Montag, Juni 19, 2006

Wetterkapriolen

Am Freitag, ich hatte mich gerade zum Laufen umgezogen, zog sich der Himmel zu, weil ein Unwetter heraufzog. Um mir keine Erkältung zuzuziehen zog ich nicht zum Laufen aus, sondern zog es vor den Lauf ausfallen zu lassen.
Das erwies sich als schlau. Denn in Leipzig kamen tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel, Vögel wurden vom Hagel er- und Autoscheiben eingeschlagen.
Heute abend sah der Himmel gut aus, bedeckt zwar, aber weitgehend hell. So lief ich gemütlich meine Runde, wohl bemerkend, dass die drückende Schwüle die Anwesenheit von Vögeln missen ließ. Aber warum soll der ambitionierte Läufer nicht laufen, bloß weil es den Vöglen zu schwül ist zu flliegen? Im Gegenteil: am Freitag ist Sonnenwendlauf und da muss man auf alle Witterungsbedingungen vorbereitet sein. Nun gut, Hagel muss ja vielleicht nicht sein.
Ich trabte so gemütlich (für die Statistiker und Scheinkonkurrenten: 4:40 - 5:00 min/km) vor mich hin, hing meinen Gedanken nach und versuchte die (zur Zeit reichlichen) Probleme zu ordnen und wichten als mich plötzlich ein Blitz gefolgt von einem Donner aus der Lethargie riss.
Als ich mich umdrehte sah ich, dass hinter mir alles schwarz war. Nein, ich will nicht als Randnotiz in der Geschichte enden. Als einer der Vögel die vom Blitz oder Hagelkorn erschlagen wurden. Als Vogel könnte man ja da noch gezielt Einfluus nehmen. Wenn man fliegt kann man nicht vom Blitz erschlagen werden, wenn man sich unter einem Baum versteckt nicht vom Hagelkorn. Doch was sollte ich tun?
Das erste Mal hat sich das viele Training wirklich nicht nur zur Selbsttherapie gelohnt. Beherzt lief ich dem Unwetter davon und war zu Hause bevor der erste Tropfen vom Himmel fiel. Jetzt weiß ich nicht nur was schneller als der Wind heißt, ich bin es auch.
Ein bisschen schade war bloß, dass es dann nur ein ganz normaler Regen war.

gelaufen: 13 km