Mittwoch, Dezember 28, 2005

Der innere Schweinehund

Heute hat es so richtig geschneit. Auch während des gesamten Laufs. Die Temperaturen lagen so bei Minus 5 Grad Celsius. Wenn ich ehrlich bin, dann war das trotzdem weitgehend optimales Laufwetter.
Aber die langsamen Einheiten im Dunkeln werden mir mehr und mehr fad.
Dann habe ich ein Nebenhölenproblem (gehört zu den Statussymbolen des engagierten Läufern) und morgen ist die Weisheitszahnziehung.
Eigentlich alles keine Probleme. Aber so beim Laufen habe ich mich dann doch entschlossen, dass 12 km statt der geplanten 18 km reichen. Nun habe ich das Problem, dass ich nun diese Woche (Weisheitszahnziehung, Silvester) noch 6 km kompensieren müsste, mal sehen...

gelaufen: 12 km

Dienstag, Dezember 27, 2005

Laufen zwischen den Jahren

Zwischen den Jahren?! Wieder so ein Wessideutsch, das so gar nicht geht. Mein Vater sagt zwar immer, dass Sprache lebt. Aber es gibt auch ein Leben, das eigentlich als solches nicht mehr zu bezeichnen ist.
Zwischen den Jahren heißt also die Zeit zwischen 2005 und 2006. Beim komenden Jahreswechsel wäre es sogar theoretisch in dieser Zeit zu laufen, weil die Uhren 1 Sekunde angehalten werden müssen, um die Ungenauigkeit der 24 Stunden Annäherung auszugleichen.
Doch da würde ich nicht nur unheimlich Ärger bekommen, sondern hätte auch so überhaupt keine Lust zwischen den ganzen böllernden Besoffenen zu laufen und mir deren Bemerkungen anzuhören.
Nein, zwischen den Jahren ist Laufpause!
Allerdings laufe ich zwischen Weihnachten und Neujahr, so wie heute z.B.

gelaufen: 12 km

Montag, Dezember 26, 2005

Glück Auf, der Alien kommt

Heute habe ich meinen ersten Lauf mit Stirnlampe gemacht. Gott Sei Dank unter fachgerechter Anleitung des erfahreren Stirnlampenläufers Jens.
Eine Stirnlampe für Läufer ist ja im Prinzip eine Weiterentwicklung der Grubenlampe. Komischerweise wird immer erwähnt, wenn was aus der Raumforschung kommt, wenn sich Gegenstände über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte immer weiter perfektioniert haben scheint das kein Qualitätsmerkmal zu sein, das es der Erwähnung in der Werbung wert wäre.
Ich muss auch unbedingt mal recherchieren welche Lampen heute im deutschen Steinkohlebergbau benutzt werden. Bei den Geldern die da reinfließen haben die bestimmt die besten am Markt erhältlichen Stirnlampen, oder sind die Stollen inzwischen komplett beleuchtet.
Wie auch immer, die Stirnlampe war die erste Premiere das Laufen um den Cospudener See die zweite. Zum Glück waren wir zu zweit. Laufen mit einer Sichtweite von 10 m ist an sich schon fad, der Cospudener See steigert das ganze aber nochmal erheblich.
Auf dem Rückweg kam uns dann ein Stirnlampenläufer entgegen. Ein unbedarfter Spaziergänger hätte garantiert die Bild Zeitung angerufen und eine Alienentdeckung berichtet. Man sieht nur eine Lampe und die Reflektorenstreifen auf sich zukommen. Schade, dass ich nicht gesehen habe wie es bei uns aussah. Vielleicht stehts ja unter bild.de?

gelaufen: 22 km

Dienstag, Dezember 20, 2005

Die Runners High Lüge

Da ja jetzt im Prinzip die Vorbereitung auf den Leipzig Marathon angefangen hat, kann das Wetter als Ausrede nicht mehr herhalten.
Schade eigentlich!
Heute war Wind den man fast als orkanartig bezeichnen kann, natürlich 2/3 der Strecke von vorn, der den Regen ins Gesicht peitschen ließ und das alles bei gefühlten -80 Grad Celsius.
Ich kann nun nicht so direkt sagen, dass der Lauf schön war aber es ist ja immer so, dass man auf sich stolz ist, wenn man trotz des größten Mistwetters läuft und sich einbildet eine Super-Leistung vollbracht zu haben. Wenn ich's nicht besser wüsste hätte ich gedacht, dass ich ein Runners High hatte, dieses Phänomen von dem mal immer wieder berichtet wird und das viele meinen schon gehabt zu haben.
Leider stehen da nur ganz simple Mechanismen dahinter, die immer wirken, wenn man ein Ziel, das einem schwer erreichbar vorkommt, erreicht hat und dabei einiges an Anstrengung investieren musste. Manchmal ist es Schade, dass man weiß was dahinter steckt. Man könnte nämlich einfach mal überlegen, ob es nicht besser wäre nach einem workers high zu streben!?

gelaufen: 15 km

Sonntag, Dezember 18, 2005

Winterwald

Eigentlich ist es ja verdammt aufwendig im Auewald zu laufen. Sind ja schließlich 20 Minuten hin und 20 Minuten zurück. Wenn ich von zu Hause aus laufe kann ich mich ja immer gleich ausziehen und unter die Dusche springen. Ins kalte Auto steigen ist nicht die bessere Alternative.
Aber heute hat sichs wirklich gelohnt. Der Wald war nämlich das erste Mal puderzuckergleich mit Schnee überzogen. Unterwefs schneite es ab und zu und am Kanal peitschte der vom harschen Wind getriebene Schnee so ins Gesicht, dass ich den Kopf schützen musste.
Bloß schade, dass ich erst 14:45 Uhr los laufen konnte und zum 4. Advent möchte man schon vor 17:00 Uhr zu Hause sein.

gelaufen: 20 km

Dienstag, Dezember 13, 2005

Es geht ja noch

Heute mal wieder ein Lauf mit den lieben Kinderlein. Annemarie wollte nur 5 km laufen, also haben wir 2 Runden gemacht und Annemarie nach der ersten abgeliefert.
Danach das Tempo angezogen, so dass wir schnell im 4:45er Schnitt waren. An der Engelsdorfer Brücke war keulen angesagt und will setzte sich nach einem 3/4 neben mich um zu zeigen, dass er mindestens das drauf hat was ich drauf habe. Doch eine leichte Tempoverschärfung hat ihn eines besseren belehrt.
An der Schule habe ich dann nochmal das Tempo erhöht, so dass wir knapp über 4 min./km gelaufen sind, den hechelnden und stöhnenden Sohn hinter mir.
War schön mal wieder so ein bisschen anaerob gewesen zu sein und vor allem zu genießen, dass Willi beim auslaufen immer noch nicht reden konnte.

gelaufen: 12 km

Sonntag, Dezember 11, 2005

Fertigregeneriert, aber erstmal langsam, ganz langsam

So, es hilft alles nichts. Man kann nicht ewig nur regenerieren, es muss auch mal wieder vorwärts gehen.
Aber erstmal langsam, ganz langsam.
Man will sich ja schließlich nicht wieder verletzen, nicht wahr?!
Bloß wie fängt man an wieder langsam, ganz langsam ins Training zu kommen. Erstmal habe ich die Trainingstradition des Sonntagswiegens wieder aufgenommen. Fett bin ich geworden! 63 kg!!! Und dabei hat die Weihnachtszeit noch nichtmal angefangen. Also rauf auf die Piste und den Speckrollen den Kampf angesagt.
Aber erstmal langsam, ganz langsam.
Schließlich sind das ja nur 4 kg in 4 Monaten die da runter müssen. Und die purzeln dann fast von ganz alleine, hoffen wir mal!

gelaufen: 17 km

Mittwoch, Dezember 07, 2005

Pfiat di Prater

so, das war er, der letzte (zumindest heurige) Lauf im Prater.
Beim Laufen hatte ich das, Profi der ich bin, natürlich mit konzentriertem Tunnelblick ausgeblendet, aber jetzt ist mir doch ganz schön schwermütig.
Der Prater hat eine Läuferdichte, die ziemlich erstaunlich ist. Ich muss mal in Berlin den Tiergarten gegen checken. Vielleicht mache ich ja auch mal noch einen Vergleich mit Köln (Rhein), München (Englischer Garten), Hamburg (Alster) usw. Oder, noch besser, ich mache mal einen Europa Vergleich. Da könnte man dann auch noch solche Sachen noch einbeziehen wie: Wo laufen die hübschesten Mädels? Wie ist das numerische Verhältnis Läufer - Nordic Walker (wobei es ja keine anderen Verhältnisse gibt, hoffe ich)? Wo laufen die größten Angeber (das sind Läufer die schneller als ich laufen)? usw.
Das dann als Buch veröffentlichen und finanziell reich werden. Wenn solche Leute wie Butz vom laufen leben können, dann muss für mich wenigstens ein Zubrot drin sein.
Der Lauf:
Es war Jens' erster Lauf nach überstandener Erkältung und er wollte und musste langsam wieder ins Training einsteigen und als Freund unterstützt man ja da gerne und zieht die Handbremse an.
Herausgekommen ist ein Lauf leicht unter 5er Schnitt bei dem wir die ganze Zeit gequatscht haben und der dementsprechend den subjektiven Eindruck erweckte schnell vorbei gegangen zu sein.
Und nebenbei haben wir mal wieder den Beweis erbracht, dass auch Laufen eine Sache ist, die zu zweit mehr Spaß macht.

gelaufen: 13 km

Donnerstag, Dezember 01, 2005

Jahresrückblick

Nun hat er angefangen der Dezember und es wird Zeit auf das fast vergangene Jahr zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Machen ja schließlich alle so.
Wobei es sich ja, wie bei fast allen, nicht so richtig lohnt.
Das erste halbe Jahr war ja mehr oder weniger ein Halbjahr der Verletzungen. Muskelzerrungen, -faserrisse führten zum Abbruch des Leipzig Marathons nach 32 km und in der Folge zu einer Myogelose. Ab Ende Mai war erst wieder halbwegs Training möglich.
Das einzige positive war eigentlich nur die Entdeckung der Leipziger Stadtrangliste.
Die 2. Jahreshälfte war dann allerdings umso erfreulicher. Mit 3:35 und 1:22 gute Bestzeiten über Marathon und 20 km gesetzt, wobei die Marathonzeit ohne Erkältung sogar noch ein Stück besser ausgefallen wäre. Und wäre der Sturz beim Oberholzer Volkslauf nicht gewesen könnte ich jetzt sogar auf 6 verletzungsfreie Monate zurück blicken. Ja, ja, wäre, wäre.
Es gibt wirklich keinen Grund zu hadern. Es war ein gutes Jahr und wenn nichts passiert wird das nächste besser.

gelaufen: 10 km