Samstag, Juni 30, 2007

Meetingmaster

Ich habe am Donnerstag und am Freitag insgesamt 7 Meetings gehabt, davon keines unter 2 Stunden. Hinzu kam noch einiges an Reiseaktivitäten (Leipzig-Köln-Berlin-Leipzig-Berlin-Leipzig).
Gestern abend ging dann bei mir überhaupt nichts mehr und dementsprechend lief erst recht so gar nichts. Heute, nach 10 Stunden Schlaf und gutem Frühstück war das alles schon wieder vergessen. Vielleicht bin ich ja doch noch nicht so alt wie ich mich fühle.
Der Sonnabendmorgen wird ja im Allgemeinen mit der Erledigung unwichtiger Sachen zugebracht. Da wird z.B. geschlafen, eingekauft, rasengemäht, gartengarbeitet, autogewaschen oder gar saubergemacht. Eben all das, was der Spießer so zu tun hat, Sonnabendmorgens. Nur wir Läufer, wir moralische Zeigefinger, wir Helden des Asphalts, wir Herren über die Kilometer, wir eisenharten Knochen- wir laufen. Es ist der ideale Zeitraum lange Läufe zu absolvieren und all die anderen bei der Zeitverschwendung zu beaobachten. Die Autokolonnen, die sich in Richtung Einkaufsmärkte dränglen, die übergewichtigen Gartenarbeiter, die unzufriedenen Autowäscher, die besitzstandbehütenden Hausbesitzer.
Wenn man das sieht merkt man erst wie frei man ist. Frei zu laufen, während andere in ihrem kleinbürgerlichen Wertgefüge gefangen sind. Sie wissen es nicht. Aber ich ich weiß es. Nicht der ist krank, der an einem schönen Sonnabendmorgen durch die Gegend hetzt nur um weniger langsam zu werden- sondern der, der es nicht tut. Gesund oder Krank? Wer legt fest wer die Gesunden und wer die Kranken sind?

gelaufen: 30 km

Dienstag, Juni 26, 2007

Laufdusche

Die derzeitige Wetterlage ist eher instabil. Ich weiß das durchaus, aber als Optimist glaube ich nun mal an das Gute im Wetter. Als ich los lief sah waren dicke, dunkle Wolken am Himmel. Ich hatte noch Matthis Worte vom Wochenende: "die ziehen schnell, die regnen nicht!" im Ohr. Matthi verdient sein Geld mit Outdoorausrüstungsberatung und galt daher für mich als kompetent. doch wie's nun mal so ist, gute Sargverkäufer müssen nicht unbedingt gute Leichen sein.
So schnell wie die Wolken zogen kam dann der Regen. Erst einige Tropfen, dann nach einigen Sekunden die Bindfäden und dann, es war noch keine Minute nach den ersten Tropfen vergangen, peitschte mir die Gischt in mein anmutiges Antlitz.
Die Wolken zogen nun nicht mehr schnell, sondern bildeten eine stabile Wetterlage direkt über mir. Neben mir, vor mir, hinter mir- aufgelockerter Himmel. Über mir dunkle schwarze Wolken, die mich mit Regen auspeitschten.
Natürlich war damit ein erheblicher Temperatursturz verbunden und die nassen, nun auch kalten Sachen klebten auf der Haut. Der Wind kam heftig von vorn und rundete damit das Gesamtbild harmonisch ab.
Bei der Ankunft zu Hause herrschte dann wieder herrllichstes wetter, aber das nutzte mir nun nichts mehr.

gelaufen: 13 km

Montag, Juni 25, 2007

Es geht schon wieder los

Heute war der erste offizielle Trainingsplantag für den Frankfurt Marathon. Und- was selten und erstaunlich ist- ich konnte gleich am ersten Tag in den Plan einsteigen.
Ich bin nicht verletzt, nich tkrank und ziemlich gut in Form. Eine völlig neue Erfahrung. Ich weiß, dass das nicht gut gehen kann und bin schon sehr gespannt was diesmal passiert.
Wobei, ich bin vorige Woche 2 Wettkämpfe gelaufen und kann noch laufen. Ich humple nicht einmal und habe das alles schnell wieder rausregeneriert. Wenn ich es- aus der Erfahrung heraus- nicht besser wüsste würde ich dran glauben, dass ich eine Marathonvorbereitung mal fast vool durchziehen kann. Aber bei meinem degenerierten Körper sollte das nicht möglich sein. Aber mal sehen wie weit ich komme. Und eigentlich bin ich schon ziemlich weit.
Also habe ich heute erstmal abgewartet bis der Regen aufgehört hatte und bin dann los gelaufen. Die Einheit hat mich- und da ich ja meine eigenen Pläne mache wusste ich das ja vorher- nicht wirklich gefordert. Der Plan ist diesmal si aufgebaut, dass er langsam aufbaut und immer härrter wird, wesentlich härter als der letzte. Aber wer schnell werden will muss leiden, ist nun mal so.

gelaufen: 13 km

Sonntag, Juni 24, 2007

Olympic Day Run

Nach der Erzgebirgstraverse war für heute ein lockeres Läufchen geplant.
Da passte es sehr gut, dass der Stadtsportbund den Olympic Day Run genau auf diesen Tag gelegt hat. ein Lauf wo man spenden kann, keine Zeit genommen wird, jeder laufen, walken oder einfach spazieren kann wie er will. Dafür gab es eine 2,6 km lange Runde, die jeder so oft laufen konnte wie er wollte.
Meldung war bis 09:45 Uhr und Start 10:00 Uhr. Nach dem gestrigen Tag hatte ich erhebliche Startschwierigkeiten und traf erst kurz nach 10 an der Mühlwiese ein. Habe dann kurz mit Peter geschwätzt und einfach gewartet bis die erste Runde vorbei war um mich dann André und Jens anzuschließen. So machten wir uns gemeinsam los und beim Schwatzen verging die Zeit wie im Flug. Als wir wieder in den Start- und Zielbereich kamen stand da Matthi in seinem 3:29 Zugläufer Shirt und schloß sich- nach großem Hallo- uns an.
Als wir dann Kerstin erreicht hatten- die power nordic walkte- verließ uns Matthi wieder, um den Motivator für Kerstin zu geben.
Jens hatte das Erzgebirgstraversenshirt an und er und ich hatten Peter ja informiert und so konnte der Sprecher sagen: "Gestern noch auf der Erzgebirgstraverse und heute schon hier!". Wenn das keine Werbung ist?!
Apropos Werbung: Auf der 2. Runde liefen Jens, André und ich durch den Start- und Zielbereich und der Sprecher sagte irgendwas von Lockerhet und Werbung für den Laufsport. Ich bin mir sicher, dass er meinen Laufstil nicht gesehen hat.
Am Schluss noch ein kurzes Schwätzchen mit Dietmar. Stemi hat mir kurz hallo gesagt. Noch einen Kaffee mit Matthi, Jens, Kerstin und Michaele (die den Lauf für ihre 14 km Trainingseinheit genutzt hat) und zum Mittag war ich wieder pünktlich zu Hause.
Sehr schön!

gelaufen: 8 km

Samstag, Juni 23, 2007

Erzgebirgstraverse 2007

Heute fand der Erzgebirgstraversentestlauf- eine mögliche Gegenveranstaltung zur Rennsteigstaffel- statt.
Unsere Teilnahme hat eine eigene Seite verdient. Zur Zeit zu finden unter:
Berichte zur Erzgebirgstraverse.

gelaufen: 19 km

Donnerstag, Juni 21, 2007

Sonnenwendlauf 2007

Ein Tag voller Termine und Stress, zwischen durch mit dem Zug nach Berlin und zurück gefahren, viel zu wenig getrunken und die Blase an der linken Blase immer noch weit davon entfernt abgeheilt zu sein. Ich hatte mir früh die Nike Marathoner eingepackt, war ja schließlich alles trocken. Dann hat es aber den Vormittag über geschüttet, so dass Trailschuhe wahrscheinlich besser geeignet gewesen wären.
Das waren genug Gründe es beim Sonnenwendlauf mal ein bisschen krachen zu lassen.
Die Runde- diesmal mehrfach vermessen, wie am Anfang sehr ausdrücklich und eindringlich betont wurde- war geändert und so richtig wusste ich nicht was mich erwartet. Erst kurz vor Start erfuhr ich, dass man den Scherbelberg dreimal bis ganz nach oben laufen muss, was ich dann gleich erfolgreich verdrängt habe.
Der Rest ist schnell berichtet:
Der Lauf leif ziemlich gut. Ich konnte mich schon auf der ersten Runde von Gregor absetzen und dagegen halten als ich nach der letzten Bergüberwindung seine Schritte hinter mir hörte.
Dadurch hatten wir dann mit Jens, André und mir 3 Läufer unter den Top 10.
Die AK-Treppchenplatzierungen im einzelnen:
1. Platz
Willi
Carsten
2. Platz
Jens
3. Platz
Silke
Annett

gelaufen: 15km

Dienstag, Juni 19, 2007

Freund Blase

Am Sonnabend bin ich in einen heftigen Regenschauer gekommen. Die Schuhe waren nass, genauso wie die Socken. Der weg führte dann durch tiefe Pfützen. Die Nasse haut rieb an den nassen Socken und eine Blase bildete sich.
Soweit, so normal.
Ich bin dann noch ca. 8 km mit der Blase gelaufen. Die Socken waren- schon allein durch die zuvor gelaufenen 20 km- nicht wirklich steril. Klar, dass sich dann die offenen Wunde entzündete.
Auch soweit normal.
Ich kenne das gut und schon alleine deshalb habe ich immer Blasenpflaster im Haus. Es ist zwar ziemlich eklig, wenn man das Pflaster abmacht und den Geruch des luftdicht abgeschlossen Gewebes ausströmt, aber meist sind ja gerade die ekligsten Sachen am hilfreichsten. Gestern war mir nun mein normales Blasenpgflaster alle geworden und ich musste auf die sensitive Sorte zurückgreifen, die ja sowieso besser zu mir passt.
Nun ist es aber so, dass sensitiv offensichtlich nichts anderes als "klebt schlecht" heißt. Beim gestrigen Lauf hatte sich das Pflaster nach ca. 2,5 km gelöst und ich merkte, dass ein offene Blase, die am Schuh reibt bei weitem nicht so schlimm ist wie ein aufgerolltes Gelpflaster das an der offenen Blase reibt.
Dementsprechend führte mich mein Weg gleich heute morgen in die Apotheke um wieder richitges Blasenpflaster zu holen. Allerdings musste ich dann am Abend feststellen, dass Hansaplat Blasenpflaster groß auch einen sehr sensitiven Aspekt hat. Aber immerhin, 4 km hat's gehalten. So waren es dann bloß rund 9 km Blutverlust.
So ist es jetzt eine schöne Tradition geworden nach jedem Lauf die Socken und Schuhe mit kalten (Gerinnungseffekt!) Wasser zu reinigen. Und ich weiß jetzt schon, warum ich zum Sonnenwendlauf so grotten schlecht sein werde.

gelaufen: 13 km

Sonntag, Juni 17, 2007

Erzgebirgstraverse

Am nächsten Sonnabend werden wir, unter dem Motto: 11 Freunde sollt Ihr sein, bie der Erzgebirgstraverse starten.
Das ist ein Staffellauf über 180 km, die Strecken liegen zwischen 13 und 21 km.
Es ist ein Testlauf (nur wir und die Talfreunde werden starten), nächstes Jahr soll es erst richtig los gehen. Wenn alles nach Plan verläuft, wir uns nicht allzu sehr verlaufen, sich keiner verletzt, sollten wir als erste ins Ziel kommen und damit den Streckenrekord markieren ;-)
Der logistische und andere Aufwand ist erheblich:
- irgendwie müssen ja alle ins Erzgebirge kommen
- 04:00 Uhr starten die ersten Läufer
- Silke und Thomas begleiten uns Läufer auf dem Rad (das sind dann 90 km für jeden)
- die Läufer müssen zu und von den Wechselstellen transportiert werden
- die Wechselstellen müssen gefunden werden
- die Zeiten sind ziemlich schwer kalkulierbar
- ...
Die Grenze zwischen Ursprünglichkeit und Managertrainig ist schmal, passen wir auf, dass wir sie nie überschreiten.

gelaufen: 13 km

Dienstag, Juni 12, 2007

Frankfurter Plan

Seit Wochen feile ich am Grundgerüst des Trainingsplans für den Frankfurt Marathon.
Mit Schreck habe ich heute festgestellt, dass mein geplanter 20-Wochen-Plan schon seit gestern läuft. Nun gut, die ersten 4 Wochen sollten ohnehin nur dazu dienen den Kilometerumfang pro Woche auf 120 und den langen Lauf am Wochenende auf 35 km zu steigern.
Da bleibt mir noch ein bisschen Zeit die restlchen 16 Wochen zu planen.
Dietmar Knies (eine Läuferlegende!) hat mir ein paar seiner Wochenpläne aus früheren Zeiten zum Studium überlassen. Seit dem ich in Besitz dieser Pläne bin erahne ich was richtiges Marathontraining heißt. Da umfasst die "Taperingwoche" vor der Marathonwoche noch 200 km. Und das ist dann wirklich Tapering, weil die Wochen davor 315, 300 und 280 km umfassten. Da sind dann Tage dabei wo vormittags 15km und nachmittags 50 km gelaufen wurden. Und einen Kilometerschnitt, der über 4 Minuten lag kannten die Jungs damals einfach nicht. Es bestätigt aber meine Vermutung: die langen Läufe sind das A und O und diese Läufe sollten nicht zu langsam gelaufen werden. Schwer ist es das nötige Maß zwischen Belastung und Regeneration zu finden für uns degenerierte Amateure.
Weil ich weiß, dass Kilometer wichtig sind, habe ich heute nach 6 km abgebrochen, weil es am Himmel gefährlich geblitzt hat. Ich muss Dietmar mal fragen, ob die damals auch bei Gewitter gelaufen sind. Lieber vom Blitz erschlagen, als auf dem Marathon 10 Sekunden langsamer sein?!

gelaufen: 6 km

Samstag, Juni 09, 2007

Zahlenspielerei

Was wäre eigentlich passiert, wenn der Mensch π Arme und an jedem dieser e Finger hätte? Damit sünden in etwa 8.53973422 Finger zum Zählen zur Verfügung. Das dezimale Zahlensystem gäbe es dann im Alltag wahrscheinlich gar nicht.
In der Natur wäre alles gleich gebleiben, nur die durch den Menschen erschaffene Welt sähe ganz anders aus. Die Mathematik wäre etwas ganz anderes als das was wur heute unter Mathematik kennen.
Und damit sind wir mal wieder bei der rationalen Irrationalität der Zeitvorgaben beim Training.
Ich habe mir vorgenommen nur noch regenerative Einheiten, und auch die nur ausnahmsweise, langsamer als 5 min/km zu laufen. Eigentlich totaler Quatsch aber ich halte mich dran. Nun war es heute ziemlich warm, gestern hatte ich sehr wenig getrunken und wahrscheinlich hatte ich mal vor 14 Tagen die Kohlenhydrtspeicher zu sehr entleert (das ist übrigens die Sportlerausrede des Jahres 2007- gehört in der nordischen Kombination und zu Romy Spitzmüller). Jedenfalls war es heute ien Riesenfehler werder Trinken noch geld mitzunhemen. So wurde es folgerichtig ca. ab km 15 verdammt schwer und da ich um ca. 10:15 Uhr los gelaufen war auch immer wärmer. Folgerichtig sank dann auch der Kilomterschnitt immer mehr und ich habe ernsthaft überlegt die geplanten 24 km auf 22 km zu verkürzen um bloß unter 5:00 min/km zu bleiben.
Habe ich dann doch nicht gemacht und lieber die Arshbacken zusammen gekniffen. so bin ich dann exakt mit enem Schnitt von 4:59 angekommen. Dann war ich nun doch wieder froh, dass die meisten von uns 2 Arme und 10 Finger haben.

gelaufen: 24 km

Montag, Juni 04, 2007

Die BMI Lüge

Früher wurde das Normalgewicht über die einfache Formel:
Körperlänge in cm - 100 = Normalgewicht in kg.
Da wusste man sofort, dass wer mehr als 80 kg wiegt und kleiner als 1,90 m misst eine fette Sau ist. Im Rahmen der allgemeinen unnötigen Amerikanisierung wurde dann der BMI zum Maß aller Dinge. Der ist zwar nicht genauer, nur zwergenfreundlicher, aber was amerikanische Lebensversicherer erfunden haben muss ja gut sein. Von MetLife und Co. lernen heißt siegen lernen.
Folgerichtig steht auch der BMI in der Antiübergewichtskampagne der Bundesregierung im Mittelpunkt. Als Ulla Schmidt und Horst Seehofer von Übergewicht sprachen dachte ich erst die meinen sich und wollen den JoJo Fischer Effekt nachvollziehen. Ich hatte mir schon so schön vorgestellt wie Ulla und Horst Hand in Hand über die Marathonziellinie laufen. Aber dann stellte ich fest, dass die ganz andere anprangern. Die anderen dicken Menschen und vor allem die dicken Kinder.
Nun wurde aber kürzlich eine Studie veröffentlucht in der festgestellt wurde, dass normal aussehende Menschen um die inneren Organe so richitg schöne Fettgürtel haben können. Man muss nicht unbedingt fett aussehen um fett zu sein.
Andererseits bleibt der Energieerhaltungssatz erhalten. Wer nicht mehr Energie zu sich nimmt als er verbraucht hat keine Chance dick zu werden.
Entscheiden ist nicht das Gewicht, sondern der Fettanteil am Körpergesamtgewicht. Mehr als 10% muss da nicht wirklich jemand haben, es sei denn man lebt am Nordpol und hat nichts anzuziehen. Wobei, einmal, wirklich nur einmal, damals in dder Baude nach der Skiwanderung im Eis, hätte ich auch gerne mehr Fett gehabt. Aber auch hier sind wir in einem Dilemma. Einerseits sagt die Bundesregierung, dass wir abnehmen sollen, was ja nur geht indem wir mehr Energie verbrauchen als wir uns zuführen, andererseits sollen wir weniger Energie verbrauchen, um die Umwelt zu schonen. (Für alle Wissenschaftlerkollegen: Ja, ich weiß, dass Energie nicht verbraucht werden kann. Aber das hier ist eine populärwissenschaftliche Abhandlung und manchmal muss man eben, um das Große Ganze zu erklären im Kleinen nachlässig sein.)
Eine mögliche Lösung wäre es vielleicht z.B. Dirk Bach im Laufrad die Energie für seine Sendung erzeugen zu lassen. Das Modell könnte man dann auf alle Lebensbereiche ausweiten. Übergewichtige als neue alternative Energiequelle. FAT POWER ENERGY!

Manchmal fange ich an zu schreiben und bin dann überrascht, was sich so daraus entwickelt. Der Text fängt an zu leben und geht dann seinen eigenen Weg. Ich kann nichts dafür!!!


gelaufen: 13 km

Samstag, Juni 02, 2007

Leitfigur

Ich muss doch immer wieder auf die gegenwärtigen Dopingdiskussionen zurück kommen.
Mir ist dabei etwas aufgfallen. Keiner, der mit Jan Ullrich eng zu tun hatte, hat diesen in die Pfanne gehauen- im Gegenteil.
Er war der unumstrittene Star in der deutschen Radsportszene, zeitweise sogar in der deutschen Sportszene. Die anderen aus dem Team mussten sich für ihn auopfern und machten das offensichtlich gerne. Er war Chef, nicht weil der Papa schon der Chef war, oder weil er die grüßte Klappe hatte, oder weil er einen kannte, der Einflusß hatte, sondern einfach weil er der Beste in dieser Position war. Das ist so allgemein nicht üblich.
Und dann hat er offensichtlich diese Position nicht ausgenutzt um sich selbst darzustellen, sondern das Team insgesamt nach vorne zu bringen. Im Vordergrund stehen und sich im Hintergrund halten. Das ist die ganz hohe Schule! Er hat der dunklen Seite der Macht offensichtlich widerstanden.
Die Aufgabe des Dirigenten ist es jeden Orchestermusiker so zu begleiten, dass das Orchester in maximaler Harmonie spielt.
Klar, Ullrich passt schon lange nicht mehr zur Telekom. Da geht es um Manager die sich selbst darstellen und damit ihresgleichen beeindrucken. Was ihnen auch gelingt, weil die anderen Manager auch nichts anderes können als sich selbst darzustellen. Da knallen die Ost und die West Welt aufeinander. Ulle ist anerzogen wurden, dass das Kollektiv im Mittelpunkt steht, den Topmanagern ist anerzogen worden, dass man um so erfolgreicher ist um so teuerer man sich verkauft.
Letzterer Ansatz hat sich in den größten Industrienationen durchgesetzt.
Zurück zu Jan Ullrich:
Er hat viel falsch gemacht. Aber, dass fast alle seine ehemaligen Mitstreiter nach wie vor zu ihm stehen, nichts auf ihn kommen lassen, das ist ein Erfolg, der meine größte Hochachtung hat. Wenn ich ihm was neide dann das, nicht die Kohle die er gemacht hat, die war zu teuer bezahlt.

gelaufen: 23 km