Donnerstag, April 12, 2007

Verachtet mir die Schwelle nicht

Schwelle heißt in Berlin Schwester, wohingegen der Bruder Keule genannt wird und auch ein Kumpel schon mal Keule gerufen wird. Doch darum geht es nicht.
Schwellenlauf, Schwellenland, Bahnschwelle, Hemmschwelle, Schwellenangst, Schwellkörper. Alles nur temporär bedeutsam. Aber es kommt doch gerade auf die Schwelle an! Wenn Hassliebe zu Hass oder Liebe wird, wenn Trieb zur Tat wird, wenn Wind zu Sturm wird wurde immer die Schwelle verlassen. Wenn ich mal einen psychogramischen Roman über einen Triebtäter schreibe wird er "Die Schwelle" heißen. Wenn ich mal in Philosophie promovieren würde wäre das Thema in etwa: "Die Schwelle als Grenzmaß in der Vermitllung zwischen Gegensätzen".
Auch im Lauftraining hat der Schwellenlauf- meiner Meinung nach- zu wenig Bedeutung.
Im Moment mache ich entweder Läufe im regenerativen Bereich, oder eben Schwellenläufe. Schwellenläufe sollen ja genau an der aeroben/anaeroben Schwelle gelaufen werden. Da es mir zu umständlich ist während des Laufs ständig Blut zu zapfen und dann den Laktatwert festzustellen, gehe ich mal davon aus, dass die Schwelle genau dann erreicht ist, wenn ich noch reden könnte, wenn ich müsste und schneller laufen könnte wenn ich wollte. Also so ziemlich auf der Schwelle zwischen lockerer Lauf und anstrengendem Lauf. Meine Strecke dafür sind immer 13 km. Auch das ist lang genug, dass es einen Trainingseffekt bringen könnte und nicht so lang, dass es richtig anstrengend wäre. Immer schön auf der Schwelle eben.

gelaufen: 13 km