Freitag, August 04, 2006

Sommerabendlauf

Es war Sommer, es war Abend und es war ein Lauf. Sommerabendlauf klingt verniedlichend. Es ist ja an sich schon eine nicht niedliche Angelegenheit 20 km laufen zu müssen, äh zu wollen meinte ich. Noch weniger niedlich wird es Freitag Abends am Ende einer harten Trainingswoche in der man auch einige Stunden durch Arbeit vergeudet hat.
Aber was muss, das muss eben.
Jens und ich haben uns vorm Lauf gegenseitig versichert, dass wir nicht wirklich so richtig Lust haben und hofften, dass es sich nach dem Start ändern würde.
Es ging pünktlich los und Jens, Thomas Kunze und Michael Ruprecht bildeten sofort die Dreierfürhungsgruppe. Gefolgt von Olaf Ueberschär und dann kam eine Gruppe mit mir und einigen anderen Läufern.
Nach ca. 1,5 km setzten sich doch tatsächlich 3 Hardcore-Triathleten (man erkennt die immer gleich) vor mich. Es gibt Läufer die auch Triathlon machen, Triathleten die auch leistungsorientiert laufen und Triathleten die sich herablassen eine Trainingseinheit auf einen Volkslauf zu verlegen. Die drei gehörten zur letzteren Gruppe.
Ich lief hinter diesen 3 Modellathleten mit einem DHFK Läufer aus meiner AK. Weiß aber noch nicht wer das war. Wahrscheinlich gingen die Trias ihm genauso auf den Sack und ab km 2,5 machte er Druck. Ich blieb dran, die Schwimmradfahrerläufer merkten mal wie in der Stadtranglistenliga so gelaufen wird. Die werden sich wohl künftig mehr aufs Schwimmen konzentrieren.
Der DHFKler zog mich schön mit an Olaf Ueberschär ran, der dann froh war, dass er nicht mehr alleine laufen musste. Als ich mich nach 8 km umdrehte war da nicht mehr der Altersklassenkonkurrent sondern Dirk Henning hinter mir. Ich beglückwünschte ih erstmal zu dem Superergebnis in Roth, mit der Bemerkung, dass das ja in seinem Alter auch nicht so eine Leistung wäre. So liefen wir zu dritt und Olaf immer vorne weg.
Kurz vor Ende der ersten Runde kamen uns die Führenden entgegen. Jens vorne weg, aber Thomas und Michael noch dicht dran.
Nach ungefähr 14 km musste dann auch Dirk abreißen lassen und ich habe Olaf erstmal gesagt, dass wir nicht fighten müssen. Wenn wir bis zum Schuss zusammenbleiben sollten würde ich zurück stecken. Ich finde, dass es zur Läuferethik gehört, dass man nciht 19,9 km im windschatten läuft und dann vorbei zieht. Mal abgesehen davon, dass ich das nicht geschafft hätte.
Nach 18,5 km war sicher, dass von hinten nichts mehr passiert. Olaf konnte nochmal zulegen und ich rief bloß noch hinterher, dass wir uns im Ziel sehen würden. Da kam ich dann nach 1:17:57 an. Das letzte Jahr ist vergessen. Und Jens kann ja doch gewinnen.
Die nackten Zahlen:
Silke 2. AK
Jens 1. Gesamt, 1. AK
ich 5. Gesamt, 1. AK
Für den ersten Platz habe ich (ausgerechnet ich) einen 6er Pack Bier bekommen. Zum Glück hat Jens eine Reisetasche gekriegt, in der er dann das Bier zum heutigen Siegfeierbesäufnis mitnehmen konnte.

gelaufen: 20 km