanden habe. Und natürlich habe ich, schon aus patriotischer Pflicht, geweint.

gelaufen: 12 km

Montag, Juli 03, 2006

Nippelgate

Ich hatte mich mal dazu hinreißen lassen eine größere Menge Singlets (früher hätte man Sporthemden gesagt) der Marke Silk Two erworben. Silk Two heißt ja wahrscheinlich "Seide 2". Fand ich als namen nicht schlimm. "Terminator 2" war ja auch ok. Wobei ich da lieber an die V2 hätte denken sollen und nicht an Linda Hamilton.
Auf das Mineralausscheiden bin ich ja schon in einem früheren Beitrag umfänglich eingegangen. Wenn sich nun diese Mineralien im Stoff der Silk Two Singlets absetzen entsteht ein ständiger Reibeeffekt auf den Spitzen der Brustwarzen. So gewissermaßen als würde man ständig mit Sandpapier drauf reiben.
Nun bin ich durch und durch Mann und strikt heterosexuell. Als solchen verbietet es sich mir angenehme Gefühle zu empfinden wenn an meinen Nippeln gerubbelt wird. Und das erst recht wenn dieses Rubbeln bis zum Aufrubbeln geht. Zum Glück ist es ganz kurz vor der Blutgrenze geblieben.
Als richtiger Mann hat man eine stark behaarte Brust. Nur männliche Tussen rasieren sich die Brusthaare! Deshalb ist es nicht so einfach die Warzen abzukleben. Aber zum Glück gibt es ja Leukosilk. Pflaster als Meterware, das beim Abreißen nicht enthaart. Und das Reiben auf den kondomierten Nippeln ist dann doch irgendwie ein bisschen schön.

gelaufen: 13 km

Sonntag, Juli 02, 2006

Exkurs zum Radsport

Die Hobbyradsportler finde ich ja ziemlich lächerlich. Sie rangieren mit auf der Nordic Walker Ebene. Es ist ja an sich schon albern Sachen zu kaufen die mit Werbung übersät sind. Wenn dann noch die Schriftzüge durch die dickleibigen Körper fast bis zur Unleserlichkeit verzerrt werden ist das aus meiner Sicht ein Straftatbestand. Ich nehme z.B. keine Milram Produkte mehr zu mir seitdem ich mal einen Radfahrer, der wie Zabel gekleidet war, bei einem Tempolauf überholt habe.
Hochachtung habe ich allerdings vor den Profirundfahrern. Und auf die diesjährige Tour de France habe ich mich so richtig gefreut. Klar ist doch, dass das überhaupt kein Problem ist jeden Tag Höchstleistungen zu bringen ohne illegale medizinische Hilfe nutzen zu müssen.
Nun wurden ja ein paar Blutkonserven gefunden auf denen Jan stand. Und schon hat das T-Mobile Team ihn suspendiert. Danke T-Mobile! Tour versaut!
Selbst wenn die Blutkonserven für ihn waren. Was heißt das? Bei so einer Tour ist doch die Sturzgefahr groß und wenn man da ein bisschen Blut hat, damit man gleich reagieren kann, ist das doch nur gut?! Und wenn das Blut ein bisschen höhere Hämoglibinwerte hat ist das auch erklärbar. Ich denke, dass es nunmehr legitim ist ein gut gehütetetes Geheimnis des Ausdauersports preiszugeben:
Viele von uns sind genetisch mit höheren Hämoglobinwerten gesegnet. Das ist einfach so und kann überprüft werden. Die Behandlung meiner gesamten Familie, einschließlich meiner Oma, mit EPO war übrigens medizinisch indiziert.
Ausschließlich im Interesse der Erhaltung der Gesundheit essen wir Profis 3 -4 kg rohe Leber pro Tag. Und wenn dann das Blut abgenommen wird, dass man für Notfälle braucht, hat dieses eben relativ hohe Werte, die von den Dopingfahndern völlig falsch interpretiert werden.
Aber in der Dopingfahndung gilt ja die Schuldvermutung bis man seine Unschuld bewiesen hat. Vor dem nächsten Wettkampf werde ich mal in einem öffentlich gut zugänglichen Kühlschrank Blutkonserven deponieren und die Namen der Konkurrenten draufschreiben.
Die Tour ignoriere ich, wäre aber an einer Handschriftprobe des Siegers interessiert.

gelaufen: 19 km

Samstag, Juli 01, 2006

Mineralienmangel

Heute ist es warm verdammt warm. Und es stand ein etwas längerer Lauf auf dem Programm.
Ich hatte also die Gewissheit, dass ich mindesten 3 Liter Schweiß produzieren würde.
Der Schweiß dient ja, soweit ich das weiß, dazu die Oberfläche zu kühlen und somit den unausweichlichen Hitzeschock hinaus zu schieben. Warum dabei die Mineralien aus dem Körper mit ausgeschwemmt werden müssen weiß ich nicht. Aus meiner Sicht ein Konstruktionsfehler, der im Laufe der Evolution immer noch nicht behoben wurde.
Eine einfache Bestimmung des Mineralhaushalts kann man übrigens über die Urinfärbung vornehmen. Je heller so besser. Und noch ein kleiner Tipp: Ist der Urin rot helfen in der Regel auch Mineralien nicht.
Viele "Sportler" denke ja, dass sie durch Magnesiumanreicherung den Mineralhaushalt in Ordnung bringen können. doch die Aufnahem von Magnesium ist nicht so einfach wie es scheint und das entscheidende Mineral für Ausdauersportler ist nicht Magnesium, sondern das stinknormale Kochsalz.
Aber zum Glück gibt es ja die Firma Ultra Sports mit ihren hervorragenden Produkten. Vor und während des Laufs Ultra Buffer und hinterher Ultra Refresher und der Mineralhaushalt wackelt nicht mal.
Doch heute musste ich feststellen, dass mein Engelsdorfer Ultra Buffer und Refresher Depot völlig leer war. ein Anfängerfehler, der mir nur passieren konnte weil ich durch berufliche Belastung und Fussball WM ein wenig vom wesentlichen abgelenkt bin.
Na ja, dann machen wir ein Kombinationstraining: long jog mit Erzeugung einer Mineralmangelsituation.
Das half mir nun folgende neue Indikatoren für die Notwendigkeit der Mineralienzufuhr zu definieren:
- wenn man sich über die Stirn streicht reißt das salz auf unsere Haut die Handfläche auf
- man hat unerklärlichen und unbändigen Appetit auf salzige Sachen wie Salzhering, Chips, Salzstangen, beliebige Speiesen aus dem "dreckschen Löffel" (das Lokal in dem wir unsere Mittagsmahlzeiten einzunehmen pflegen und die an Salz nicht sparen).
- man versteht plötzlich warum Ziegen unetnwegt an Salzsteinen lecken
- das Urinieren fällt schwer, nur noch Tröpfchen satten Gelbs lassen sich unter unmenschlicher Anstrengung herauspressen, bis man dann schhließlich überhaupt nicht mehr urinieren kann
- man überlegt ob man die ausgeschiedenen Mineralien durch Ablecken der Haut wieder aufnehmen könnte, schließlich macht man das dann auch
In der Endphase des Luafes war ich dann versucht eine entgegenkommende Läuferin abzulecken. Hier kann ich aber nicht sicher sagen ob das dem Mineralmangel, dem Sauerstoffmangel im Hirn oder meiner doch noch zufriedenstellend funktionierenden Libido geschuldet war.
Wieder zu Hause angekommen habe ich dann erstmal schön Salzkartoffeln mit Salzhering und Salzgurken gegessen.
Jetzt muss ich nur noch irgendwann mal aufs Klo ghen und gucken ob wieder alles in Ordnung ist.

gelaufen: 32 km