Samstag, Februar 04, 2006

Germany a winter romance

Wir leben ja im Heinrich Heine Jahr, nachdem wir das Friedrich Schiller Jahr erfolgreich hinter uns gebracht haben. Und da man ja auch eine Bildungsverantwortung hat, ist es mir mehr Freude als Pflicht darauf hinzuweisen, dass Heine ein Langstreckenläufer war. Die Zeilen aus "Deutschland ein Wintermärchen"
Wer heute nicht kommt, kommt morgen gewiß,
Nur langsam wächst die Eiche,
Und chi va piano va sano, so heißt
Das Sprüchwort im römischen Reiche.

heißen doch nichts anderes als:
Im Ausdauersport geht nichts schnell. Heine ist sicherlich einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das geschafft hat ohne mindestens 80 km in der Woche gelaufen zu sein. Interessant wären auch mal die Trainingspläne von Goethe und Brecht und die Marathonzeit von Thomas Mann.
Hat eigentlich mal jemand den Zusammenhang zwischen den Marathon Bestzeiten eines Landes und dem Abschneiden beim Pisa Test untersucht?
Natürlich nur bei ähnlichen sozialen und genetischen Voraussetzungen, also auf Europa und Nordamerika beschänkt, muss ich hier mal eingrenzen. Andererseits, wer weiß was passierte wenn man z.B. in Kenia den Zugang zu Bildung nicht mehr so einschränken würde?!
Ich hoffe mal auf chi va piano va sano für mich. Der linke Unterschenkel schmerzt immer noch. Aber wie hat der hervorragende Läufer Heine (ist der dann eigentlich für Frankreich gestartet?) geschrieben:
Und zählen muß ich - Mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual,
Mir ist, als wälzten sich die Leichen
Auf meine Brust - Gottlob! Sie weichen!
So habe ich mich km für km gequält und am Ende war es dann doch nicht so schlimm, genau wie bei Heine.

gedichtet: 16 km