Sonntag, September 24, 2006

11. Oberholzer Volksportlauf

Schon voriges Jahr war beim OberholzerVolkssportlauf Superwetter. Auch heute herrschte wieder bestes Sommerklima. Schlecht für die Laufzeiten, insbesondere für den parallel in Berlin stattfindenden Marathonweltrekordversuch. Ich verstehe ohnehin nicht, dass die Berliner nicht ein Ausweichdatum gewählt haben und das Risiko eingegangen sind zeitgleich mit Oberholz auszutragen. Noch weniger verstehe ich, dass der sächsische Leichtathletikverband die 10 km Meisterschaften in unmittelbarer Konkurrenz zu Oberholz ausgetragen hat.
Folgerichtig war alles was Rang und Namen hat in Oberholz am Start.
Unser Verein war durch Jens und mich vertreten. Jens wollte seine regenerative Einheit nach gestrigen 35 km mit 15 km Endbeschleunigung abreißen und ich wollte mal sehen was so nach 3 Wochen Müßiggang so drin ist.
Jens kam mit 40:xx an, entspannt und wohlgelaunt und ist trotzdem noch 5. oder 6. in seiner AK geworden.
Etwas ambitionierter war ich da schon. Und so startete jesn irgendwo von hinten und ich aus der 2. Reihe. In der ersten Reihe standen regionale Laufgrößen wie Roman Knoblauch und die Jungs vom LAZ. Da tritt man sehr gerne zurück.
Am Start ging es ab, als sollte hier der Weltrekordversuch unternommen werden. Ich wollte an der 2. Gruppe dranbleiben, doch nachdem ich festgestellt habe, dass wir den ersten Kilometer in 3:30 absolviert haben, nach hinten noch reichlich Luft war, dachte ich mir: Läufst du mal wieder alleine, bist Du ja gewohnt.
Nach 3 km war ich dann auf Jörg Schlieder aufgelaufen und überholte ihn mit der Aufforderung an mir dran zu bleiben. Blieb er dann auch bis zum Schluss. Allerdings mit einem Abstand, dass ihm mein (wenn auch sehr gering vorhandener) Windschatten nichts nutzte.
Der ganze Lauf war irgendwie komisch. Der ganze Körper hätte schneller gekonnt, nur die Beine nicht. Mein Puls war garantiert unter 160, aber ich war einfach nicht in der Lage die Kniee zu heben. Offensichtlich verleirt man schneller Geschwindigkeit als Ausdauer. Muss ich nochmal genauer wissenschaftlich untersuchen.
Ca. 1 m vor der Ziellinie überholte mich noch ein übermotivierter M30er. Muss mal rausbekommen wer das war und werde dann beim Auenwaldlauf im Ziel fragen wo er den diesmal war.
Am Ende warens 38;49, 11. Platz, souveräner Sieg in der M40. Eigentlich nichts zu meckern.

gelaufen: 10 km

Donnerstag, September 21, 2006

Professionalität

Heute war Zeitfahr-WM. Klödi ist angetreten. In den letzten Wochen hatte er Verhandlungen mit T-Mobile die wahrscheinlich demütigend waren. Hat für das Team noch rausgeholt was rauszuholen war, hat die Verantwortung, die kapitänsrolle übernommen (einer musste ja), ist trotz extremer teamtaktischer Fehler noch Dritter geworden und bekommt dann keinen Zucker in den hornhäutigen hintern geblasen. Ich konnte Rolf Aldag noch nie leiden, zu Recht wie sich jetzt zeigt.
T-Mobile ist jetzt nahezu ossifreie Zone. Sicher fühlen die sich dabei besser. Wer braucht schon Erfolg? Es muss hart für Klödi gewesen zu sein bei Astana zu unterschreiben wo der Kapitän unumstritten feststeht. Aber ich habe ohnhin mehr Respekt vor Wasserträgern als vor Windschattenfahrern. Sich für das Team aufopfern, im Schatten des Kapitäns heldenhaftes vollbringen, das sind für mich die ganz Großen. Und wenn ich mir dann einen Kapitän wählen könnte wäre es Wino, keine Frage! Ein Kapitän, der der Mannschaft dient und sich in den Dienst dieser stellt. So einer wäre z.B. auch als Siemens Chef an der richtigen Stelle.
Dass Klödi nicht in Topform sein konnte war klar. Auch, dass er psychisch nicht frei an den Start gehen konnte. Man hat ihn gefragt, gebeten, klar gemacht dass es wichtig ist und er hats getan. Auch das gehört zur Professionalität. Manchmal ist es eben nicht wichtig, dass man weit vorne ist, sondern dass man dabei ist.
Ich laufe am Sonntag in Oberholz auch für Klödi und gegen T-Mobile.

gelaufen: 11 km

Dienstag, September 19, 2006

Überdoping

Unser Innenminister- Rolling Wölfi Schäubli- denkt sehr laut darüber nach den Besitz von Dopingmitteln zu bestrafen. Unklar ist dabei noch was Doping ist. Wenn ein Pornodarsteller Viagra nimmt ist Viagra dann Doping? Und was, wenn er tatsächlich nur mit Viagra kann und eigentlich nur Pornodarsteller geworden ist weil er mit Viagra kann?
Wenn ein Politiker ständig einen Alkoholspiegel von mindestens 2 Promille braucht, weil er noch nicht so abgstumpft ist, dass ihm auch ohne Alkohol alles egal wäre? Wenn ein professioneller Bettler genau das konsumiert, was durch die allergische Reaktion das Ekzem provoziert bzw. verstärkt? Wenn ein Programmierer Kaffee trinkt, weil Programmierer nun mal Kaffee trinken?
Alles strafbar?
Ich habe ja in meiner Wohnung 26 Kühlschränke. Einer beinhaltet Lebensmittel, in den restlichen 25 bewahre ich Eigenblut auf, falls ich mal in Lebensgefahr geraten sollte und dringend Blut brauche. Da es ja ein spektulärer Unfall werden könnte, der große Medienbeachtung findet und ich immer so blaß bin, habe ich das Blut etwas mit roten Blutkörperchen angereichert. Das gibt einen gesunden Teint. Bei der gegenwärtigen Hexenjagdstimmung würde diese sachlichen Gründe keiner mehr hören wollen. Und im Knast wäre ich dann in der Hierarchie sicher ganz weit unten und die Kinderschänder würden sich freuen, dass es endlich eine Stufe unter ihnen gibt.
Also brauche ich jetzt meine Vorräte auf, indem ich Nach für Nacht eine komplette Blutwäsche durchführe. Parallel flöße ich mir wahllos alles ein, was mir aus meinem Medizinschrank entgegenfällt.
Heute habe ich nun ein neues interessantes Phänomen entdeckt:
Das Überdoping!
Ich bin so zugedopt, dass ich kaum noch Leistung bringen kann. Aber aus diesen Erfahrungen kann man im Moment legal leider kein Kapital schlagen.

gelaufen: 10 km

Sonntag, September 17, 2006

Brückentage

Wenn man schneller werden will muss man das maximale Sauerstoffaufnahmevermögen (VDOT) steigern. Das gilt für Strecken von 100 m bis zum Supermarathon. Die Muskel brauchen nun mal Sauerstoff und je mehr man ihnen geben kann um so besser können sie arbeiten.
Das beste Mittel dafür ist das von Franz Stampfl (einem Ösi!) erfundene Intervalltraining. Inzwischen gibt es viele Statements zum Intervalltraining, scheinbar ausgefeilte Methodiken und raffiniert ausgedachte Pläne. Man will ja schließlich seine Trainigspläne verkaufen.
Da ich das irgendwann vielleicht auch mal machen will schreibe ich jetzt mal nicht was die einfache Crux des Intervalltrainings ist.
Nur soviel:
Intervalle streckanabhängig zu definieren ist Humbug. Der eine läuft 1000 m in 3 Minuten, der andere in 6 Minuten. Intervalle länger als 5 Minuten sind kontraproduktiv.
Man kann die Zeit verkürzen, wenn man gegen den Wind oder bergauf oder schneller, dafür kürzer läuft. Da ich zur Zeit faul bin, mich aber in Oberholz nicht bis auf die Knochen blamieren will, habe ich das alles ausgenutzt. Bin an die Tauchaer Brücke gelaufen und habe dort aufgeprügelt und abgerollt. Den Puls habe ich sogar mal bis auf 173 hochpeitschen können. vielleicht klappts ja doch noch mit der sub 40 in in Oberholz.

gelaufen: 10 km

Donnerstag, September 14, 2006

Leistungstiefpunkt

In knapp 1,5 Wochen ist der Oberholzer Volkssportlauf. Grund genug heute mal anzutesten wo ich leistungsmäßig so stehe.
Gut, in den letzten 2 Wochen war ich ziemlich faul, bin zwar relativ viel Rad gefahren, aber wenig gelaufen und wenn dann nur regenerativ. Dementsprechend gab's hier auch nichts zu berichten.
Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich so schnell abbaue. So richtig bekomme ich ihn ja schon länger nicht mehr hoch, den Puls. Aber was mir heute widerfahren ist war mehr als ernüchternd. Ich bin zur Zeit auf dem Niveau einer schneckenflinken Rennschildkröte. Um unter einen 4er Schnitt zu kommen musste ich so richtig keulen. Und nach 5 km hatte ich dann die Schnauze voll davon. Was soll das? Man hebt die Knie, pfeift aus dem vorletzten Loch und ist dennoch nur ganz knapp unter der Joggingrenze. Wenn ich da nicht schleunigst was unternehme wird Oberholz blamabel.
Da heißt es jetzt die näcsten Tage Inervalle und Steigerungen kloppen. Damit in Oberholz zumindest eine hohe 38er Zeit raus kommt. Den Notplan 1 (Sturz um die schlechte Zeit zu rechtfertigen) will ich eigentlich nicht aus der Tasche holen müsssen. Für Notplan 2 (Blutdoping) ist es schon zu spät, weil ich mir so kurz vorher kein Blut abnehmen kann und meine Reserven gestern während der Hausdurchsuchung bei Ulle in die Hände der Staatsanwaltschaft gefallen sind. Hat nicht jeder freie Bürger ein verbrieftes Recht auf Blutreserven? Die Bundesregierung hält sich eine Erbsenreserve (ca. 25.000 Tonnen Trockenerbsen, kostet 500.000,-- Euro/Jahr). Warum darf ich dann nicht ein Literchen Blut im Kühlschrank haben? Wegen dieser bornierten, tendenziösen Gesetzgebung (eigentlich gibts ja aber kein Gesetz das das verbieten würde), lande ich wahrscheinlich in Oberholz bloß im Mittelfeld.

gelaufen: 10 km

Sonntag, September 10, 2006

Saisonausklang

Ach ist das ein herrliches Gefühl wenn man die Saison im Prinzip geschafft hat und das nicht ganz unerfolgreich.
Heute bin ich das erste Mal diese Woche gelaufen. Ganz langsam, schön gemächlich- ein Genuss.
Mittags war ich beim Sportscheklauf zugucken. Ein bisschen gejuckt hats schon in den Beinen, aber unterm Strich war ich doch froh mich nicht mit quälen zu müssen.
Ich hatte die besondere Ehre den Lauf mit dem gestrigen Sieger und neuen Streckenrekordhalter des Tharandter-Wald-Laufs beobachten zu können. Überraschungen gab es nicht, es waren Massen unterwegs und die Siegerzeit von Bastian Dobrowald lag bei 32:21. eine paar Zugereiste haben das sonst übliche Bild ein bisschen durchmischt, von den 503 Startern blieben 56 unter 40 Minutenund 38 über 1 Stunde. Wenn's mal in den Trainingsplan passt kann man den mitlaufen, muss aber nicht sein. Gut, ich wäre wieder 2. oder 3. in der AK geworden, aber ich habe ja sowieso kaum noch Platz für die ganzen Urkunden, Medallien und Preise. Jens und ich müssen mal überlgen, ob wir irgendwie eine große Lagerhalle anmieten.
Heuer kommen noch der Oberholzer Volsksportlauf, der Reebok Lauf und der Auenwaldlauf. Das sit überschaubar und ich muss ja nicht mehr.

gelaufen: 10 km

Sonntag, September 03, 2006

5. Mitteldeutscher Marathon

Start war 9:00 Uhr. Das hieß 6:00 Uhr aufstehen und frühstücken. Zum Glück war ja Sonntag und man konnte ausschlafen. Dann die übrigen (hoffentlich mit Doping verschmutzten) Nahrungsergänzungsmittel eingepfiffen, ca. 24 mal aufs Klo gegangen (wahrscheinlich sind die Nahrungsergänzungsmittel verdauungsfördernd) und um 8:00 Uhr auf den Weg gemacht.
Geparkt haben wir an der Arena und sind dann zum Start gelaufen. Start war diesmal an der Nordanlage der DHFK uaf einer sehr schmalen Straße. Allerdings waren meine Befürchtungen, dass es zu Drängeleien kommen würde unbegründet. Das Starterfeld war doch recht übersichtlich.
Dann kamen auch- gazellengleich- die 4 Kenianer. Genauso müssen Läuferfiguren aussehen, finde ich.
Es ging diesmal fast (1 Minute Verspätung) pünktlich los. Nach 3 km bildete ich proaktiv eine Gruppe und überredete die anderen einen Schnitt knapp über 4 min/km mitzulaufen. Bis km 8 gelang das auch ganz gut. Danach tropfte nach und nach einer nach dem anderen aus der Gruppe ab. Ungefähr bei km 18 hatte ich dann auf den Läufer vor mir (Nico Malsch wie sich später heraus stellte) aufgeschlossen. Ich fragt ihn, ob er mitkommen wolle, er bejaht und so lösten wir uns auf dem langen Stück zwichen Schkeuditz und Halle in der Führung ab. Der Wind war extrem stark, böig und kam immer forntal oder seitlich frontal.
Durch den Wind liefen wir km Zeiten zwischen 4:10 und 4:15. Das war ok, hatten wir doch noch Puffer von den windarmen Kilometern. doch dann bei km 26 übernahm Nico nicht die Führung und bleib dann auch nicht mehr an mir dran (Nico, falls du das mal irgendwann lesen solltest: Danke, nochmal),
So war ich dann ganz alleine auf dem Weg von Leipzig nach Halle. Und es wurde immer schwerer. Der Wind nervte und nach 30 km braucht man nicht wirklich noch eine Reihe von Anstiegen. Dann überholte mich auch noch (km 33) ein älterer Herr (Gerald Dudacy, 1. M50). ich blieb 500 m dran und ließ ihn dann ziehen, wobei er nicht wirklich weg kam.
Bei km 38 schickte ich dann Willi weg, der die ganzen Zeit mit dem Fahrrad neben mir hergefahren ist und ganz streng aufgepasst hat, dass er mir keinen Windschatten macht.
Da mir nun fad war, dachte ich mir holste Dir mal noch den Gerald. Und dementsprechend machte ich Meter um Meter gut. Bei km 39 habe ich gesehen, dass ich noch 15 Minuten zeit habe um die 3 Stundenmarke zu knacken. Dann bei km 40 (Gerald machte den Fehler an der Verpflegungstelle kurz zu verlangsamen) zog ich an ihm vorbei und dem Ziel entgegen.
Als dann einer ganz kurz vor dem Ziel sagte: "Noch 500 Meter" wurde mir schlagartig klar, dass ich die 195 Meter n meinen Berechnungen vergessen hatte. Also hob ich nochmal die Knie, kniff die Arschbacken zusammen und gab was ich geben konnte.
Im Ziel war ich dann bei 2:59:56 (Brutto), 2:59:54 Netto. Das war knapp.
Abgerundet mit Platz 10 Gesamt und Platz 3 in der Altersklasse knn ich sehr zufrieden sein.
Und ich kann jetzt sagen, dass ich mal mit Thomas König auf dem Podest gestanden habe.


Zum heutigen Abschluss noch ein Zitat von Herbert Steffny:
Wer die begehrte 3:00-Stunden-Schallmauer unterbietet, gehört bereits zu einer ehrgeizigen Elite von leistungsorientierten Freizeitläufern. Bei den Frauen beginnt hier sogar der erweiterte Bereich der nationalen Spitze. Es werden bereits die ersten Pokale, Titel oder Preisgelder erlaufen. Dazu gehört schon eine Portion Talent und entsprechender Trainigsfleiß. Mitglieder dieses Proficlubs trainieren schon mehrere Jahre und verfügen über reichlich Wettkampferfahrung. In den meisten Fällen sind sie in ihrer Laufgruppe schon Vorbild oder Trainer.
Na ja, wenn Steffny das sagt!

gelaufen: 42,195 km