Dienstag, Juli 31, 2007

Reiseschein

Als mich ein Kollege aus den alten Bundesländern 1991 frage welche Marge wir machen würden wusste ich nicht was er meinte. Als er es mir dann erklärte und ich ihm wahrheitsgemäß antwortete wusste er dann plötzlich nicht mehr weiter.
Es war weit nach der Wende (ich glaube 1999) als ich ein Lied im Radio hörte, das ins Ohr ging, aber was sangen die da? Reiseschein? Und der Rest in englisch? Kann nicht sein!
Das Lied hieß rise and shine und ist von den Cardigans. Ich habe es heute wieder beim Laufen gehört und musste wieder schmunzeln.
Man kann sich dem Kontext in dem man- ob man will oder nicht- nicht entziehen- ob man will oder nicht.
Und offensichtlich war Reiseschein noch 1999 ein Wort das mir eingängig erschien. Obwohl ich nie einen gesehen hatte, einen Reiseschein.
Wenn sich der Kontext ändert lernt man Leute plötzlich völlig neu kennen. In den letzten 4 Wochen habe ich von 2 Leuten, mit denen wir schon seit 7 Jahren zusammen arbeiten, erfahren, dass sie Martathon laufen bzw. gelaufen sind. Kann sein, dass sie mir das schon vor 7 Jahren erzählt haben, doch damals hat mich das nicht interessiert. Heute ist es für mich selbstverständlich, dass die Bestzeiten abgespeichert werden.
Da ändern sich ganz plötzlich die Schubkästen in die man einen steckt.
Neubewertung durch Umbewertung der eigenen Werte. Wir wollen hier ja nicht philosophisch werden, aber interessant ist das schon mit dem Kontext.

gelaufen: 24 km