Mittwoch, August 31, 2005

Blässurenparty

Nach dem Marathon ist vor dem Marathon heißt es ja so schön, aber ich plädiere dafür noch eine Stufe einzuschieben.
Am Abend vor dem Marathon findet ja immer die obligatorische Nudelparty statt. Ich plädiere hiermit dafür, dass es nach dem Marathon noch eine Blässuren Party gibt. Eine Jury (ärztliches Fachpersonal) bestimmt dann wer sich am schlimmsten und nachhaltigsten geschädigt hat und die Betroffenen werden dann entsprechend prämiert. Ein Sanitätshaus wird sich sicherlich als Sponsor gewinnen lassen.
Damit würden endlich mal die wahren Helden des Marathons adäquat gewürdigt werden. Läufer die hinterher (nur) über Muskelkater klagen würden nur müde belächelt werden.
Ich wäre nach dem MDM mit einer kurzen Hose auf eine solche Veranstaltung gegangen. Die Flüssigkeitsbeule über meiner rechten Kniescheibe (wahrscheinlich ca. 1 Liter Blut) hätte mir sicherlich reichlich Anerkennung eingebracht.
Aber so muss ich meinen Schmerz still ertragen und kühlen.

Dienstag, August 30, 2005

The day after

was man mit "Arschtag" übersetzen sollte.
Humpelnd, mit schmerverzerrten Gesicht habe ich mich ganz langsam in die Firma begeben. Dann den Vormittag erstmal mit Entgegennahme der Huldigungen vollbracht und mittags waren Jens und ich dann traditionell bei Burgerking. Nach den Wochen dr Entbeherung in denen wir auch auf die Ernährung geachtet haben, hat der Körper auf die Burger-Orgie heftigst reagiert. Ich weiß nicht wie viele Leite es überhaupt gibt die es schaffen auf einen Doppel Whopper (ich als ganzer Mann natürlich mit Bacon und Käse) noch einen Texas BBQ Burger folgen zu lassen. Auf alle Fälle ist das ohne zielgerichtetes Fresstraining nicht einfach. Aber es ist ein herrliches Gefühl, wenn einem dann so richtig schlecht ist.
Am nachmittag hat der Körper dann wieder einigermaßen funktioniert und ich war fähig Schmerzen selektiv wahrzunehemen. Daraufhin habe ich mal die Hose runtergelassen und festgestellt- natürlich auch gleich Jens gezeigt, Kriegsverletzungen sind ja Schmuck- dass irgendwie über meinem linken Knie ein Beule ist die da nicht hingehört und in der wahrscheinlich so 1-2 Liter Blut sind.
Und schon habe ich wieder ein neues Them für diesen BLOG.

Montag, August 29, 2005

Laufbericht MDM 2005

Wir haben uns 09.15 Uhr an der Tankstelle Marschnerstraße getroffen und erstmal ein Prestarfoto gemacht.

Dann sind wir langsam in Richtung Start gegangen und haben es tatsächlich geschafft weniger als 10 Pinkelpausen zu machen. Der Start hatte sich dann um 14 Minuten verzögert, weil der Getränkewagen in einen Unfall verwickelt war und erstmal den Papierkram mit der Polizei abwickeln musste.
Dafür hat Jens beim Start gleich einen neuen Freund gefunden, der ihn beim Bismarckturmlauf geschlagen hatte.
Als es dann endlich losgegangen war ist Jens - eh klar - vorne weg gelaufen und ich habe versucht mein Tempo zu finden.

Bei km 2 ist dann Willi zu mir gestoßen, der mich die gane Zeit auf dem Fahrrad begleitet hat. So ab ca. km 6 habe ich mich der Gruppe mit dem 03:15 Zug- und Bremsläufer angeschlossen und bin in dieser Gruppe bis km 23 geblieben. Da habe ich dann die Dynamik etws rausgenommen und vor allem die Gelegenheit genutzt mal zu versuchen die Nase frei zu bekommen (das mögen die nicht so, wenn man in der Gruppe läuft). Allerdings war mein Bemühen nicht außerordentlich erfolgreich. So lief ich dann, Willi auf dem Fahrrad immer neben mir, der mich unterwegs außerordentlich gut verpflegt und motiviert hat.
Trotzdem war es auf der 2. Hälfte schwer, verdammt schwer. Gleichzeitig anfangende Krämpfe im rechten Fuß und in der linken Wade sind keine gut Kombination.

Und heiß war es, verdammt heiß.

Da hatte es Jens gut. Der musste 37 Minuten weniger laufen und war dadurch schneller aus der Hitze raus. Guter Plan! Werde ich das nächste Mal auch so machen. Hätte er aber auch mal vorher sagen können.


Die Stimmung im Ziel war wirklich super, soweit ich das noch mitbekommen habe.

Ich habe mich dann erstmal irgendwo hingesetzt und nach einer halben Stunde hat mich dann Willi gefunden und zu Ines geführt. Dort habe ich mich erstmal wieder hingesetzt. Und irgendwann haben wir uns dann mit Jens und seinem Fanblock gefunden.

Wir haben dann noch eine ganze Weile auf die Altersklassen-Siegerehrung gewartet, weil jens ja da prämiert worden wäre, uns wurd aber mitgeteilt, dass es keinen Sponsor dafür gab und dementsprechend auch keine Siegerehrung. Gesiegt haben wir trotzdem!

Schade nur, dass die Mannschaftswertung 3 Läufer brauchte. Bei nur 2 hätten wir gewonnen.

Sonntag, August 28, 2005

Mitteldeutscher Marathon 2005

geschafft
Jens: 2:58:05 Platz 9, Platz 3 M30
Carsten: 3:35:12 Platz 75, Platz 12 M40
Angekommen sind, wenn ich das richtig sehe, 494.

Bericht schreibe ich frühestens morgen!

Donnerstag, August 25, 2005

ENDZEITbeSTIMMUNG

Wahrscheinlich reduziert sich die hohe Kunst des Marathonlaufens auschließlich auf das Festlegen der richtigen Zielzeit.
Aus meiner Sicht gibt es da 3 verschiedene Typen:
1. Der perfekte Läufer
Der perfekte Läufer läuft seine Zeit den komletten Marathon regelmäßig (+/- 10 Sec./km) durch. Und zwar so, dass er spätestestens 5 Meter nach dem Ziel zusammenbricht und reanimiert werden muss.
Er hat es geschafft alle Enrgiereserven optimal auszunutzen und so einzuteilen, dass es bis zum Ziel reicht.
Ich denke mal, dass das nur ganz wenigen Läufern gelingt.
2. Der sportliche Läufer
Dieser ist auf dem Weg zum perfekten Läufer. Der einzige Unterschied ist, dass er es nicht schafft. Im Normalfall wird der sportliche Läufer zum Schluss hin langsamer, läuft bei km 35 gegen die berühmte Mauer oder muss abbrechen. Auch hier haben wir es mit Helden der neuen Zeit zu tun. Weil sie über Ihre Grenzen gehen und ihnen dabei völlig egal ist wie das auf andere wirkt.
3. Der "politische" Läufer
Ihm geht es in erster Linie (eben wie in der Politik) um's Reden. Hier gehören in erster Linie die Heerscharen der über 4 Stunden Finisher rein. ich habe das einmal gemacht und schwöre, dass es das wahrscheinlich gefährlichste war was ich je gemacht habe.
Wer nicht das Potenzial hat einen Marathon unter 3:30 Stunden zu laufen sollte nicht an die Startlinie gehen! Ich würde die Schlusszeit für Marathons per Gesetz auf 04:00 Stunden festlegen! (Begründung schreibe ich bestimmt gelegentlich mal).
Aber auch die Sicherheitsläufer gehören hier rein. Wenn man 2:40 laufen kann und 2:58 plant, dann will man nicht sich, sondern anderen etwas beweisen.

Falls ich am Sonntag antrete werde ich, wie immer, versuchen einen perfekten Lauf hinzulegen. Die Erkältung unterstreicht das extrem männliche dieses Vorhabens.

Mittwoch, August 24, 2005

Bronchialkarzinom

nicht, dass ich eines hätte, aber ich finde das Wort so schön.
Auf alle Fälle machen mir aber meine Bronchien zu schaffen. Komisch, gibt es so etwas wie eine Wandererkältung? Hals --> Nase --> Bronchien?
Auf alle Fälle fällt das Atmen schwer und ich glaube, dass das einem Lauftraining abträglich sein könnte.
Dann lassen wir's eben, was soll's!
Außerdem kann man ja jetzt sowieso nichts mehr reißen und was man nicht in den Wochen davor gemacht hat auch nicht mehr nachholen.
UND auf alle Fälle weiß ich jetzt schon warum ich's diesmal nicht schaffen werde durchzukommen. Ob ich laufe und wie weit werde ich nun mehr am Freitag entscheiden, oder morgen oder Sonnabend.
Bei uns sagt man übrigens Sonnabend zum Sonnabend und nicht Samstag wie in Sprachunterkreisen. Was soll auch ein Samstag sein? Ein Tag an dem der Sams kommt? Ich weiß, dass das von Sabbat kommt. Aber mal ehrlich Sonnabend ist doch viel schöner. Der Abend vor dem Sonntag, an dem man sich sonnen kann.
Apropos Sonntag, aber darüber reden wir heute nicht mehr.

Dienstag, August 23, 2005

Die Macht der Natur

Siehe da, es geht doch.
Halsschmerzen nicht mehr zu merken, Schnupfen moderat, dafür kommt jetzt ein leichter fester Husten, den ich aber ganz bestimmt bis morgen noch locker bekomme.
Es sieht wieder gut aus für Sonntag!!!
Außerdem sind heute die bestellten X-Socks gekommen. Für alle die X-Socks nicht kennen hier die highlights:
- Optimale Klimasteuerung durch 37 Grad Technologie
- Mehr Leistungsreduzierung durch Vibrationsreduzierung
- Unterstützt die Nährstoffversorgung und Blutzirkulation
Und das alles durch Socken!!!
Obwohl es hier angebracht wäre folgt jetzt noch nicht der Beitrag über (meine) Füße und das Laufen. Da muss erst noch mehr Spannung aufgebaut werden...
Auf alle Fälle wird morgen wieder ins Training eingestiegen!
Dann werde ich den Glygoken Speicher so richtig schön entleeren und danach nahtlos ins extreme Carboloading einsteigen.

Montag, August 22, 2005

Job und Krankheit verbinden

Die Halsschmerzen sind so, dass man sie ignorieren könnte, wenn man denn wollte. Allerdings hätte die Umwelt wahrscheinlich sehr berechtigte Einwände wenn ich den Schnupfen auch ignorieren würde. Ich verbrauche zur Zeit 1 Packung Zewa Softies pro Stunde (muss gleich mal gucken, ob die börsenorientiert sind- ist das dann ein Insider geschäft?).
Wenn ich ehrlich wäre, würde ich zugeben, dass ich eigentlich gerne krank bin. Man wird dann umsorgt, bedauert, geschont kann so viel schlafen wie man will und steht so schön im Mittelpunkt.
Das kann man aber leider nicht so richtig ausleben, wenn man gleichzeitig behauptet am Wochenende einen Marathon laufen zu wollen.
Ich habe jetzt noch den Selbstversuch erweitert und mit dem Test von Sinupret angefangen. Warum weiß jeder, der unsere Firmenprojekte kennt. Und wer die nicht kennt, den geht's auch nichts an. Was mich an der Packunsbeilage stutzig macht ist der Satz:
Die Alpenplanze Gelber Enzian wird in ihrem natürlichen Lebensraum in Österreich kultiviert.
Lebensraum, Österreich, natürlich und kultiviert in einem Satz?!
Und hat Heino uns verarscht? So gelb, gelb, gelb blüht der Enzian klingt aber auch Scheiße!
Auf alle Fälle hatte ich aber bis jetzt noch kein fieber. Nicht dass ich gemessen hätte, lege es aber trotzdem mal so fest.
So, diese Nact wird wieder so richtig geschwitzt und morgen geht's mir bestimmt schon besser!

Sonntag, August 21, 2005

Darnieder

Die letzte Nacht war die Hölle!!!
Halsschmerzen, zugeschleimter Rachenraum- eben genau das was eine so richtig Erkältung ausmacht.
Machen kann man ja da nicht viel außer vielleicht:
- Lemocin
- Aspirin Plus C
- Salbei Tee
- Kamillen Tee
- Hals- und Rachentee
- Erkältungsbad
Das habe ich dann auch und so bekommt man auch einen Tag rum. Den vorgeschriebenen Regenerationslauf habe ich weg gelassen. Meine Beine sind auch nicht schwer, oder merke ich das bloß nicht?
Außerdem ist es doch so:
Es sollte immer nur eine Körpergruppe laufen. Entweder die Beine oder die Nase.

Samstag, August 20, 2005

Der letzte lange Greif

Alle sagen ja, dass man die letzen 2 Wochen vor dem Marathon sich nicht mehr belasten soll. Nun behaupten einige, dass Peter Greif da eine Ausnahme macht. Klingt so, ist aber nicht so. Bei Greif steht 8 Tage vor dem Marathon ein 35 km Lauf auf dem Plan. Das it mehr als in fast allen anderen Trainingsplänen steht, aber trotzdem Erholung. Denn: man darf die 35 km locker durchlaufen und muss keine Endbeschleunigung machen.
Weil 35 km ohne Endbeschleunigung ja ganz schön lang sind haben Jens und ich beschlossen die zusammen zu laufen und uns zu bemühen immer über 5 min./km zu bleiben.
Haben wir dann fast auch so gemacht. Wir sind drei Runden gelaufen (17 km, 11 km und 8 km). gut das waren dan insgesamt 36,2 km, aber sicher ist sicher.
Auf der ersten Runde haben wir uns noch unterhalten. Da wir aber sowieso schon mehr miteinander reden als mit unseren Frauen war dann einfach der Gesprächsstoff alle. Und so wurde es dann dich so ziemlich fad. Aber wir haben es trotzdem geschafft 11 km über 5er Schnitt zu laufen und den Rest nicht allzu deutlich drunter. Das ist eine um so größere Leistung wenn man berücksichtigt, dass wir's wirklich hinter uns bringen wollten.
Meine leicht angegriffenen Schleimhäute habe ich einfach ignoriert, genauso wie die Tatsache, dass mein Puls auf der letzten Runde auf 151 hochgegangen ist (vorher immer deutlich unter 140).
Die Erklärung kam dann zu Hause:
Wenn eine Erkältung im Anzug ist so vermag ein ruhiger 35 km Lauf den Ausbruch zu beschleunigen.
Ich weiß nicht ob es da schon empirische Erhebungen gibt?! Für mich scheint das aber zu zutreffen.
Kann man Marathon laufen, wenn man sich eine Woche vor Start erkältet hat?
Der neue Selbstversuch!