Freitag, März 31, 2006

Gesinnungsprüfung

Endlich sind sie da, die neuen Laufschuhe. Je mehr man läuft um so mehr Laufschuhe verschleißt man und um so öfter darf man sich neue kaufen.
Doch dieser Kauf ist mir relativ schwer gefallen, denn es sollten ein Paar New Balance M 900 werden. Nun ist es so, dass New Balance ein "N" als Logo hat was dazu führt, dass der eine odere andere Nazi schon mal gerne diese Marke trägt. Aber der Schuh ist wie für mich gemacht und da ich mit zunehmenden Alter immer mehr an Radikalität verliere habe die politische Komponente einfach ignoriert.
Ich hoffe nicht, dass ich irgendwann mal so weit gehe und mir noch einen Kleingarten zulege, aber so ein kleiner Verrat an mir selbst und vor allem an der Sache ist das schon. Gelegenheitsläufer kaufen Schuhe die "Heiligenschein" heißen, mit denen man aber trotzdem nicht übers Wasser gehen kann und die im wesentlichen dazu dienen, dass die zarten Beinchen nicht kaputt gehen, auch wenn man durch die Dämpfung und das Gewicht enorm an Geschwindigkeit verliert. Wer weniger Muskeln hat braucht Schuhe die mehr dämpfen.
Ein guter Läufer macht in der Minute 90 Schritte. Wenn die Schuhe 100 g mehr wiegen muss er bei jedem Schritt 100 g mehr anheben. Das sind schon bei einem 10 km Lauf von 40 Minuten 360 kg die man mehr heben muss. Für den Marathon geht das dann in den Tonnenbereich. Wer meint, dass das dann eine größere Leistung sei, weil ja mehr Masse bewegt wurde, soll das tun. Aber in der wirklichen Welt zählen nur der Platz die Zeit!
Heute durfte ich nun die M 900 einlaufen. Willi ist mitgekommen und da gestern Ruhetag war sind wir's relativ zügig angegangen. Die ersten Meter waren noch etwas ungewohnt, aber schon gut. Willi hatte nach dem Basketballtraining schwere Beine weshalb wir nach 2 m das Tempo etwas rausgenommen haben. Bei ziemlich starken Gegenwind sind wir dann immer Kilometerzeiten um die 4:50 gelaufen. In den Schuhen habe ich mich dabei sau wohl gefühlt.
Nach 6 km habe ich dann mal getestet wie sich die Schuhe anfühlen wenn man mal etwas schneller läuft. Ein Tempo unter 4 Minuten/km ist immer so ein Knackpunt der Nike Air Zoom elite zeigt da z.B. dass er zu weich ist. Aber der M 900 hat da so überhaupt keine Probleme. Er unterstützt perfekt das Abrollen und geht das Tempo locker mit. Vom ersten Eindruck her steht er dem Asisc Gel DS Trainer in nichts nach, aber für eine endgültige Beurteilung muss ich mal noch mindestens 100 km mit den Schuhen gelaufen sein, was ja nicht mehr lange hin sein sollte. Aber eigentlich liebe ich sie schon jetzt.
Den Lauf haben wir dann nach 10 km abggebrochen, weil es heute wirklich nicht nötig war in die dunklen Gewitterwolken rein zu laufen.

gelaufen: 11 km

Dienstag, März 28, 2006

Planerfüllung

Im Moment stehen wieder alle Zeichen auf Marathon.
Den "langen Kanten" vom Sonntag habe ich sehr gut weg gesteckt. Das Schienbein tut zwar noch weh, aber nicht so sehr als das man den Schmerz nicht mit an zur Selbsthypnose grenzenden Autosuggestion ignorieren könnte.
Also bin ich heute nahezu euphorischen den Tempolauf angegangen, zumal ich mir einen sehr moderaten 4:20er bis 4:30er Schnitt gesetzt hatte, dachte ich.
Ich habe dann noch Willi einen 5 km Tempolauf auferlegt, so dass wir zusammen laufen konnten. Die ersten Kilometer liefen erwarungsgemäß gut (4:22, 4:13, 4:27). Ich hatte Willi nach 2 km auferlegt schneller zu laufen, weil ich ihn nicht überreden konnte die 12 km mitzulaufen.
Ab km 4 fiel es mir dann zunehmend schwer das Tempo zu halten. Nun merkte ich die 35 km vom Sonntag doch wieder und ich musste mich immer wieder zwingen locker zu bleiben.
Insgesamt ist dann ei 4:28er Schnitt rausgekommen, was schon mal eine Marathonangangszeit von 4:40 geradezu fordert, womit eine 3:20er Zeit möglich sein sollte, wenn ich gesund bleibe wovon bei mir wirklich nicht auszugehen ist.

gelaufen: 12 km

Montag, März 27, 2006

Stoffwechselprodukteabtransport

Die letzten beiden Blogeinträge haben mir gezeigt, dass der plötzliche Übergang vom Winter zum Frühsommer offensichtlich auch an meinem Hormonhaushalt nicht spurlos vorbei gegangen ist und deshalb eine leichte Tendenz des Abgleitens in sexuelle Themenbereiche zu erkennen war.
Also zurück zum Training!
Gestern hatte ich mit dem 35 km Lauf eine Belastungseinheit. Eine Volksläuferweisheit sagt: Keine neue Belastung nach einer Belastung so lange noch die Beine weh tun. Da mir die Beine ja immer weh tun kann ich kein Volksläufer sein.
Die Alternative ist ein kluger Wechsel zwischen unterschiedlichen Belastungs- und Regenerationseinheiten.
Heute habe ich mich für einen regenerativen Lauf entschieden. Da läuft man in langsamen Tempo (für einen Marathon unter 3:45 würde es aber locker noch reichen) und hofft, dass irgendwann die Schmerzen nach lassen. Meistens klappt das auch. Das wichtige ist aber, dass die Stoffwechselprodukte abtransportiert werden.
Früher, als ich noch nicht Trainingstheoretiker war, dachte ich immer, dass es 2 natürliche Organe für das Ausscheiden der Stoffwechselprodukte gibt. Der Mund an sich kann zwar auch zum Ausscheiden verwendet werden, aber was da rauskommt ist noch nicht verstoffwechselt, denke ich.
Nun wird gesagt und steht geschrieben, dass nach den Belastungseinheiten das Laktat zwar relativ schnell wieder abgebaut wird, aber die anderen bösen Stoffweschelprodukte im Körper rum hängen um diesen zu schädigen. Durch die regenerativen Läufe nun wird die Durchblutung angeregt und die Stoffwechselprodukte werden abtransportiert. Doch die Stelle an der die dann den Körper verlassen habe ich noch nicht gefunden. Vielleicht über die Hautporen in Form von Schweiß? Aber müsste man dann nicht länger und schneller laufen, damit man mehr schwitzt, was dann wieder zur Belastung wird und Stoffwechsleprodukte einlagert?!
Oder setzen die sich dann im Darm fest und werden später ausgeschieden? Da werde ich jetzt gleich mal nachgucken...

gelaufen: 12 km

Sonntag, März 26, 2006

Jäger und SammlerInnen

Es gibt ja nun sehr wenige die behaupten würden, dass ich nicht sehr gut durchtrainiert wäre. Und auch Willi hat kein Gramm Fett zu viel. Außerdem ist bei ihm im Sportunterricht eine andere Zesnur als eine 1 die absolute Ausnahme.
Gestern war Einkaufsbummel im "nova eventis" angesagt. Nicht, dass ich das auch nur ansatzweise gerne machen würde, aber das Leben besteht in erster Linie aus Kompromissen und die Ehe ist nun einmal eine der härtestens Lebensformen.
Was Willi und ich feststellen konnten ist die genetische Überlegenheit der Frau beim Einkaufsbummel. Während wir schon nach einer halben Stunde jede Sitzgelegenheit ausnutzten bummelten Ines und Annemarie ohne jegliche Ermüdungserscheinung. Da sieht man mal wieder wie tief die Historie noch in uns ist.
Während wir Männer jagten, sammelten die Frauen Beeren und Pilze. Das Sammeln verlangt Langsamkeit und Bedacht, die Jagd erfordert Schnelligkeit und Entscheidungsfreude.
Deshalb sind Frauen auch offensichtlich besser fürs Walken geeignet als fürs Laufen. Männer die walken oder langsam laufen und schnelle Frauen sind eigentlich transsexuell.
Das setzt sich bis zur Wahl des Sexualpartners fort. Frau sucht bedächtig aus, lässt sich Zeit, Mann sieht Frau, wird spitz, schlägt zu.
Die Verbindung sieht man auch daran, dass es die Verbalinjurien knallen und abschießen als Synonyme für "Liebe machen" gibt. Ich distanziere mich übrigens eindeutig und vehement von derartigen Redeweisen (ich würde niemals "Liebe machen" sagen).
Wenn wir nun vom normalen Mann ausgehen so ist hier auch nochmal zu differenzieren. Es gibt die Männer die lieber dens Spatz in der Hand oder die Stumme im Bett als die Taube auf dem Dach haben. Und dann gibt es die Männer die die schwer zu jagenden Tiere und schwer zu habenden Frauen haben wollen. Letzteres setzt nun wieder erhebliche Ausdauer voraus, wobei diese alleine nicht reicht, wenn die entsprechende Geschwindigkeit nicht da ist.
Man weiß ja nie wie's mal kommt, aber ich bin relativ gut auf einen Rückfall in archaische Lebensformen vorbereitet. Nur das Schießen müsste ich noch lernen.

gelaufen: 35 km

Mittwoch, März 22, 2006

Orgienersatz

Intervalltraining wird allgemein als das non plus ultra betrachtet, wenn man schneller werden will, obwohl es sehr schnelle Läufer gibt, die überhaupt kein Intervalltraining machen. Aber wahrscheinlich würden die noch viel schneller werden wenn sie Intervalltraining machten.
Ich will jetzt wieder schneller werden, also habe ich heute 6 x 1000 Intervalltraining geplant.
Wenn man das richtig macht ist das wahrscheinlich die brutalste aller Trainigsformen, vor allem wenn man langsam ist, weil man da für die 1000m einfach längerbraucht und damit die Belastungsphase länger ist.
Intervalltraining ist wie eine Sexorgie (wenn ich mich recht erinnere). Man fängt erstmal langsam an, macht sich warm und dann kommt das erste Intervall. Wenn das dann erfolgreich beendet ist, man also völlig fertig hechelt folgt eine Pause. Zur Pausenlänge gibt es verschiedene theoretische Ansätze. Manche empfehlen sich vollständig zu erholen bis man zum nächsten Intervall startet, andere ziehen kurze Pausen vor. Der Unterschied besteht im Grad des Laktatabbaus. Da ich viel wollte habe ich die Pausenzeit auf 3 Minuten eingestellt, also gerade mal so lange bis ich wieder konnte. Und dann auf zum nächsten Akt, bei dem man deutlich spürt, dass man schon eine Runde hinter sich hat. Dann 3 Minuten Pause und so weiter. Am schönsten ist es dann wenn man nicht mehr will und denkt, dass man eigentlich nicht mehr kann und es doch noch mal schafft (Sexorgie, sag ich doch!).
Ich weiß nicht und will es auch gar nicht wissen ob ich heute noch zu Orgien fähig wäre und wenn dass ich dann Spaß dran hätte.
Ich laufe lieber Intervalle, da kann man so richtig Gummi geben und braucht niemand anderen, wobei das beim vielen Orgien ja auch der Fall ist.

gelaufen: 13 km

Dienstag, März 21, 2006

Frühlingsgefühle

Zunächst die Kurzfassung für das Fachpublikum:
Durch das Tapering in der Vorwoche und die Stimulanz durch den Wettkampf bin ich gut in eine Superkompensation gekommen.
Nun für die Freunde der Prosa:
Als ich heute los gelaufen bin war es noch hell, die offensichtlich aus dem Süden zurück gekehrten Singvögel sangen, Mütze und Handschuhe hatte ich zu Hause gelassen und anstatt der Wintertights die dünnen gewählt. Schließlich waren PLUS 4 Grad Celsius und das halte ich inzwischen für verdammt warm.
Alles war gut ich lief los und wartete auf die Schmerzen. Nicht, dass ich keine Schmerzen gehabt hätte, ich musste mich aber schon zwingen sie wahrzunehmen. Und so bei der Anstrengung der Wahrnehmung mit dem Ziel die inzwischen zum ICH gehörenden Schmerzen zu spüren merkte ich, dass mir das rechte Knie weh tat. Kenner meiner Leiden werden zu Recht darauf hinweisen, dass das ein Normalzustand ist und nicht erwähneswert sei. Stimmt ja auch an sich, doch in den letzten Wochen habe ich den Schmerz nicht wahrgenommen, weil der im Schienbein überstrahlend wirkte. Vielleicht sollte ich mir irgendeinen Schmerz zulegen der so stark ist, dass ich meine Verletzungen nicht spüre, aber trotzdem noch problemlos laufen kann. Zahn- oder Ohrenschmerzen wären sicherlich gute Kandidaten.
Da es so rund lief habe ich kurzfristig aus der geplanten regenerativen Einheit einen lockeren Dauerlauf in der Terminologie von Hubert Beck gemacht. Ich finde es sehr gu vom lockeren Dauerlauf zu reden, wenn man in einem Tempo von deutlich unter 5 min/km unterwegs ist.
Das ist herrlich arrogant.
aber so richtig anstrengend war's ja wirklich nicht und der Puls war auch ganz weit unterm roten Bereich, was natürlich auch daran liegen könnte, dass aufgrund dieses ersten frühlingshaften Laufs ein Großteil des Bluts lokal konzentriert war. Und da hatte das Herz wahrscheinlich gar nicht genug Blut zum Pumpen da. Ist mir aber auch egal!

gelaufen: 12 km

Samstag, März 18, 2006

AOK Frühlingslauf

Bis gestern abend habe ich noch geschwankt ob ich nun starten soll oder nicht. Unter Frühlingslauf stellt man sich ja auch etwas anderes vor.
Aber Ines hat dann gesagt: "Du hast Dich ja schließlich angemeldet und wenn's nicht geht hörst Du eben einfach wieder auf!"
Das war eine gemeine Anspielung auf das letzte Jahr wo ich einen Tag vorm Frühlingslauf Blutspenden war.
Und da Willi ja ohnehin laufen wollte und eigentlich ja auch nichts passieren konnte nahm ich mal einfach ohne große Ambitionen teil. Beim Einlaufen spürte ich mein Schienbein wieder deutlich und dämpfte den Erwartungsdruck nochmal deutlich.
Der Start verzögerte sich aufgrund von Computerproblemen um ca. 10 Minuten. Sowas ist bei ca. 1 Grad super, weil man wird ja schnell wieder kalt.
Als dann endlich der Start erfolgt war wieder dieses ewige Slalomlaufen und das obwohl ich in der 3. Startreihe stand. Ich pegelte mich auf ein Tempo ein, das einem Laufen in einem leichten Schongang entsprach. Ich schätze mal so ca. 90-95% vom Renntempo das ich normalerweise anschlagen würde. Dementsprechend konnte ich auch mal wieder ein paar Läufer von hinten beobachten, die ich beim Winterlauf noch geschlagen hatte. Ein Stück konnte ich dann auch Willi von seinem Hauptkonkurrenten wegziehen, als ich dann aber an einer überholenden Gruppe dran geblieben bin musste er abreißen lassen.
Die Gruppe fiel dann auch auseinader und ich bin dann mit Knut Trauboth und Tobias Gehrke bis kurz vorm Ziel zusammengeblieben, wobei Knut die meiste Führungsarbeit übernommen hatte und ich ihn nur ab und zu mal ablöste.
Im Ziel war ich dann mit 38:33 auf 9,66 km was einem 3:59er Schnitt entspricht. Wenn ich bedenke wie ich die letzte Zeit trainieren konnte bin ich mehr als zufrieden. Den 4. Platz in der M40 empfinde ich nicht als undankbar.

gelaufen 9,66 km

Donnerstag, März 16, 2006

Stockholm

Des Business Wege sind unergründbar. Und so hat es mich mal kurz nach Stockholm verschlagen Gestern noch fand ich das Stockholm eine hässliche Stadt ist in die sich eine Reise nicht lohnt. Das dachte ich auch noch heute, was sich dann aber während des Laufens schlagartig änderte.
Stockholm ist zu allerst einmal ein Paradies für Läufer. Überall gut beleuchtete Fuß- und Radwege bei leicht welligem Gelände. Man kann hier stundenlang auf verschiedenen Wegen laufen. Ich bin direkt vom Hotel bis ins Zentrum und wieder zurück gelaufen. Dabei gings größtenteils ma größtenteils zugefrorenen Wasser lang und unterwegs waren einige wirklich schöne Gebäude zu sehen.
Erstaunt war ich auch wie viele läufer hier unterwegs sind. Und obwohl wir ja hier relativ weit im Norden sind waren nur einige wenige Nordic Walker zu sehen.
Muss mal versuchen, dass wir hier ein längerse Projekt kriegen. Trainingstechnisch zumindest würde sich das auszahlen.

gelaufen: 11 km

Montag, März 13, 2006

Wiederholungen

Wir Profitrainingstheoretiker unterscheiden ja zwischen Intervall- und Wiederholungsläufen. Intervalle sind länger und weniger, Wiederholungen mehr und kürzer.
Wie im wirklichen Leben ist die Qualität in etwa gleich. Manchmal ist es besser wenn man länger, dafür nicht so oft kann und manchmal ist es eben besser, wenn man kürzer, dafür aber öfter kann. Beides muss schließlich trainiert werden um ganz lange auf höchstem Niveau zu können.
Heute hatte ich mir 10 x 400 m auferlegt. Dabei werden die 400 m gesprontet, dann 2 Minuten Pause, dann die nächsten usw.
Willi hatte sich angeschlossen und eine halbwegs eis- und schneefreie Strecke war auch schnell gefunden.
Bei den ersten 400 m dachte ich: Man ist das langsam. Die 2. und 3. habe ich mich wieder im ähnlichen Tempo durchgequält, wobei ich das Gefühl hatte, dass Willi ganz locker neben mir her läuft, was mich noch zusätzlich deprimiert hat. Den 4. bin ich dann bewusst etwas langsamer gelaufen um dann beim 5. wieder aufzudrehen.
Und dann war er wieder da. Der stechende, ziehende Schmerz im linken Schienbein,d er deutlcih gesagt hat: Hör auf mit dem Scheiß!
Habe ich dann auch.
Die Auswertung zu Hause hat dann gezeigt, dass die Zeiten 10 Sekunden schneller waren als sie hätten sein müssen. Weil ich so laut atmen musste habe ich das Geschwindigkeitswarnpiepen der Uhr nicht gehört.
Das heißt ja, dass die Grundschnelligkeit da ist. Zumindest über 2 km kann ich ziemlich schnell laufen. Was jetzt noch trainiert werden müsste ist die Tempohärte. Doch das werde ich diese Woche definitiv nicht mehr tun, sondern mal sehen ob ich ds Schienbein weiter ruhig stellen kann. Morgen ist auf alle Fälle erstmal Pause, dann nochmal am Mittwoch oder Donnerstag laufen und dann bin ich gespannt was am Sonnabend so rauskommt.

gelaufen: 5 km

Sonntag, März 12, 2006

Der Winter hört und hört einfach nicht auf


So sah es heute in Leipzig aus. Es ist der 12. März. Sollte jetzt nicht Frühling sein? Ist es im Frühling nicht schnee- und frostfrei?
Hinzu kommt noch, dass das Laufen durch den Schnee nur für Läufer unproblematisch ist, die orthopädisch völlig gesund sind. Der weiche Untergrund und die Unebenheiten bergen ein erhebliches Verletzungspotenzial in sich. Und was auch noch so richtig nervt ist der erhebliche zusätzliche Kratfaufwand durch das ständige Wegrutschen. Besonders schön ist es, wenn man bei jedem ungeplanten Verdrehen des Fusses tagelange Schmerzen entweder im Schienbein (links) oder im Knie (rechts) hat.
Es nervt einfach nur!
Ich habe jetzt erstmal beschlossen, den Leipzig Marathon nach unten zu priorisieren. Bei den Wetterbedingungen ist für mich einfach keine seriöse Marathonvorbereitung möglich.

gelaufen: 13 km

Donnerstag, März 09, 2006

VDOT

Ich habe jetzt mal in die Tabelle die VDOT Werte aus den letzten Wettkämpfen mit reingenommen.
VDOT steht für V.2Omax, den Wert für das maximale Sauerstoffaufnahmevolumen. Der amerikanische Lauftrainer Dr. Jack Daniels (der kommt, galube ich, nicht aus Tennessee) hat da eine Forme entwickeln, mit der man den VDOT an Hand von Wettkampfergebnissen bestimmen kann.
Wenn man nun Wettkämpfe unterschiedlicher Strecke läuft, kann man gut sehen, wo das Verbesserungspotenzial liegt.
Da bisher nur ein Wettkampf war sind die Werte für alle Monate gleich.
Nun habe ich wieder das Dilemma mit dem Frühlingslauf. Wenn ich den mitlaufe sinkt mein VDOT. Wenn ich den nicht mitlaufe verliere ich die Führung in der Stadtrangliste, wodurch ich dann garantiert Ärger mit den Sponsoren bekomme.
Wir Profis habens auch nicht leicht.

gelaufen: 12 km

Dienstag, März 07, 2006

Bestandsaufnahme

Es war eine sehr gute Entscheidung den Lauf von gestern auf heute zu verschieben. Gestern waren die Wege mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Gut, man hätte trotzdem laufen können, aber nur wenn auf der Strecke keine Kurven wären und man ganz sicher sein konnte nicht bremsen zu müssen.
Heute waren die Wege zum Glück wieder weitgehend frei.
Da sowieso ein 10 km Tempolauf auf dem Plan stand war das gleich eine gute Gelegenheit mal zu sehen wo ich so stehe, so 11 Tage vor dem AOK Frühlingslauf, wo es gilt die Führung in der Stadtrangliste zu verteidigen.
Es ist schon erstaunlich, was man durch 5 Wochen reduziertes Training verliert. Mit der Verteidigung der Führung wirds woh nicht werden, also Ansprüche runterschrauben!
Voriges Jahr musste man für den 5. Platz in der M40 41:52 laufen.
Eigentlich kein Problem.
Wenn dieses "eigentlich" nicht wäre. Nach dem Lauf heute weiß ich, dass mir dazu im Moment noch 5 Minuten fehlen. Wo bekomme ich die her?
Eine Minute kommt sicherlich durch die höhere Motivation beim Wettkampf und das Laufen gegen Gegner (um nicht Feinde zu sagen).
Eien weitere Minute werden mir meine Brooks Racer bringen.
Vielleicht werde ich bis dahin durch's Training noch eine Minute schneller.
Dann fehlen immer noch zwei. Das wäre dann letztes Jahr Platz 7 gewesen, der 14 Punkten in der Stadtrangliste entspricht. Voriges Jahr hätte ich es als Wanhsinn empfunden mir das vorzunehmen. Warum sollte ich dies dieses Jahr nun als Schmach empfinden?!

gelaufen: 13 km

Sonntag, März 05, 2006

laufende Regeneration

Es ist Frühling! Zumindest dachte ich das heute beim Laufen. Die Sonne schien, es waren PLUS 4 Grad Celsius, der Schnee war großflächig schon weggetaut und es war fast unmöglich einen Parkplatz in Waldnähe zu bekommen.
Dementsprechend war mein Loshumpeln auch mehr oder weniger ein Großereignis. Die Blicke schwankten von mitleidig über verwundert, kopfschüttelnd bis zu herablassend.
Dei regenerativen Läufe sollen ja dazu dienen den gesamten Körper wieder "aufzuladen" und die Stoffwechselprodukte abzutransportieren. Warum das am Anfang so weh tun muss weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, ob es nicht reichen würde einen ausgedehnten Spaziergang zu machen.
Aber schließlich bin ich ja Leistungssportler und muss dahin wo's weh tut.
Nach 2 Kilometern fiel das Humpeln kaum noch auf. Allerdings war ich da so weit von den Parkmöglichkeiten weg, dass keine Spaziergänger mehr zu sehen waren und es mir nicht vergönnt war dementsprechend diese mit herablassenden Blicken abzustrafen.
Dann waren nach 8 Kilometern die Stoffwechselprodukte offensichtlich wirklich abtransportiert und ich konnte richtig vernünftig laufen.
Wahrscheinlich habe ich das zur Anlagerung neuer Stoffwechselprodukte genutzt, die ich dann morgen erstmal wieder abtransportieren muss.
So wird man also zur gelben Tonne des eigenen Stioffwechsels.

gelaufen: 11 km

Samstag, März 04, 2006

35

Es gibt ja so die verschiedensten Trainingspläne, theoretischen Ansätze und Erfahrungen die immer wieder versprechen einem über den Marathon zu helfen.
Alles Quatsch!!!
Es gibt genau 3 Punkte die helfen:
1. viele Kilometer laufen
2. viele Kilometer laufen
3. viele Kilometer laufen
Der Rest wie Intervalltraining, Tempoläufe, Fahrtenspiel machen schneller, helfen aber nicht länger zu laufen. Wenn man einen Marathon für seine Verhältnisse sehr schnell laufen will braucht man zu den o.g. Punkten noch ein anständiges anaerobes Trainingsprogramm, um die vielen Kilometer kommt man aber keineswegs rum.
Wenn man dann viele Kilometer läuft ist noch zu beachten, dass man einmal in der Woche viele Kilometer hintereinander läuft und das ganze ohne sich so fertig zu machen, dass man 2 Wochen Regeneration braucht.
Da ja die moderne deutsche Marathontrainigstheorie auf Neuseeländer und Amerikaner zurück geht, die meinen herausgefunden zu haben, dass 21-22 Meilen so ein gutes Maß für den "long jog" wären (anstrengend und lang genug, aber noch nicht so sehr bewegungsapparatschädigend), sind 35 Kilometer als die zu bewältigende Strecke festgelegt.
Die hatte ich nun also heute vor mir.
Wie erwartet waren die ersten 25 km völlig problemlos. Dann bekam ich etwas Durst und Unlust und habe mir bei km 27 erstmal einen kräftigen Schluck Ultra Buffer gegönnt. Es lief dann wieder ein Stück, ich konnte das Tempo gut halten, bemerkte nur, dass ich öfter auf die Uhr geguckt habe als vorher.
Einen kurzen Kick gabs nochmal als ci die 30 km überschritten hatte, doch dann wars schwer, verdammt schwer. Die Kilometerzeiten:
- bis km 30 immer < 5:20
- km 31 5:23
- km 32 5:34
- km 33 5:35
- km 34 5:42
- km 35 5:45
Zeigen, dass da nicht mehr viel ging und zumindest an der Theorie was dran sein muss, dass 30 km nicht reichen.
Im übrigen, auch der Theorie nach, selbst zum Schluß Zeiten die eine Marathonzeit um die 3:15 möglich machen. Man läuft nämlich den ersten 35er 45 - 75 Sekunden über Marathonrenntempo.
Nur dazu müsste ich überhaupt mal wieder laufen können. Im Moment möchte ich nicht mal mehr walken.

gelaufen: 35 km

Mittwoch, März 01, 2006

Schuhschnürungstheorie

Was viele nicht wissen ist, dass die Marathonvorbereitung und dadurch auch der Lauf mit der Schuhschnürung steht oder fällt.
Ich persönlich kenne 5 professionelle Laufschuhschnürungen. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, wie das eben immer so ist. Wenn man orthopädisch völlig gesund ist kann man mit der Schuhschnürung rumexperimentieren wie man will und die beste Methode für sich herausfinden. Wahrscheinlich kann man das dann auch soweit treiben, dass man für jeden Schuh eine eigene Schnürung entwickelt und dabei noch den linken Schuh anders als den rechten schnürt.
Ich bin da eher vorsichtig. Denn jede Änderung meines Laufsystems kann unmittelbar negative gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
Dennoch habe ich wieder auf die Zehenentlastungsschnürung umgestellt. Nach dem Wahrener Winterlauf (an dieser Stelle erwähne ich gerne noch einmal, dass ich meine Altersklasse gewonnen habe) hatte ich wieder Blutblasen an den Zehen und da kann es ja hilfreich sein, wenn man so schnürt, dass für die zehen ein Hohlraum geschaffen wird.
Gesagt, gescnürt.
Nur stimmt jetzt das Leistungserfassungssystem nicht mehr, weil durch die neue Schnürung die Position des Fußpods verändert werden musste und damit die Kalibrierung nicht mehr stimmt.
Nun wusste ich während des Laufs nicht, ob ich wirklich so langsam geworden bin, dass ich so in einem 5:40 er Schnitt laufe und mich so fühle als würde ich 4:40/km laufen?!
Zum Glück ist das ja im Moment egal, weil ich ja nur den Fettstoffwechsel trainieren will und außerdem ja noch verletzt bin sollte ich mir sagen. Sag' ich aber nicht! Sonntag wird neu kalibriert!!!

gelaufen: 12 km