Donnerstag, März 29, 2007

Ganz einfach Scheiße

Blut ist dicker als Wasser, sagt man so gemeinhin (gemein hin). Normalerweise ist Scheiße dicker als Blut. Was heißt das nun? Sollte man die gute alte Tradition der Blutsbrüderschaft durch eine Scheißbrüderschaft steigern?
Warum schreibe ich diese Scheiße?
Seit Montag habe ich mit einem Infekt im Darmbereich zu kämpfen, der gestern seinen Höhepunkt erreichte. So konnte ich feststellen, dass Scheiße manchmal dünner als Wasser ist. Neben den Krämpfen machte die Klofrequenz von 20 Minuten ein Laufen unmöglich. Mein Gebete "Bitte lass es einen Furz sein!" wurden nicht ein einziges Mal erhört. Ich befürchtete schon eine bleibende Stuhlinkontinenz zu haben.
Heute hat sich die Darmverweildauer zumindest geändert, wenn auch noch nicht die Konsistenz.
Also habe ich die Zeit zwischen zwei Stuhlgängen nutzen können zu laufen. Am Ende wurde es dann auch noch eine sehr schöne Endbeschleunigung bis zur Schüssel.
Jetzt hoffe ich irgendwann mal wieder auf einen richtig schönen festen Schiss. An sich ein Grundwert, der im Grundgesetz verankert werden sollte.

gelaufen: 20 km

Dienstag, März 27, 2007

Eliteverein?

Im Kommentar zum Frühlingslauf Blpgbeitrag fragt perle:
dürfen in euren elite-winnerverein auch leute wie ich mit bestzeiten um die 42` (m) rein?? - verdirbt ja evtl euren schnitt
Da ist es wieder dieses Elite. Ein französisches Wort, das im 18. Jahrhundert Eingang ins deutsche Sprachgut gefunden hat. Die Franzosen habens erfunden, die Deutschen es mit gewohnter deutscher Gründlichkeit übernommen. Èlite im Französsichen stammt nun widerum vom lateinischen eligere ab, was so viel wie auswählen und auslesen bedeutet. Und da haben wir's ja auf der Hand liegen, die endgültige Komsequenz von Elitedenken sind SS und Euthanasie.
Ich denke, dass nun klar ist, dass mir auch nur jeder Ansatz von Elitedenken völlig zuwider ist.
Eliten sind Organisationen von Leuten die sich von anderen abgrenzen um sich so zu zeigen, dass sie besser sind. Da gibt es die verschiedensten Erscheinungsformen. Eine sehr schöne sind die Rotarier. Da darf man nicht einfach so eintreten, da braucht man Bürgen. Und dann darf man an den Kaminabenden teilnehmen und sich gegenseitig mit rotarischer Freund (rotarisch, nicht rotarschich!) anreden. Sicherlich eine extreme Form des Elitedenkens. Eine andere, aber vielleicht um so lächerliche, ist das Markenbewusstsein. Man hält sich für was besseres, weil da so ein Label auf der Kleidung klebt. Ich habe früher gedacht, dass die Marke für Qualität stünde. Doch die 2 Armani Hosen und die Boss Jacke ziehe ich nur noch an, wenn ich als Business Kasper unterwegs bin.
Die Klofrau, die jeden Tag für wenig Geld eine sehr harte Arbeit macht finde ich nicht weniger wert als den Manager eines Top Unternehmens. Den Läufer, der 10 km in einer Stunde läuft ist keinen Deut weniger wert als der Läufer, der das ganze in der Hälfte der Zeit schafft. für den Verein ist es wichtig wie sehr sich ein Mitglied in den Verein einbringt. Egal welche Zeit er läuft. Und sobald jemand anfängt elitäres Gedankengut einbringen zu wollen bekommt er mit mir so richtig Ärger. Klar stehen für die Sponsoren und die Pressearbeit die sogenannten Spitzenleistungen im Vordergrund. Das wichtigste aber ist, dass wir anfangen ein Vereinsleben zu entwickeln.

gelaufen: 21 km

Montag, März 26, 2007

u-la-la

Herchi hat mich drauf gebracht: Man sollte mal wieder Pankow hören. Ich halte "Die wundersame Geschichte von Gabi" nach wie vor für eines der Top Lieder der Rockgeschichte. Und schon alleine ein Lied auf Inge Pawelczik zu singen ist genial. Irgendwie hat Pankow es auch immer wieder geschafft die Zensoren zu verwirren. Schon der Name, der ja Punk im Wortstamm enthält und dann solche Textzeilen durchbringen:
"Das selbe Land zu lange gesehn`
dieselbe Sprache zu lange gehört.
Zu lange gewartet, zu lange gehofft
zu lange die alten Männer verehrt"
also habe ich mir Pankow live auf die Ohren gegeben. Seinerzeit habe ich ja Pankow mehrmals live erlebt, im Plänterwald und so, ich fand damals die Stimme von André Herzberg besser, aber vielleicht ist das nur verklärte Erinnerung.
So beim Hören habe ich so geraten was als nächstes kommen könnte und war ein bisschen enttäuscht, dass Pankow nicht die Rockhaus Titel gleich mit intoniert. Morgenist dann also Rockhaus dran.

gelaufen: 15 km

Sonntag, März 25, 2007

Die Praxis

Einer der größten falschen Grundannahmen der marxistisch-leninistischen Gnoseologie war die, das die Praxis das Kriterium der Wahrheit wäre. Darauf aht sich dann ein ganzes Kartenhaus aufgebaut, das in der Praxis zusammenfiel.
Aber manchmal ist eine praktische Überprüfung, ein Experiment einfach der einfach der einfachste und sicherste und somit beste Weg.
The test of pudding is to eat it.
Also habe ich heute meine Theorie mit der Laufökonomie und den weniger gedämpften Schuhen überprüfen wollen. Dazu habe ich mir die New Balance N 944 angeschnallt. Der 944 hat eine Rück- und Vorfußdämpfung, ist nicht gerade leicht, aber auch weit von orthopädischen Schuhen entfernt.
Der Lendenwirbelsäulenbereich tat schon beim Start noch leicht weh, war ja eigentlich auch klar, dass das an einem Tag nicht weg geht. Als Tempo wollte ich regenerativ laufen, also knapp unter 5 Minuten pro Kilometer.
Und ES lief! Keinerlei Probleme, schöneres lockeres Läufchen, theorie durch Praxistest bestätigt.

gelaufen: 24 km

Samstag, März 24, 2007

Sind sie zu hart bist Du zu langsam

Heute habe ich das erste Mal meine Nike Air Zoom Marathoner auf eine längere Rund ausgeführt. Ich habe mich 9:00 Uhr mit René getroffen, ein 5:10er Tempo sollte es sein. Eigentlich liegt ja mein Trainingstempo im Moment bei 4:37, aber langsamer ist bei den langen ja kein Problem, dachte ich.
Es lief problemlos los und am Cosi kamen Jens und André von hinten. Entgegen meiner ursprunglüchen Vermutung liefen sie aber nicht auf uns auf und wir mussten auf sie warten. Da Jens erkältet und André ja Triathlet ist ;-) liefen sie auch nicht so schnell und wir konnten einen Vierer ohne Steuermann machen. Das Tempo war dann so bei 4:50, die Welt war schön, nur der Wind störte ein bisschen. René und ich bogen dan in Richtung Markkleeberger See ab und verfielen wieder in einen 5:10er Schnitt.
Kurz daruaf bemerkte ich Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich und so bei km 22 am Markkleebergersee ließ ich dann René ziehen, weil ich erstmal gehen musste. Dann lief ich wieder ein Stück, dann ging ich wieder ein Stück, dann ging ich wieder ein ganzes Stück, dann lief ich wieder die letzten 3 km.
jetzt tut der Rücken immer noch weh, aber auch die Beine sind fest.
Ich vermute, dass das tempo doch zu langsam für mich war. Es gibt so Tempobereiche, das ist die Laufökonomie extrem ineffizient. Man muss sich viel mehr anstrengen als bei einem schnelleren oder langsameren Tempo. Dieses Tempo ist dann dementsprechend natülich auch körperlich auch extrem belastend. Wenn man langsamer läuft neigt man auch dazu weniger den Vorfuß einzusetzen (zumindest ist das bei mir so), was nun wiederum dazu führt, dass die natürliche Dämpfung beim Laufen eingeschränkt wird. Und wenn man dann noch Bretter unter den Füßen hat...
Soweit meine Theorie. Nächste woche werde ich mal die Marathoner zum Halbmarathon anziehen und die Theorie zu verifizieren versuchen. Dann noch zwei 35er laufen und dann ist schon der Leipzig Marathon. Da bekomme ich schon ein bisschen Angst.

gelaufen und gegangen: 31 km

Samstag, März 17, 2007

AOK Frühlingslauf 2007

Diese Woche hatten wir eine ziemlich gute Presse. Nun ist es wohl endgültig vorbei mit dem Start aus dem Verborgenen. Man beachtet uns! Nun gut, auf Dauer ließ sich das ja wohl auch nicht verhindern.
Heute gingen wir nun wieder in starker Truppe an den Start. Am Ende gab es mit dem Gesamtsieg, drei Altersklassensiegen durch (natürlich) Jens, Matthias und mich noch 2 dritte Plätze durch André und Christoph.
Ja, ja der Christoph.
Vorige Woche war er mir ziemlich dicht auf den Fersen. Heute war er nachdem sich die Grundordnung nach dem Start hergestellt hatte neben mir, während Matthi wohl diesmal keinen 3:30er Startkilometer hinlegen wollte. So lief ich mit Christoph und wir konnten anerkennd sehen und bemerken, dass Jens schon nach 1,5 km ca. 300 m Vorsprng hatte.
Irgendwann lief ich dann nicht mehr neben, sondern hinter ihm und es entstand ein Abstand, den ich nicht zu laufen konnte. Da war ich nun wieder allein, das bin ich ja gewohnt. Beim Blick nach hinten, in den Kurven, sah ich dass Matthi die Verfolgergruppe mit der M45 Konkurrenz anführte. Ich hatte gut damit zu tun mich bis ins Ziel zu retten. Kurz vorm Ziel lief dann noch Kathrin Bogen auf mich auf. Den hoffnungslosen Versuch auf einen Endspurtvergleich startete ich erst gar nicht. So kam ich heute nicht mal als erste Frau ins Ziel. Na ja, die Zeit war ja letztlich auch 15 Sekunden zu langsam und ich bin ja schließlich auch noch rekonvaleszent.
Wir hatten wieder 5 Läufer unter den ersten 20 und waren geschlossen im oberen Drittel platziert. Die Frauen waren komplett verletzt und krank. Willi, als einziger Vertreter der Nachwuchsläufer ist nach Krankheit auf Platz 7 eingelaufen.
Jetzt ist erstmal wieder ein bisschen Pause bis zum Glockenturmlauf. Dann schlagen wir wieder zu.
Inzwischen müssen wir uns mal was in Sachen Vereinsleben einfallen lassen. Da haben wir noch so ein bisschen Nachholebedarf.

gelaufen: 10 km

Mittwoch, März 14, 2007

Genetik und Gerontologie

Manchmal kann es durchaus sinnvoll sein sich unumstößliche Tatsachen einzugestehen:
Hallo, ich heiße Carsten und ich bin alt.
Hallo Carsten
Hallo, ich heiße Carsten und ich bin ein Schilddrüsen Typ.
Hallo Carsten
Ich habe nachgefragt, aber es gibt keine Gruppe der anonymen greisen Schilddrüsentypen. Wahrscheinlich geht man davon aus, dass reden da nicht hilft. Oder es gibt zu wenige, die sich bewusst sind ein riesiges Problem zu haben.
Der alte Mensch regeneriert schlecht. Der Schilddrüsentyp regeneriert schlecht. Also regeneriert der greise Schilddrüsentyp sehr schlecht bis gar nicht. Deshalb steckt mir auch das letzte Wettkampf-/Trainigswochenende noch ganz tief in den Knochen.
Ich gründe erstmal eine Selbsthilfegruppe mit mir selbst. Ist ja ohnehin so, dass eine Selbsthilfegruppe nur wirklich eine Selbsthilfegruppe ist, wenn man nur und ausschließlich sich selbst hilft.
Als erstes werde ich mal Anti Aging Produkte im Wert eines Mittelklassewagens besorgen, Viel hilft viel! Parallel muss ich jetzt mal sehen, wo ich Schweinethyroxin her bekomme. Wäre ja gelacht, wenn ich das nicht in den Griff bekomme.

gelaufen: 14 km

Sonntag, März 11, 2007

Magic Ronald

Heute früh habe ich mich mit Ronald und Dirk am Nest von Ronald getroffen.
Eine große Runde war geplant und so ging es bei netter Plauderei los am Silbersee lang zum Markkleeberger See. Die Kilometerzeiten waren immer relativ deutlich unter 5 Minuten und das Wetter war perfekt, na ja vielleicht bis auf den Wind perfekt.
So auf der Hälfte der Markkleeberger Seeumrundung waren dann meine Beine so richtig schön schwer. Und auch Dirk schien nicht unbedingt motiviert einen neuen Langstreckenrekord aufzustellen.
An einem Kiosk habe ich mir dann eine Cola geholt (eigentlich ein Grundfehler, wenn Fett verbrannt werden soll, aber irgendwie musste ich ja wieder zurück kommen). Dirk hat sich dann zur Verrichtung der Notdurft verabschiedet (alles muss man wirklich nicht zusammen machen) und ist dann auf dem kürzesten Weg zum Ausgangspunkt zurück gelaufen. Ronald und ich sind weiter gelaufen und zu allem Überfluss wurde es auch noch immer wärmer.
Ich musste so richtig kämpfen, während Ronald mühelos, nahzu schwebend lief und nur durch mich gebremst wurde. So ungefähr bei km 28 eröffnete mir Ronald dann auch folgerichtig, dass er die letzten Kilometer dann doch nicht weiter joggen wolle und mal ein bisschen schneller macht. Das tat er dann auch und entschwand mehr und mehr meinem Blick.
Als ich dann ma Haus ankam war Dirk schon da und ich konnte mich rein schleppen. Eine weile später kam dann Ronald, der noch eine kleine Runde ran gehängt hatte, locker leicht und fröhlich rein getippelt. Getränke wurden dann draußen gereicht. Ronald hüpfte die treppe zur Bank runter Dirk und ich folgten ihm in sehr verhaltenem Tempo.
Gestern waren wir schneller als er, heute hat er uns deutlich unsere Grenzen gezeigt. Für mich heißt das: Grundlagenausdauer trainieren!
Aber eigentlich habe ich das schon gewusst. Und man sieht mal wieder, dass die 10 km Zeiten relativ uninteressant sind, wenn man auf einen Marathon trainiert.

gelaufen: 32 km

Samstag, März 10, 2007

Messepokallauf 2007

Vorige Woche Freitag ging es los. Ein Kratzen im Hals, au Vernunftgründen bin ich nicht gelaufen. Am Sonnabend dann festen, trockenen Husten, kein Laufen mehr möglich. Der Husten hielt sich bis Mittwoch und wurde dann durch eine ständig laufende Nase abgelöst. Heute früh fühlte ich mich dann so, wie man sich eben nach einer gerade überstandenen Erkältung fühlt.
War es ein Fehler das laut kund zu tun? Ist es nicht immer eine Fehler etwas zu antizipieren zu versuchen wenn man nicht gerade Cassandra heißt? Und war Cassandra erfolgreich? Gut, sie hatte Recht. Aber gerade deshalb ist sie ja mehr oder weniger gescheitert. Was ist wichtiger Recht zu haben, geleidet zu werden, zu überleben?
Ich hatte angekündigt, dass alles was schneller als 45 Minuten ist als Erfolg eingestuft wird. Was soll man auch sagen, wenn man nicht weiß, dass man nicht gut drauf ist und nur sicher ist, dass man vn der Bestform ein ganzes Stück entfernt ist? Hätte ich 44:59 laufen sollen?
Ich bin einfach erstmal los gelaufen. Und es ging gar nicht so schlecht. Dann habe ich Matthi ein paar Meter vor mir entdeckt und bin zu ihm aufgelaufen. Meine Idee war ihn zu ziehen, bis ich nicht mehr kann. Den ersten Kilometer brachten wir in 3:30 hinter uns, vieleicht einen Tick zu schnell ;-) Auf einer Geraden konnte ich sehen, dass Jens den endiseg (ich schreibe das bewusst mal klein, um Verwechslungen auszuschließen) schon beim Start entschieden hatte.
Matthi und ich liefen in Harmonie bis km 4, dann hatte er eine kurze Schwächephase. Da die bekannte Konkurrenz aus der M45 nur 20 Meter hinter uns lag wurde ich zum Kameradenschwein und versuchte mich alleine weiter durchzuschlagen. So lief ich dann vor mich hin der abstand nach vorn und hinten schien mir stabil zu sein. Bei km 8 hörte ich dann Schritte hinter mir und später dann auch ein Schnaufen. Da hatte mich doch tatsächlich noch jemand eingeholt. Ich bleib dran, übernahm dann mal wieder die Führung und so liefen wir in friedlicher Eintracht. Als das Zeil noch 1,5 km entfernt war fragte ich mal die obligatoriscvhe Frage nach der Altersklasse. Er keuchte 40. Gut sagte ich, die kannst Du von mir aus gewinnen.
Deshalb leiß ich mnich auch nicht auf einen Endspurt ein und ließ ihn 5 Sekunden vor mir ins Ziel trudeln.
Dann kamen auch nach und nach die anderen Vereinsmitglieder an.
Bei der Siegerehrung wunderte ich mich dann zunächst, dass Matthi doch die M40 gewonnen hatte, was sich aber sofort auflöste als bekannt gegeben wurde, dass ich nur 2. in der M45 geworden bin. Uwe Wernicke war der Läufer, mit dem ich bis zum Ziel gelaufen war und der ist- wie ich- ab diesem Jahr M45. Ich vermute mal, dass er sein wahres Alter noch verdrängt hatte. Na ja, man kann nicht immer gewinnen.
Am Ende waren es dann 39:03. was mehr als zufriedenstellend ist.
Der Verein hat mal wieder geglänzt in den Altersklassen haben wir folgende Plätze:
1. Platz
Jens (Gesamtsieg), Mathi
2. Platz
André St., Carsten
4. Platz
Silke, Ronald (wurde falsch in die M35 eingeordnet)
6. Platz
Christoph
11. Platz
André D. (in der sehr starken M35)
Wir hatten 5 Läufer unter den ersten 20.
Da gibt es so überhaupt nichts zu meckern (außer vielleicht was Silke betrifft).

gelaufen: 10 km