Kompressionstrümpfe
Ich habe da eine ziemlich auffällige Krampfader, hinten überm linken Knie. Also musste mal abgeklärt werden, ob noch alles weitgehend funktioniert wie es funktionieren sollte und entschieden werden wie dringend eine Operation ist.
Also bin ich in unser örtliches Venenzentrum gegangen und habe mir das mal gemeinsam mit dem Spezialisten angeschaut.
Es ist eine Giacomini Vene, hat nicht jeder und wenn dann meistens genau da wo ich sie habe.
Durchblutung funktioniert noch, nicht optimal, aber so richtig pathologisch ist das noch nicht. Also wurde eine Operation vereinbart und der Termin auf den 23. April 2008 festgelegt.
Mir gelang es den Venenspezialisten so richtig aufzuheitern, als ich ihm erzählte, dass jetzt Kompressionsstrümpfe im Laufsport zur Leistungssteigerung eingesetzt werden. "Ach so, ist das jetzt der neueste Schrei? Ha, ha, ha. Aber ich kenne mich da nicht so aus."
Ich kenne mich da auch nicht aus, tue aber mal so als ob:
Venenklappen und Muskelpumpen bilden ein Niederdrucksystem, dass das Blut zum Herzen zurück pumpt. Wenn dieses System nun nicht mehr richtig funktioniert kommts- logischerweise- zu Problemen. Man merkt das z.B. an schweren Beinen nach langem Sitzen (hat nichts mit schweren Beinen nach dem Training zu tun). Das kann sich dann zu Thrombose und offenen Beinen entwickeln, was- glaube ich- nicht schön ist.
In erster Linie hilft eine Erhöhung der Muskeltätigkeit. Laufen ist da eine gut Wahl. Wenn es dann ernster wird müssen Kompressionsstrümpfe ran. Nicht solche, die man im Laufladen bekommt, sondern richtig aus dem Sanitätshaus. Die sitzen so straffff, dass man mit denen nicht wirklich mal eben einen 35er absolvieren kann oder will. Das Problem ist nämlich, dass nur 10% des Bluttransports über die äußeren Venen erfolgt. Deshalb müssen die Kompressionsstrümpfe tiefer komprimieren.
Es ist ja nichts gegen das Tragen der Stützstrümpfe zu sagen, aber bringen wird es wohl den wenigsten was. Wenn das Niederdrucksystem funktioniert, funktioniert es. Und es funktioniert mit Stützstrümpfen genau soviel besser, wie wenn man mit Lidschatten läuft.
Die hiesigen Leistungstests zum Thema Stützstrümpfe endeten wohl- wenn ich richtig informiert bin- mit dem Ergebnis, dass falsch getestet wurde. Oder anders ausgedrückt: es war keine deutliche Leistungssteigerung nachweisbar.
Ich habe jetzt ein Rezept für ein Paar Kompressionsstrümpfe OS mit Haftrand Klasse II. Tragen muss ich die einen Tag nach der Operation. Aber vielleicht ziehe ich sie auch mal bei einem Übersseflug oder nach einem Wettkampf oder sehr harten Training an. Hat auch noch den Vorteil, dass es niemand sieht.
gelaufen: 17 km
Also bin ich in unser örtliches Venenzentrum gegangen und habe mir das mal gemeinsam mit dem Spezialisten angeschaut.
Es ist eine Giacomini Vene, hat nicht jeder und wenn dann meistens genau da wo ich sie habe.
Durchblutung funktioniert noch, nicht optimal, aber so richtig pathologisch ist das noch nicht. Also wurde eine Operation vereinbart und der Termin auf den 23. April 2008 festgelegt.
Mir gelang es den Venenspezialisten so richtig aufzuheitern, als ich ihm erzählte, dass jetzt Kompressionsstrümpfe im Laufsport zur Leistungssteigerung eingesetzt werden. "Ach so, ist das jetzt der neueste Schrei? Ha, ha, ha. Aber ich kenne mich da nicht so aus."
Ich kenne mich da auch nicht aus, tue aber mal so als ob:
Venenklappen und Muskelpumpen bilden ein Niederdrucksystem, dass das Blut zum Herzen zurück pumpt. Wenn dieses System nun nicht mehr richtig funktioniert kommts- logischerweise- zu Problemen. Man merkt das z.B. an schweren Beinen nach langem Sitzen (hat nichts mit schweren Beinen nach dem Training zu tun). Das kann sich dann zu Thrombose und offenen Beinen entwickeln, was- glaube ich- nicht schön ist.
In erster Linie hilft eine Erhöhung der Muskeltätigkeit. Laufen ist da eine gut Wahl. Wenn es dann ernster wird müssen Kompressionsstrümpfe ran. Nicht solche, die man im Laufladen bekommt, sondern richtig aus dem Sanitätshaus. Die sitzen so straffff, dass man mit denen nicht wirklich mal eben einen 35er absolvieren kann oder will. Das Problem ist nämlich, dass nur 10% des Bluttransports über die äußeren Venen erfolgt. Deshalb müssen die Kompressionsstrümpfe tiefer komprimieren.
Es ist ja nichts gegen das Tragen der Stützstrümpfe zu sagen, aber bringen wird es wohl den wenigsten was. Wenn das Niederdrucksystem funktioniert, funktioniert es. Und es funktioniert mit Stützstrümpfen genau soviel besser, wie wenn man mit Lidschatten läuft.
Die hiesigen Leistungstests zum Thema Stützstrümpfe endeten wohl- wenn ich richtig informiert bin- mit dem Ergebnis, dass falsch getestet wurde. Oder anders ausgedrückt: es war keine deutliche Leistungssteigerung nachweisbar.
Ich habe jetzt ein Rezept für ein Paar Kompressionsstrümpfe OS mit Haftrand Klasse II. Tragen muss ich die einen Tag nach der Operation. Aber vielleicht ziehe ich sie auch mal bei einem Übersseflug oder nach einem Wettkampf oder sehr harten Training an. Hat auch noch den Vorteil, dass es niemand sieht.
gelaufen: 17 km
posted by Carsten Paul at 17:17
3 Comments:
Ich würde das nicht so negativ sehen. Paula Radclife hat den New York Marathon mit Stützstrümpfen gewonnen, gut die trägt auch ein Titanhalsband wegen der Energie. Aber Jens trägt auch Stützstrümpfe und gewinnt damit, naja Jens trinkt ja auch Ultra Buffer. Andere nehmen halt Pillen die so heißen, als wären sie verboten. Irgendwie hat jeder sein kleines leistungssteigerndes Placebo.
Eine Leistungssteigerung konnte ich mit den Dingern auch nicht feststellen. Allerdings bewirken sie bezüglich meiner Achillessehnen- und Wadenproblematik wahre Wunder.
Zusätzlich regeneriert man schneller.
So ist zumindest mein Eindruck.
Ich wollte nur mal sagen dass Du es ziehmlich gut hast. Mit meinen 17 Jahren habe ich schon große Probleme im Knie. Immerhin bin ich im August 37:10 gelaufen, knapp einen Monat später sagt man mir, meine Belastungsgrenze liegt bei 60km, wo ich doch nicht selten bis zu 120 gemacht habe (ich laufe übrigens schon seit ich 12 bin). Das MRT ergab eine Baker-Zyste im linken Kniegelenk, wo es eben schmerzt. Mist ist nur, dass sich das Ding nach der Entfernung (Arthroskopie, Trainingsausfall ca.10 Wochen) zu 80% wieder neu bildet, sofern die eigentliche Ursache nicht behoben wird. Dazu muss ich sagen dass mein linkes Bein 1,5cm kürzer als das rechte ist, ich trage aber seit Jahren Ausgleichseinlagen, trotzdem...Deshalb: Erfreut euch einfach an der Tatsache, dass ihr schmerzfrei trainieren könnt, wofür ich (fast) alles geben würde.
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