Montag, Juni 04, 2007

Die BMI Lüge

Früher wurde das Normalgewicht über die einfache Formel:
Körperlänge in cm - 100 = Normalgewicht in kg.
Da wusste man sofort, dass wer mehr als 80 kg wiegt und kleiner als 1,90 m misst eine fette Sau ist. Im Rahmen der allgemeinen unnötigen Amerikanisierung wurde dann der BMI zum Maß aller Dinge. Der ist zwar nicht genauer, nur zwergenfreundlicher, aber was amerikanische Lebensversicherer erfunden haben muss ja gut sein. Von MetLife und Co. lernen heißt siegen lernen.
Folgerichtig steht auch der BMI in der Antiübergewichtskampagne der Bundesregierung im Mittelpunkt. Als Ulla Schmidt und Horst Seehofer von Übergewicht sprachen dachte ich erst die meinen sich und wollen den JoJo Fischer Effekt nachvollziehen. Ich hatte mir schon so schön vorgestellt wie Ulla und Horst Hand in Hand über die Marathonziellinie laufen. Aber dann stellte ich fest, dass die ganz andere anprangern. Die anderen dicken Menschen und vor allem die dicken Kinder.
Nun wurde aber kürzlich eine Studie veröffentlucht in der festgestellt wurde, dass normal aussehende Menschen um die inneren Organe so richitg schöne Fettgürtel haben können. Man muss nicht unbedingt fett aussehen um fett zu sein.
Andererseits bleibt der Energieerhaltungssatz erhalten. Wer nicht mehr Energie zu sich nimmt als er verbraucht hat keine Chance dick zu werden.
Entscheiden ist nicht das Gewicht, sondern der Fettanteil am Körpergesamtgewicht. Mehr als 10% muss da nicht wirklich jemand haben, es sei denn man lebt am Nordpol und hat nichts anzuziehen. Wobei, einmal, wirklich nur einmal, damals in dder Baude nach der Skiwanderung im Eis, hätte ich auch gerne mehr Fett gehabt. Aber auch hier sind wir in einem Dilemma. Einerseits sagt die Bundesregierung, dass wir abnehmen sollen, was ja nur geht indem wir mehr Energie verbrauchen als wir uns zuführen, andererseits sollen wir weniger Energie verbrauchen, um die Umwelt zu schonen. (Für alle Wissenschaftlerkollegen: Ja, ich weiß, dass Energie nicht verbraucht werden kann. Aber das hier ist eine populärwissenschaftliche Abhandlung und manchmal muss man eben, um das Große Ganze zu erklären im Kleinen nachlässig sein.)
Eine mögliche Lösung wäre es vielleicht z.B. Dirk Bach im Laufrad die Energie für seine Sendung erzeugen zu lassen. Das Modell könnte man dann auf alle Lebensbereiche ausweiten. Übergewichtige als neue alternative Energiequelle. FAT POWER ENERGY!

Manchmal fange ich an zu schreiben und bin dann überrascht, was sich so daraus entwickelt. Der Text fängt an zu leben und geht dann seinen eigenen Weg. Ich kann nichts dafür!!!


gelaufen: 13 km

3 Comments:

Blogger herchi said...

(aber bitte mit...) SAHNE! :-)

Montag, Juni 04, 2007  
Anonymous Anonym said...

Interessant fand ich in diesem Zusammenhang kürzlich ein Interview mit einem sogenannten "Ernährungspapst". Zitat: "Ja, wir haben in DL ein massives Ernährungsproblem, v.a. bei Jugendlichen. Das Problem heißt allerdings Unterernährung! Es gibt wesentlich mehr magersüchtige als fettleibige junge Menschen. Und das Aktionsprogramm der Bundesregierung wird diese Entwicklung noch verstärken."

Dienstag, Juni 05, 2007  
Blogger Carsten Paul said...

Magersucht ist ein Marketingname!
Sucht impliziert immer den Konsum!
Es kann also wohl eine Fresssucht (ich glaube nach wie vor, dass das die Essstörung ist, die am meisten vorkommt) geben, aber keine Magersucht. Was mit Magersucht bezeichnet wird ist wohl die Anorexia nervosa, die meines Wissens sehr selten ist. Hier liegt in erster Linie eine Wahrnehmungsstörung vor (man kommt sich dick vor ist aber eigentlich dünn).
Im übrigen sind Bulimiekranke (was wieder was völlig anderes ist und dem Suchtbegriff wesentlich näher kommt) dick, normal oder dünn.

Dienstag, Juni 05, 2007  

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