Mittwoch, Juli 26, 2006

Glück Auf, der Steigerer kommt

Die DDR war ja, so sagt man gemeinhin, keine Leistungsgesellschaft. Trotz solcher Sprüche wie: "Ich leiste was, ich leiste mir was" war das Leninsche Leistungsprinzip eher weniger durchgesetzt. Klar, schließlich konnte man sich kaum was leisten. Wir hatten ja nichts. Nicht mal so einen Sommer wie den diesjährigen. Was heißt hier Sommer?! Wir hatten ja nicht mal Jahreszeiten.
Im nachhinein frage ich mich allerdings warum gerade von mir immer das Beste verlangt wurde. Solche Sätze wie: "Carsten ist ein sehr guter Schüler mit mehr Fleiß und Disziplin könnte er aber..." finden sich in allen meiner Schulbeurteilungen. Wenn man 1,0 stehen könnte, dann wurde verlangt dass man das auch versucht. Warum? Weil man eben das Beste geben muss für die Erhaltung des Friedens. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass auch wenn ich immer und überall nur Einsen geschrieben hätte weder der Vietnamkrieg, die Kosovo Krise, die beiden Irak Kriege und auch nicht das was jetzt im Libanon pasiert verhindert hätte werden können.
Heute, in der Leistungsgesellschaft, ist man schon mit mittelmäßigen Leistungen ein Held. Es kommt nicht darauf an ob man sein Bestes gibt, sondern vielmehr ob es mindestens einen gibt der schlechter ist.
Trotzdem, oder gerade deshalb habe ich heute meinen Lauf mit einigen Steigerungen unterlegt.
Dabei habe ich immer auf den letzten 100m eines Kilometers langsam bis auf Mach 4 gesteigert und bin die dann ca. 10 m gelaufen. Da vergeht die Zeit wie im Flug. Wenn man sich gerade so von einer Steigerung erholt hat bleiben dann noch 300 m Zeit bis zur nächsten. Und dazwischen immer schön unter 5er Schnitt laufen. Wenn das nicht effektiv ist, dann weiß ich auch nicht.

gelaufen: 13 km