Montag, Mai 15, 2006

Schock in der Abendstunde

Heute stand ein 10 km Tempolauf auf meinem Plan. Den habe ich dann auch absolviert, kurz vor Schluss (am Ende vom Kanal) noch eine Joggerin mit schwarzen halbhohen Schuhen überholt, dann stehen geblieben, ein paar Meter gegangen, was der Joggerin die Gelegenheit gab mich wieder zu überholen.
Als ich mich noch ärgerte, nicht über die Joggerin auch nicht wirklich über die Zeit (40:39, wobei ich sicher weiß, dass mein Polar nachgeht), sondern vielmehr über die Tatsache, dass ich am Ende langsamer geworden bin, sah ich auf den Bahngleisen einen Zug anrasen kommen. Ich wunderte mich, war es doch der erste Zug den ich auf dieser Strecke seit Jahren gesehen habe (und ich laufe dort ja oft lang).
Dann hörte ich noch ein Hupen, einen Knall und sah ein Fahrrad fliegen.
Die Joggerin war noch ca. 20 m vor mir und lief als erste hin, ich hinterher.
Im Gras lag ein Mädchen auf der Seite, wahrscheinlich noch keine 20, die Augen offen, kurzatmig röchelnd. Zum Glück stand ein Radfahrer da, der ein Handy dabei hatte. Er war nicht in der Lage den Notruf anzurufen, so dass ich das dann gemacht habe. Es kam dann noch zufällig ein Arzt auf dem Fahrrad vorbei, der aber auch nichts anderes als wir gemacht hat.
Nach Kurzaussage bei der Polzei habe ich mich noch erkundigt wie's dem Mädchen geht, sie konnten aber noch nichts sagen, außer dass sie schwere Kopfverletzungen hat.
Das Bild hat sich eingebrannt. Wie sie so da lag, die Kopfhörer daneben.
Ich werde nie wieder Radfahrer mit Helm belächeln.
Und ich werde zumindest sher lange nicht unbeschwert an dem Bahnübergang vorbei laufen können.

gelaufen: 16 km

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ich bin da auch vorbeigelaufen,wohl kurz nach dir.Die Polizei hatte abgesperrt und der Krankenwagen stand noch da.Vor Jahren bin ich mal zu einem Autounfall gekommen bei dem es 4 Tote gab.Da war auch ein junges Mädel dabei, die aussah wie eine Wachspuppe (warscheinlich völlig ausgeblutet).Man kommt darüber hinweg.

Dienstag, Mai 16, 2006  
Blogger Carsten Paul said...

Bin ja dann gestern wieder dran vorbei gelaufen (kognitive Verhaltenstherapie), war schon ein komisches Gefühl.
Denke aber auc, dass mich das nicht bis an mein nicht (nicht mehr so fernes) Ende begleiten wird.

Mittwoch, Mai 17, 2006  

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