Samstag, Oktober 29, 2005

Instinkte

Heute wieder (immer noch im Alentejo) mit Willi und Tio auf den Weg gemacht. Allerdings auf meiner neuen Laufstrecke an der nicht unmittelbar Häuser liegen.
Willi wollte nur 12 km laufen, also haben wir bei km 6 die Wende eingeleitet. Kurz danach ist Tio wie verrückt einen Berg hoch gelaufen. Das hat uns zunächst nicht gestört, denn das macht er hin und wieder um Vögel oder Hasen zu jagen.
Doch diesmal waren Ziegen auf dem Berg. Also die Lunge nach Tio ausgebrüllt, doch alle Befehle missachtend machte er sich auf Ziegenjagd. Schließlich mussten wir ein jämmerliches Geschrei vernehemen und ein Blick nach oben bestätigte die Befürchtung. Tio hatte sie am linken Hinterbein erwischt. Das Zicklein (es war das kleinste der Herde) versuchte zu entfliehen und schließlich kugelten beide zusammen den Berg hinunter, was Tio zwang sie loszulassen. Ich weiß nicht warum aber irgendwie hat er dann beschlossen auf uns zu hören und kam ganz unterwürfig angekrochen. Willi hat beobachtet, dass sich das Zicklein wieder aufgerappelt hat und zu seiner Herde gelaufen ist. Da Tios Schnauze nicht blutverschmiert war haben wir beschlossen, dass eigentlich so gut wie nichts passiert war.
Tio leif dann auch wie ein Deckchen neben uns her und folgte auch brav und gehorsam Willi als ich mich auf die 2. Runde machte. Es war ihm anzumerken, dass er begriffen hatte, dass er was falsch gemacht hatte. Aber Hirtenhunde müssen nun mal Tiere hüten und Tio hat da keine Chance.
Auf der 2. Runde wollte ich gerade die Ziegenherde abchecken, als mir ein Auto entgegenkam. Und natürlich wars der Herdenbesitzer. Also habe ich zu einem kurzen Schwatz (zumindest zu was ähnlichem angehalten). Doch er wollte nur wissen, ob ich laufe (was schwer zu übersehen war) und sein verabschidendes Força zeigte mir, dass er offensichtlich nichts mitbekommen hatte. Portugiesen vergiften schon mal gerne Hunde wenn sie ihnen nicht passen, das mussten wir schon erfahren.
Also konnte ich beruhigt meine Runde fertig laufen.

gelaufen: 22 km

Samstag, Oktober 22, 2005

Alentejoläufe

Das Alentejo liegt in Portugal über der Algarve und unter Lissabon. Es ist das Armenhaus Portugals und damit auch (des alten) Europas. Landschaftlich allerdings wunderschön und ideal fürs Lauftraining.
Also bei 23 Grad Celsius auf die Strecke gemacht und Willi mitgenommen. Nach 200 m ist dann auch noch Tio der 11 monatige Schäfer- Hirtenhundmischling zu uns gestoßen.
Meine Strecke aus den Vorjahren führt an einigen Häusern vorbei wo es Zusammenstöße mit den dort beheimateten Hunden gab. Portugiesische hund beißen nicht! Sie haben großen Respekt vor Menschen und es kann einem nichts passieren. Wenn man rein rational wäre könnte man mit dieser Information sicherlich sehr beruhigt laufen. Ich bringe es nur sehr schwer fertig einfach weiter zu laufen wenn ein riesiges Vieh bellend auf mich zugelaufen kommt. Aber es stimmt, war völlig unnötig die Schlüpfer voll zu machen.
Tio ist am Anfang wie wild durch die Gegend gesprungen, zum Schluss aber mit heraushängender Zunge hinterhergetrabt. Und dass obwohl er 4 Beine hat. Die Hunde sind auch nicht mehr das was sie mal waren.
Aber es war wieder schön zwischen Korkeichen, Oliven- und Eukalyptusbäumen bei strahlendem Sonnenschein zu laufen.
Irgendwann organisiere ich Laufreisen ins Alentejo.

gelaufen: 20 km

Mittwoch, Oktober 19, 2005

Im Moment bin ich mit meinem Steffny-Weichei-Trainingsplan voll im Plan. Die Statistik stimmt und alles ist super.
Heute also 10 km Tempolauf. Locker eingelaufen und dann aufs Gas. Lief super, gute km Zwischenzeiten und dann das Signal "Sensor". Das heißt, dass der Sensor des Fußpods keine Signale an die Uhr senden kann. Da ich gerade unter Eisenbahnbrücke durchgelaufen bin, da können schon mal Störungen auftreten. Doch auch nach der Brücke passierte nichts. Also, Blick auf den Schuh und wie befürchtet war die LED aus. Also Batterie alle!!! In der Bedienugsanleitung steht, dass die LED rot blinkt und dann hat man noch 4 Stunden. Bisher habe ich 2x eine rote LED gesehen, aber ungefähr schon 10x war die Batterie ohne Vorwarnung alle.
Am 12. November ist Stadtranglistenlauf im Auenwald über 20 km. Wie soll ich nun meinen Zeitplan fürs Rennen aufstellen, wenn ich nicht alle Daten der Vorbereitung exakt und vollständig habe?!
Ich werde mal Polar verklagen, denn so gehts nicht.

gelaufen: 14 km (leider nur geschätzt)

Samstag, Oktober 15, 2005

Väter und Söhne

Was kann es schöneres geben, als an einem Sonntagvormittag mit seinem Sohn bei schönem Wetter einen Lauf durch den Leipziger Auenwald zu machen? Einen Lauf mit seinem Sohn seiner Frau und seiner Tochter durch den Leipziger Auenwald zu machen! Tochter ging heute nicht und Frau wird wohl nie wollen, weil sie laufen hasst :-(
Von gestern wussten wir schon, dass die Hakenbrücke gesperrt ist. Also haben wir versucht einen anderen Weg zu finden, standen dann aber wieder vor der Hakenbrücke. Männern wie uns macht das aber kaum was aus. Also rein in den Wald und mal eben 1,5 km Cross eingeschoben und dann wieder auf die Strecke und bei der 2. Runde außen rum. Im Ziel haben wir dann gemerkt, dass wir mal so eben einen Halbmarathon in 1:48 gelaufen sind. Welcher 14 jährige schafft das schon. Das wirklich gute war aber, dass das für Willi keine extreme Belastung war, was man auch daran merkt, dass er jetzt erstmal Fussball spielen gegangen ist.

gelaufen: 21 km

Dienstag, Oktober 11, 2005

Ich fühl mich gut...

stehe aber nicht wirklich auf Berlin.
Ich wohne, wenn ich in Berlin übernachte, auf dem Ostbahnhof. Ziemlich zentral gelegen, gute Infrastruktur, was will man mehr? Laufen will man, so schön wie man in Leipzig oder Wien laufen kann!!
Die Strecke, die ich jetzt gefunden habe, führt nahezu schnurgerade (ca. 2 km) zum Friedrichshain. Eigentlich ein relativ großer Park, aber eine wirklich schöne Laufrunde habe ich da nicht gefunden. Hinter dem SEZ (Sport- und Erholungszentrum, einem wirklichen DDR-Prachtbau) habe ich schließlich eine Runde gefunden. Die Innenbahn aus Asphalt ist ca. 850 m, die Außenbahn, festgetretner Sand, ca. 900 m. Also laufe ich die schnellen Einheiten auf der Innenbahn und die langsamen auf der Außenbahn. Die Strecke wäre schön beleuchtet, wenn die Lampen an wären. Aber der Senat muss ja sparen, das verstehen wir ja. Also immer schön konzentriert aufpassen, ob irgendein Hindernis kommt! Und die gibt es reichlich. Am liebsten sind mir noch die langsameren Läufer. Komisch finde ich bloß, dass ich die auch noch in den Trabpausen überhole. Wahrscheinlich laufen hier nur solche gestalten wie Achim Achilles rum. Dann die Nordic Walker, die auch gerne mal auf der Asphaltstrecke walken und dabei, wie es jaoffensichtlich in den Vorschriften für Nordic Walker steht, die gesamte Breite einnehmen, so dass man auf die Seite ausweichen muss. Und Hundebesitzer in einer Konzentration wie man sie nur selten sonst weltweit findet. Man könnte die Hundebesitzer nochmal in Punks und Spießer unterteilen, hilft aber zumindest an dieser Stelle nicht weiter.
Man läuft also die ganze Zeit total angespannt und konzentriert, was aber auch Vorteile hat. Ich meine, dass mein Arsch vom ständigen zusammenkneifen noch ein wenig fester geworden ist.

gelaufen: 12 km

Freitag, Oktober 07, 2005

Tag der Republik

Früher wäre heute Feiertag gewesen, so schön mit Parade in Berlin, live im DDR Fernsehen übertragen. Ob sich das wirklich jemand angeguckt hat? Obwohl, military ist ja offensichtlich wieder im Trend. Letztens hat mir Franck erzählt, dass er Paintball, also Krieg, spielen war. Franck war Zivildienstleistender!
Dieses Wochenende geht eine größerere Gruppe meiner österreichischen Freunde Paintball spielen. Dabei verstehe ich schon nicht warum Österreich überhaupt eine Armee hat. Außer vielleicht gegen die Schweiz könnten die sich doch gegen niemanden verteidigen, geschweige dann ein Land überfallen. Im besten Fall sind das alles bloß verkappte Uniformfetischisten. Andererseits hätten Militärparaden vielleicht doch signifikante Einschaltquoten...
Ich ziehe es vor notfalls vor dem Feind (wer immer das auch sein könnte) weglaufen zu können. Und das habe ich heute wieder ein bisschen geübt. Das war auch eine gute Möglichkeit mal abzuchecken was so eine potenzielle Winterrunde ist.
Natürlich ist man an so einem Tag besonders motiviert und wie erwartet habe ich eine Leistung abgeliefert die das Gütesiegel Q verdient.

gelaufen: 14 km

Mittwoch, Oktober 05, 2005

Bin ich wirklich so schnell?

Heute wieder im Prater. Lockerer Dauerlauf das heißt ja inzwischen ein Tempo von 05:00 min/km. Also bin ich locker in den Prater gelaufen (bei dem Tempo muss man sich ja zum Glück nicht ein- und auslaufen) und dort dann ganz locker weiter gelaufen.
So einige kamen mir entgegen wo ich dachte: bist Du deppert, sind die schnell.
Doch so gegen Ende viel mir auf, dass mich nur 2 Läufer überholt haben. Wenn die Schnellen nicht imme rnur in die Gegenrichtung gelaufen sind, mich keiner überholt hat und ich auf der anderen Seite mindestens 100 Läufer überholt habe muss ich ja schnell gewesen sein und das obwohl ich ja bloß locker gelaufen bin.
Respekt!

gelaufen: 15 km

Dienstag, Oktober 04, 2005

Endlich wieder im Prater

Nun geht sie los, die intensive Vorbereitung auf den Auenwaldlauf. Und standesgemäß, der Tradition entsprechend, ergab es sich, dass ich gerade jetzt mal wieder in Wien bin. Auf dem Plan standen 4 x 2000 m mit einer Zeit von 04:08/km.
Ja, ich versuche langsamer zu laufen als ich könnte. Mal sehen, ob das, wie es geschrieben steht, mehr Geschwindigkeit bringt.
Allerdings bin ich die ersten 2 km in 03:50 gelaufen, was etwas zu schnell war. Ich schiebs mal darauf, dass der Prater so voll war, dass man das piepen der Uhr nicht hören konnte. Es ist Wahnsinn, was in Wien so alles läuft. Leider ist nicht mehr viel zu erkennen, weil die Straßenbeleuchtung nicht so ausreichend ist, dass die entgegenkommenden Mädels sehen würden, dass man sii anlächelt (wem die Doppeldeutigkeit nicht gleich aufgefallen ist, bitte nochmal lesen, wenn dann immer noch nicht einfach denken, dass da nichts Doppeldeutiges wäre.
Zumindest weiß ich jetzt warum Jens so schnell geworden ist- das Pratertraining eben.

gelaufen: 15 km

Samstag, Oktober 01, 2005

Imponiergehabe

Der 1. Oktober ist jedes Jahr der Tag an dem ich der Geburt meines Vaters huldige. Ein Ereignis das ja geradezu von existentieller Bedeutung für mich ist. Und weil man im Leben eben Prioritäten setzen muss nahm meine Familie nicht am DHFK Lauf (ich weiß gar nicht ob der noch Reebok Lauf heißt) teil. Dafür vertrat Mark das 1. Mal die LG eXa. Für alle die's nicht wissen: DHFK heißt Deutsche Hochschule für Körperkultur und Sport und bei den deutschen Marathon Meisterschaften 2005 belegte die 1. Mannschaft den 1. Platz und die 2. Mannschaft den 2. Platz.
Natürlich hatten die alles aufgeboten was sie so haben, einschließlich eines Keniaten. Wahrscheinlich, eigentlich bin ich mir sicher, ahnen sie schon was in der Zukunft aus Richtung LG eXa kommt und versuchen nun den läuferischen Erstschlag. Dementsprechend ist Jens trotz einer 35:19 nur 9. geworden. Aber nicht mit uns! Wir können uns noch steigern, was den meisten von denen nicht mehr möglich ist. Wir sprechen uns wieder, irgendwann.