Montag, Juli 17, 2006

Reminizensen

Egal wie man sich bemüht. Gleichgültig wie man sich anstrengt es zu verdrängen. Wenn man nicht jung stirbt wird man irgendwann gezwungen zu akzeptieren, dass man alt wird oder ist.
Wenn man diesen Akzeptanzpunkt zu weit nach hinten schiebt verliert man die Würde. Es sieht schon ziemlich albern aus, wenn man mit einem Alter jenseits der 35 ein Arschgeweih trägt oder Sachen trägt denen man ansieht, dass sie bei "forever 18" gekauft wurden.
Im Laufsport ist ganz klar definiert:
Ab 35 ist man alt! Man ist dann keine Frau oder kein Mann mehr, sondern Senior. Entsprechend startet man auch nicht mehr bei den Frauen oder Männern , sondern in der M oder F-35. Da man den Alterungsprozess doch ein wenig künstlich kaschieren kann laufen einige Senioren bis in die M-40 hinein noch so schnell, dass sie auch bei den Männern mithalten könnten, aber ab der M-45 sind das nur noch einige wenige Ausnahmen.
Ich stehe nun an der Schwelle zur M-45 und ich freue mich auf den Wechsel in die Altersklasse wo man dann definitiv zu den "Alten" zählt. Mein Körper zeigt mir nämlich nahezu täglich, dass ich eigentlich jetzt schon dahin gehöre.
Dementsprechend muss ich Reminzensen machen. Mein Knie erlaubt einfach keine Trainingsumfänge jenseits der 120 Wochenkilometer gespickt mit harten Tempoeinheiten. Schon das Training in dieser Woche war an der Belastungsgrenze. Es schmerzt rechts vom Knie hoch bis zur Hüfte. Der Ischiasnerv meldet sich wieder und insgesamt ist der körperliche Grundschmerz stärker geworden. Das ist in Ordnung wenn man 8 Wochen vor dem Marathon ist, was ich ja auch bin. Das Problem ist nur, dass ich nicht schnell genug regenerieren kann um zu verhindern, dass es schlimmer wird.
Dementsprechend habe ich heute auf 2 runden, statt 3, verkürzt und werde den Ruhetag ab sofort vor den langen Lauf legen. Mal sehen, was dann noch aus meinem alten, verschlissenen Körper zu holen ist.

gelaufen: 23 km

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Mein Knie wird auch schlimmer.Eigendiagnose: Partellaspitzensyndrom.Nur warum die Partellassehne auch beim Rumpfkreisen wehtut ist mir anatomisch noch nicht ganz klar. Seit wann bist du denn bei Laufszene-Leipzig verlinkt?

Montag, Juli 17, 2006  
Blogger Carsten Paul said...

Das ich da verlinkt wurde erfahre ich gerade von Dir, Danke!
Soweit ich weiß ist ein Patellaspitzensyndrom nicht so einfach zu diagnostizieren. Könnte ja auch eine Schleimbeutelentzündung oder Knorpelschaden sein.
Kühlen, Schuhe überprüfen, Strärkung der Muskulatur durch z.B. Wackelbrett, bergab nur gehen schadet aber bei allen dreien nichts.
Der Zusammenhang zur Rumpfmuskulatur ist bekannt. War auch ein Beitrag in einer neueren Laufzeitschrift. Ich such's nochmal raus.

Montag, Juli 17, 2006  

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