Dienstag, Dezember 11, 2007

Spikes

Betrachten wir (zunächst) mal den Laufsport, so gibt es legale und illegale Mittel zur Leistungssteigerung. An sich sind ja Gesetze dazu da eingehalten und nicht hinterfragt zu werden. Wer sich an ein Gesetz hält nur weil es ein Gesetz ist, ist ein Opportunist, wer sich an ein Gesetz hält nur weil er die Strafe fürchtet ist ein Feigling.
Also hinterfragen wir und halten uns dann trotzdem opportunistisch , feige an die Gesetze.
Spikes sind im Laufsport also zur Leistungssteigerung erlaubt. Jeder darf Spikes anziehen, also ist Chancengleichheit gewahrt! Doch was ist mit den Läufern die sich keine Spikes leisten wollen oder können? Sind alle Spikes gleich, oder ist man erheblich bevorteilt wenn man bereit ist für ein Paar mehr als 100 Glocken hin zu legen? Und was ist mit den speziell auf den spezifischen Läuferfuß angepassten Spikes?
Ich bin heute mit Matthi viermal den Fockeberg hoch und wieder runter gelaufen. Er mit DS Trainern, ich mit NB 900. Die Trainer sind auf nassen Asphalt berghoch so richtig rutschig. Ich habe mich schlecht gefühlt, weil ich mit Materialvorteil gelaufen bin.
In Softwareprojekten höre ich jetzt auch hin und wieder etwas von Spikes. Ich habe mich sehr viel und äußerst intensiv mit Xtreme Programming auseinandergesetzt und weiß deshalb ziemlich gut, was mit einer Spike Solution gemeint ist. Doch die Kollegen sagen: "da müssen wir einen Spike machen!" und meinen: "Also lieber Kunde, wir sind nicht in der Lage Dir zu sagen, ob das, was wir Dir hier versprechen wollen, auch nur halbwegs funktionieren könnte. Deshalb basteln wir erstmal ein bisschen rum, um da schlauer zu werden und Du bezahlst das mal schön!".
Gestern morgen:
Engelsdorf, - 1 Grad Celsius, die Frisur hält.
Auf meinem morgendlichen Arbeitsweg habe ich jede Kurve mit maximal 2 km/h genommen. Voriges Jahr dachte ich, ist nicht vereist, war es auch nicht, bis auf diese ein Kurve. Zum Glück ist mein Laptop- den ich immer mit hin und wieder her schleppe- aus Alu und nur zerbeult worden. Aber das Erlebnis an sich wollte ich nicht unbedingt noch mal haben.
Gut, also immer schön langsam um die Kurven, dreimal hat das Hinterrad ausgeschlagen, aber so was ist ja kein Problem für eine versierten Veloisten.
Aber auf dem leichten Anstieg zwischen Mölkau und Holzhausen (recht und links ein weites Feld) hatte ich keine Chance mehr und schwups lag ich auf meiner hübschen Fresse, wobei es mir gelang artistisch den Körper unter die Tasche mit meinem Laptop zu werden, so dass dieser schön weich landete. Passiert ist nicht viel. Knie aufgeschlagen, Oberschenkel geprellt, komplexe posttraumatische Belastungsstörung.
Also habe ich mir dann gleich gestern früh ein Paar Reifen mit Spikes fürs Rad bestellt. Sind heute gekommen, wurden gleich montiert und so bin ich dann bei 6 Grad und Regen mit Spikes nach Hause gefahren. Wahrscheinlich bin ich der einzige Radfahrer in Leipzig und sehr weiten Umkreis, der zur Zeit mit Spikes unterwegs ist. Im Moment ist das sicherlich auch ein Nachteil. Ich kann den erhöhten Rollwiderstand ja wörtlich hören. Aber wenn das Blitzeis kommt, dann werden sie greifen, meine Spikes.

gelaufen: 12 km

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hey, der Schutzinstinkt für´s Baby (in diesem Falle den Laptop) funktioniert! Ich bin mal auf den Erfahrungsbericht gespannt wie lange die Reifen auf Asphalt halten.

Mittwoch, Dezember 12, 2007  

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