Hase und Wolf
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Wolf Haas wirklich Wolf Haas heißt. Wenn nicht ist es ein gutes Pseudonym, wenn doch, dann konnte er kein "normaler" Mensch werden. Dazu kommt die zusätzliche Einschränkung Ösi zu sein. Als Ösi ist man genetisch determiniert traumatisiert. Erst KUK, dann Anschluss, dann Bedeutungslosigkeit. Das setzt sich in den Genen fest.
Auf alle Fälle ist Wolf Haas jetzt Schriftsteller. Eine gewisse berühmtheit hat er durch seine Kriminalromane erlangt. Kriminalromane gehören zu den Genres, die mich nicht so sehr interessieren.
Doch mit dem Roman (eigentlich ist es gar kein Roman, sondern ein Interview über einen Roman) "Das Wetter vor 15 Jahren" hat er etwas geschrieben, was ihn in die Literaturgeschichte eingehen lassen sollte, was sicherlich nleider nicht passieren wird. Ob das Buch oder schlecht ist liegt ja- wie immer- in der Sicht des Betrachters. Die Idee aber ist neu.
Nebenbei hat er ein paar herrliche Textpassagen eingestreut. Und hier ist meine Lieblingsstelle:
Ich hab das mit der Frechheit so betont, weil mir irgendwann aufgefallen ist, dass es in unserer Gesellschaft so eine soziologische Trennlinie gibt. Die "Fair-Frechheit-Linie" sozusagen. Wo die einen noch nobel sagen, sie fänden etwas "unfair", poltern die unterprivilegierten Angstbeißer sofort los: "Das ist eine Frechheit!"
Und genauso ist es. Wobei es keine Frage der Wortwahl, sondern des Empfindens ist. Im Moment fällt mir auch auf die Schnelle kein Pendant zu Frechheit ein, während fair in der fair-unfair-Paarung eindeutig dominiert.
Lasst uns also faire Sportler sein!
gelaufen: 13 km
Auf alle Fälle ist Wolf Haas jetzt Schriftsteller. Eine gewisse berühmtheit hat er durch seine Kriminalromane erlangt. Kriminalromane gehören zu den Genres, die mich nicht so sehr interessieren.
Doch mit dem Roman (eigentlich ist es gar kein Roman, sondern ein Interview über einen Roman) "Das Wetter vor 15 Jahren" hat er etwas geschrieben, was ihn in die Literaturgeschichte eingehen lassen sollte, was sicherlich nleider nicht passieren wird. Ob das Buch oder schlecht ist liegt ja- wie immer- in der Sicht des Betrachters. Die Idee aber ist neu.
Nebenbei hat er ein paar herrliche Textpassagen eingestreut. Und hier ist meine Lieblingsstelle:
Ich hab das mit der Frechheit so betont, weil mir irgendwann aufgefallen ist, dass es in unserer Gesellschaft so eine soziologische Trennlinie gibt. Die "Fair-Frechheit-Linie" sozusagen. Wo die einen noch nobel sagen, sie fänden etwas "unfair", poltern die unterprivilegierten Angstbeißer sofort los: "Das ist eine Frechheit!"
Und genauso ist es. Wobei es keine Frage der Wortwahl, sondern des Empfindens ist. Im Moment fällt mir auch auf die Schnelle kein Pendant zu Frechheit ein, während fair in der fair-unfair-Paarung eindeutig dominiert.
Lasst uns also faire Sportler sein!
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